Serie: Studio Series
Fraktion: Autobot
Kategorie: Deluxe
Jahr: 2018
Vorwort: Erinnert ihr euch an Bumblebee? Den Star von sechs Live-Action Filmen, von denen die meisten über eine Milliarde Dollar eingespielt haben? Klar erinnert ihr euch! Aber erinnert ihr euch auch, dass er im zweiten Weltkrieg gekämpft und ein paar Nazis umgeballert hat? Nein? Dann gehört ihr wohl zu den Glücklichen, die es entweder geschafft haben diesen Nonsens namens The Last Knight zu meiden oder ihn erfolgreich aus eurer Erinnerung zu tilgen. Egal, Bumblebee kämpfte im zweiten Weltkrieg, auch wenn er sich wohl nicht daran erinnern kann. Hasbro aber schon, deswegen gibt es jetzt eine WW2 Version von Bumblebee in der Studio Series. Die scheinbar noch nicht genug Bumblebees beinhaltet.
Robotermodus: Bringen wir mal das Offensichtliche hinter uns. Bumblebee ist ein sogenannter Shell-Former. Ein reinrassiger Shell-Former sogar. Er trägt praktisch das gesamte Chassis seines Automodus auf dem Rücken. Nun ist ein Shell-Former zu sein ja nicht zwangsweise was Schlechtes, aber in diesem Fall dann irgendwie doch. Nicht nur dass Bee einen riesigen Rucksack mit sich rumschleppt, da sind außerdem noch die Teile der Motorhaube, die seine Waden bilden. Sie behindern zum einen die Beweglichkeit der Füße, zum anderen bleiben sie auch gerne mal am Rucksack hängen.
Guckt man sich die Figur von vorne an sieht Bee ja gar nicht schlecht aus. Es ist zwar etwas seltsam ihn in Militärgrün zu sehen, aber es steht ihm eigentlich ganz gut. Leider bringt ein genaueres Hinsehen weitere Schwächen zum Vorschein. Die Gelenke an Schultern und Ellbogen sind extrem fest, was zwar gut zum Waffen festhalten ist, aber schlecht wenn die Figur an sich nicht sonderlich stabil ist. Die Schultern sollten nämlich vorne in die Brustplatte gesteckt werden, aber leider sind die Zapfen dafür etwas zu weit hinten, somit hält das Einstecken immer nur gefühlte zwei Sekunden lang. Zum Glück hält die Figur trotzdem einigermaßen zusammen.
In punkto Waffen trägt Bee einen Hand-Raketenwerfer und einen großen Schlachthammer, letzterer ist der, den er auch im The Last Knight Film trug. An nicht in der Anleitung zu findendes Feature ist, dass er den Hammer am Rücken befestigen kann, wenn er ihn nicht braucht. Unterm Strich somit für den Robotermodus: schön anzusehen, coole Waffen, aber leider reichlich Design-Probleme. Alles in allem deswegen Daumen runter.
Alternativmodus: In dem Flashback in The Last Knight sahen wir, wie sich Bumblebee als ein 1940er Mercedes-Benz tarnte. Das ist nicht der Alternativmodus dieser Figur. In den Konzeptzeichnungen zum Film wurde Bumblebee stattdessen zu einem britischen Humber Aufklärungswagen. Auch das ist nicht der Alternativmodus dieser Figur. Sie wird zu einem Humber Spähwagen (ja, das ist ein Unterschied). Ich denke einfach mal, dass es Hasbro hier vor allem darum ging, dass Bumblebee sich nicht in ein Nazi Auto verwandeln sollte.
Das Auto selbst ist grün. Sowas von grün. Wo der Robotermodus ja noch etwas grau und ein paar andere Farbtupfer hatte, um das Ganze aufzulockern, ist das Auto einfach nur grün. Nur die Räder und die Waffen weichen ab. Soviel grün. Von den schmerzlich vermissten Farbakzenten mal abgesehen sieht das Auto gut aus, auch wenn es ziemlich nervig ist, alle Platten richtig ineinander gesteckt zu bekommen. Besonders nervig ist es, wenn erst die Panzerfaust installiert ist (der Stiel des Hammers), denn wenn hier nicht alles 100% korrekt liegt, dann geht das Dach nicht richtig zu. Die Handwaffe kommt dann noch oben drauf und kann sich drehen.
Unterm Strich somit für den Automodus: besser als der Robotermodus, kämpft aber auch mit einigen Designproblemen. Ein paar kleine Bonuspunkte für den sichtbaren Kopf hinten, der es aussehen lässt, als würde sich Bee in seinem eigenen Kofferraum verstecken.
Bemerkungen: Im Film The Last Knight lernten wir den Orden der Witwiccans kennen (ein nicht wirklich gelungenes Wortspiel aus der Religion Wicca und dem Namen Witwicky), deren Aufgabe es ist die Existenz der Transformer auf der Erde geheim zu halten. Bedenkt man die zahlreichen Bilder und historischen Dokumente, die die Transformers bei zahlreichen wichtigen historischen Ereignissen zeigen, muss man wohl annehmen, dass die Witwiccans verdammt schlecht in ihrem Job sind. Egal, auf jeden Fall war eines jener historischen Ereignisse, dass Bumblebee im zweiten Weltkrieg beim Angriff auf eine Nazibasis dabei war (ebenso eine transformierende Uhr, die Hitler getötet hat). Macht alles nicht wirklich viel Sinn, genau wie der Rest des Films, aber es war eine nette Idee, Bumblebee in einer 1940er Tarnung zu sehen.
Leider macht auch die Figur, die diese nette Idee umsetzen soll, ihren Job verdammt schlecht. Der Robotermodus ist von vorne ja nett anzusehen, aber das war’s eigentlich auch schon. Der Automodus ist okay, aber alles richtig ineinander zu fügen ist nervig. Hinzu kommt, dass es uns am Bumblebee Figuren in der Studio Series (und auch ganz allgemein) nicht gerade mangelt. Somit kann ich diese Figur wirklich nur beinharten Bumblebee Fans empfehlen, die unbedingt jede Version von ihm haben müssen. Alle anderen sollten ihr Geld anderweitig anlegen.
Gesamtnote: 4+
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