
Serie: Generations Comic Edition
Fraktion: Decepticon
Kategorie: Leader
Jahr: 2024
Straxus herrscht über die Schmelzgruben von Polyhex, in denen er Autobots und neutrale Cybertronier zu Metall schmilzt, das von den Decepticons weiterverwendet werden kann. Obwohl er nur über eine kleine Ecke der Galaxis regiert, weiß jeder, dass es dort keine Gnade gibt... nur den Tod!
Vorwort: Dafür dass er in gerade mal zwei Heften der amerikanischen Marvel Comics Transformers Reihe vorkam, plus ein paar kopflastige Auftritte in den UK Comics, ist Straxus bei den Fans schon erstaunlich beliebt. Nach seinem ersten und bisher einzigen Toy-Auftritt in der 2010er Generations Reihe (wo er aus irgendeinem Grund Darkmount hieß), kehrt Straxus 2024 endlich zurück als Teil des 40jährigen Jubiläums in der Comic Edition Reihe. Also, schnappt Euch Eure Axt und informiert die Narren, dass hier keine Gnade verteilt wird, nur TOD!
Robotermodus: Comic Edition Straxus ist ein umfangreiches Retool von Kingdom Galvatron, den ich bereits rezensiert habe. Allerdings sind die beiden Figuren unterschiedlich genug, dass Straxus ein komplettes eigenes Review verdient.
Fangen wir damit an, dass die Figur eine tolle Ähnlichkeit mit Straxus hat, wie wir ihn aus den Marvel Comics kennen. Zumindest solange man im Kopf behält, dass die Zeichnungen in diesen frühen TF Comics oft etwas… wechselhaft waren und Straxus teilweise von Paneel zu Paneel anders aussah. Sogar noch mehr, wenn man wie ich das Ganze erstmal in den deutschen Condor Comics gelesen hat, wo sich auch noch die Farben ständig änderten. Auf jeden Fall ist diese Figur hier ganz klar Straxus, der Kopf alleine reicht dafür schon aus. Selten eine so böse aussehende Rübe gesehen, ich liebe es.
Um seinen Comic Wurzeln ordentlich zu würdigen, zeigen einige Teile von Straxus eine Art „Pünktchen“-Deko, eine Hommage an die Marvel Comics aus jener Zeit, wo die Farben oft aus winzig kleinen Punkten zusammengemischt wurden (zoomt mal ordentlich in ein Comic aus dieser Zeit rein, dann seht ihr es). Außerdem hat er dicke schwarze Streifen an den Unterarmen, auch eine Technik, die in den Comics damals oft benutzt wurde. Sehr schöne Hommagen.
Natürlich kann die Figur ihre Galvatron-Wurzeln nicht ganz verhehlen. Straxus hatte in den Comics nie diese Schulterpylonen und auch hingen ihm keine Teile an den Armen. Aber immerhin waren Straxus‘ Schultern schon direkt von Anfang an richtig montiert, das hat er Galvatron schon mal voraus. Auf jeden Fall besitzt Straxus die gleiche gute Beweglichkeit wie Galvatron. Die Hüftdrehung wird durch diese Hüftpaneele ein wenig eingeschränkt, aber ansonsten kann er sich fast frei bewegen. Leider nicht ganz beweglich genug, um seine Axt beidhändig zu schwingen, wie er es auf dem Cover seiner Box macht (siehe unten), aber ansonsten keine Beschwerden.
Wo wir von Waffen reden, Straxus Hauptwaffe ist natürlich seine Axt, mit der er in den Comics gerne mal keine Gnade verteilt hat. Der Griff der Axt ist recht kurz, somit könnte er sie nicht beidhändig greifen, selbst wenn die Arme beweglich genug dafür wären. Zusätzlich hat er eine blaue Kanone dabei, die hauptsächlich für den Alternativmodus ist, aber auch als Handwaffe dienen kann. Beide Waffen lassen sich auf dem Rücken verstauen, allerdings nicht gleichzeitig. Und wenn man die Axt hinten verstauen will, dann muss man dieses kleine Cockpit-artige Ding hinten hochklappen, wo es dann hinter Straxus‘ Kopf sichtbar ist. Also lasst ihm die Axt am besten in der Hand.
Unterm Strich für den Robotermodus: exzellent. Kingdom Galvatron war eine tolle Figur und das Retool als Straxus funktioniert sehr gut. Das einzige, was man denke ich noch verbessern könnte, ist ihn beweglich genug für eine zweihändige Axtpose zu machen, aber das ist jetzt wirklich Meckern auf hohem Niveau. Sehr schön insgesamt.
Alternativmodus: Es gibt einen Grund, warum Kingdom Galvatron als Basis für Straxus genommen wurde, nämlich dass die beiden sich praktisch den gleichen Alternativmodus teilen, nämlich als futuristische Kanone. Straxus‘ Kanonenmodus debütierte übrigens als erstes, da sein erster Comic-Auftritt im Juli 1986 war, während Galvatron erst mit der Filmpremiere im August 1986 erschien. Aber ob jetzt hier einer den anderen irgendwie beeinflusst hat, kann ich nicht wirklich sagen.
Auf jeden Fall ist Straxus‘ Transformation die gleiche wie die von Galvatron, nämlich dass er auf alle Viere runtergeht und aus einem Kopf schießt, mehr oder weniger. In den Comics wurde Straxus zu einer fliegenden Kanone mit kleinen Flügeln oben drauf. Hier springt die Axt in die Bresche, denn die kommt oben drauf und die Enden der Axt klappen als Flügel hoch. Die blaue Handwaffe wird zum Geschützlauf und fertig sind wir. Die Kanone hat natürlich Ähnlichkeit mit Galvatrons Kanonenmodus, sieht aber unterschiedlich genug aus, um sich abzuheben. Anstatt den Panzerketten von Galvatron hat Straxus kleine Räder an den Auslegern vorne, genau wie im Comic zu sehen.
Viel mehr kann ich hier eigentlich nicht schreiben. Die Designer haben ihren Job hier super gemacht, einen Alternativmodus, der eigentlich nie als transformierendes Spielzeug gedacht war, gut umzusetzen. Sehr schön.
Verpackung: Normalerweise schreibe ich meistens nichts über die Packung, aber hier dann doch mal. Die Comic Edition Figuren kommen in Verpackungen, deren Cover den alten Marvel Comics Covern entsprechen, in diesem Fall hier das Cover von Transformers #18, wo Straxus sein Ende fand (UK Auftritte mal ausgenommen). Die linke Seite ist ein Artwork von Straxus, was sich mit den Seiten der anderen Comic Edition Boxen zu einem großen Bild zusammenfügt. Rechts hingegen findet man einige Paneele aus den Comics, z.B. wo Straxus einem Untergebenen in den Hintern tritt (BONK!) oder Blaster das Bein aufschlitzt (SKRAAK!). Auf dem Rücken sehen wir die Figur, sowie weitere Paneele, u.a. auch wie Blaster Straxus von der Weltraumbrücke runterkickt (nochmal BONK!). Klappt man die Box auf, sieht man die Figur selbst, sowie einen mehrsprachigen Profiltext und ein letztes Comic Paneel, wo Straxus im Kanonenmodus im Anflug auf Blaster ist. Sehr schön gemacht. Ich liebe diese Box.
Bemerkungen: Straxus wurde eigentlich als Wegwerf-Bösewicht für eine einzige Marvel Transformers Story erschaffen, nämlich den Zweiteiler „Return to Cybertron“ (Hefte #17 und #18 der US Comics, in Deutschland als Transformers Comic-Magazin #5 und #6). Straxus beherrschte die Cybertronische Provinz Polyhex und warf sowohl Autobots als auch Neutrale in seine Schmelzgrube, um ihre Metalle wiederzuverwenden. Nachdem er erfuhr, dass Megatron auf der Erde noch am Leben war, ließ er eine Weltraumbrücke bauen, um den Rohstoff-reichen Planeten zu erreichen. Obwohl die Brücke ein Erfolg war, wurde Straxus selbst im Kampf gegen den Autobot Widerstandskämpfer Blaster vernichtet und ward nicht mehr gesehen… zumindest in den US Comics. In den UK Comics kehrte er als abgetrennter Kopf zurück und versuchte, sich den Körper von Megatron anzueignen. Dann war da noch diese Sache mit dem Megatron Klon, aber das ist jetzt zu kompliziert, um es in ein paar Sätzen zusammenzufassen. Sagen wir einfach, Straxus hinterließ seine Spuren in den Comics.
Wie schon oben erwähnt hatte Straxus in 2010 schon mal eine Figur, nämlich Generations Darkmount, aber Comic Edition Straxus macht den Job, den alten Comic Character ordentlich darzustellen, deutlich besser. Natürlich ist der Charakter recht obskur, wer also die alten Comics nie gelesen hat, der interessiert sich vielleicht nicht wirklich für ihn. Für mich allerdings war „Return to Cybertron“ eine meiner Lieblingsstories, wo ich damals die Comics las, somit bin ich sehr froh, diese Figur jetzt zu haben. Und vom Scale her passt er perfekt zu Kingdom Blaster (für den wir dringend noch einen Kopf im Comic-Stil brauchen, Hasbro!). Somit unterm Strich: wer wie ich Fan der alten Comics ist oder einfach den Look dieses sehr, sehr böse aussehenden Decepticons mag, der sollte zugreifen!
Gesamtnote: 1-
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