Serie: Legends
Fraktion: Autobot
Kategorie: Leader Headmaster
Jahr: 2017
Vorwort: Aus irgendeinem Grund hat mich mein guter Freund Caked-Up aufgefordert, ein langes und detailliertes Review zu Legends Godbomber zu schreiben. Um genau zu sein verlangte er mindestens 5.000 Worte. Keine Ahnung warum er jetzt genau auf diese Zahl kam (außer dass sie halt recht groß ist), aber ich versuche ja immer meinen Freunden gerecht zu werden, insofern ist die Herausforderung hiermit angenommen. Wer sich also fragt warum diese Rezension hier so lang aus ausufernd ist, der beschwere sich bitte bei Caked-Up. Ist schließlich seine Schuld dass er ein so guter Freund ist, dass ich sogar seine seltsameren Wünsche versuche umzusetzen. (Und damit hätten wir auch schon die ersten 100 Worte zusammen, zumindest wenn man Microsoft Word glauben kann).
Robotermodus: Fangen wir also wie ich es immer tue damit an, wie diese Figur im Vergleich mit ihrem Vorbild abschneidet. G1 Masterforce Godbomber war ein Roboter, der zwar sehr cool aussah (auf eine 80er Jahre Anime Art halt), aber leider sehr darunter litt, dass er eigentlich nur eine Rüstung für einen anderen Roboter war. Somit war sein Robotermodus kaum mehr als eine Ansammlung von Einzelteilen, die nur sehr lose ineinander gesteckt wurden und schon vom zu intensiven Hingucken drohten auseinander zu fallen.
Legends Godbomber hat den Look seines Vorgängers sehr gut einfangen und ist außerdem von beinahe identischer Größe, somit besteht hier keinerlei Zweifel daran, dass er den gleichen Charakter darstellen soll. Dieser Godbomber hier ist natürlich auch dafür entwickelt worden, für einen anderen Roboter als Rüstung zu fungieren und ist somit auch eine Sammlung von Einzelteilen. Hier allerdings halten die Einzelteile im Robotermodus sehr gut zusammen und der Roboter ist durchaus fähig zu posieren und sich zu bewegen, ohne gleich auseinander zu fallen. Die einzigen leicht anfälligen Teile sind seine Unterarme, die quasi zu Handschuhen für Super Ginrai werden. Somit sind sie hohl, an einer Seite offen, und lediglich in die Ellbogen eingestöpselt. Sie fallen jetzt nicht ab oder sowas, keine Sorge, aber man muss doch so ein wenig Vorsicht walten lassen, wenn man sie anfässt.
Da er wie gesagt aus Einzelteilen besteht und dazu gedacht ist auseinander genommen zu werden, überrascht es nicht dass man Godbombers Beine einfach abnehmen kann. Was dann aber doch ein wenig überrascht ist, dass diese Beine mit den gleichen Steckern angebracht sind, die auch die Combiner Wars Combiner verwenden. Oder einfacher ausgedrückt: Godbomber kann zwei beliebige Combiner Wars Gliedmassen-Figuren als Beine verwenden, während jeder Combiner Wars Combiner auch die Beine von Godbomber nutzen kann. Okay, letzteres sieht nicht so toll aus, aber Godbomber wirkt mit klotzigen Combiner Wars Stiefeln irgendwie cool. Nicht dass dieses Gimmick jetzt groß Sinn macht (auch wenn es im beiliegenden Comic Verwendung findet, siehe unten), aber es ist ein lustiges Detail und zeigt, dass die Designer hier ein wenig was Extra einbringen wollten. Schön gemacht.
Schauen wir uns die Waffen an. Der originale Godbomber hatte diese große Schulterkanone (ich liebe Schulterkanonen, habe ich das in letzter Zeit Mal erwähnt?) und natürlich hat auch diese neue Version hier eine. Seltsamerweise hat er zwar eine silberne Rakete dabei, kann diese aber nicht abfeuern, sie ist nur vorne aufgesteckt. Hätte hier eigentlich einen Federmechanismus zum Abfeuern erwartet. Aber gut, da Godbombers zweite Waffe, ein großes Schwert, im Inneren der Kanone verstaut werden kann, war da wohl kein Platz mehr für eine Sprungfeder.
Leider haben beide Waffen, so cool sie auch aussehen, ein paar Designschwächen. Die Schulterkanone hat ein recht schwaches Scharnier, wo sie auf der Schulter aufsitzt, und neigt deshalb dazu nach unten zu kippen. Man kann dies zwar kurzzeitig beheben, indem man die Gabel zusammendrückt (aber bitte nicht zu fest, sonst kann sie brechen), aber nach kurzer Zeit schon neigt sich die Kanone wieder nach unten. Hier hätte ein festeres Scharnier Wunder gewirkt. Und was das Schwert angeht, es teilt sich für das Verstauen in zwei Teile, Klinge und Griff, aber die beiden Teile halten leider nicht besonders toll zusammen. Fällt jetzt nicht bei der kleinsten Bewegung auseinander, das nicht, aber auch nicht gerade solide. Sollte man halt im Gedächtnis behalten.
Kleine Randnotiz: Godbomber hat Flügel auf dem Rücken, die für den Combiner Modus bestimmt sind. Wer will kann diese auch im normalen Robotermodus auffalten, so ein Stück zumindest, um einen geflügelten Godbomber zu bekommen. Sieht nur ein wenig seltsam aus, finde ich. Außerdem ist das Cockpit seines Fahrzeugmodus hier auf dem Rücken und wer will kann auch hier seine Titan Masters darin Platz nehmen lassen (mehr dazu aber unten). Unterm Strich also für den Robotermodus: bedenkt man die zugrundeliegende Prämisse, dass diese Figur hauptsächlich als Rüstung für eine andere Figur herhalten soll, dann ist der Robotermodus sehr gut gelungen. Die Waffen könnten besser sein, aber davon abgesehen keine Beschwerden. Ein cooler, gut aussehender Roboter, der auch problemlos posieren kann.
Alternativmodus: So wie alle Leader-Klasse Figuren der Titans Return Reihe und ihres Takara Äquivalents so hat auch Godbomber einen „echten“ Alternativmodus, sowie einen zusätzlichen Basismodus. Fangen wir mit Godbombers bekanntem Fahrzeugmodus an, einem futuristischen LKW-Dingens. Die Ähnlichkeit zum Fahrzeugmodus des Originals ist hier genauso stark wie im Robotermodus. Okay, die Front des LKWs ist nicht glänzendes Chrom, aber davon abgesehen besteht kein Zweifel, dass es das gleiche Fahrzeug sein soll. Natürlich nicht unbedingt die Art von LKW, die man auf den Straßen der realen Welt sehen wird (wie viele LKWs mit Flügeln und einer Kanone oben drauf mag es geben?), aber das war hier ja auch niemals wirklich ein Faktor.
Der LKW hat eine sich öffnende Fahrerkabine. Einfach die Front nach vorne runterklappen und man sieht Platz für drei Titan Master Figuren. Dies entspricht dem Cartoon-Vorbild, wo Godbomber Sitze für die drei Headmaster Juniors hatte (wohl aber mit ein wenig mehr Ellbogenfreiheit), dazu unten mehr. Auf jeden Fall kann der LKW entweder alleine fahren oder hinten am Anhänger von Super Ginrai andocken, um einen extra langen kombinierten LKW zu bilden. Ein kleines Detail was auch der originale Godbomber hatte, an den Seiten sind die gleichen Streifen wie am klassischen Optimus Prime Hänger. (Randnotiz: Hurra, wir haben jetzt die ersten 1000 Worte erreicht, dafür schon mal ein Schulterklopfen). Somit sieht Godbomber wie eine natürliche Verlängerung des Anhängers aus. Schön gemacht. Insgesamt bietet der Fahrzeugmodus keinen Grund zur Beschwerde, außer natürlich es stört euch dass er zu einem futuristischen Science Fiction Truck wird.
Ein paar kurze (oder auch nicht so kurze, wir müssen schließlich 5000 Worte erreichen) Worte zum Basismodus. Eigentlich überflüssig, zumindest für mich. Irgendwie ist es immer noch der LKW Modus, nur mit dem Heck aufgeteilt als seitliche Ausleger, verbunden über die Flügel und das Cockpit aufgeklappt. Man modifiziere noch schnell die große Kanone, damit ein Titan Master als Kanonier drin sitzen kann, fertig. Der Basismodus schadet der Figur jetzt in keiner Weise, das nicht, aber wirkt irgendwie nachträglich ausgetüftelt. Ich hätte ihn nicht gebraucht.
Partner / Zubehör: Wenig überraschend ist Godbomber auch ein Headmaster, genau wie jede andere Figur Deluxe-Klasse oder größer in dem Teil der Legends Reihe, die der Hasbro Titans Return Linie entspricht. Anders als die westlichen Titans Return Figuren aber, hat Godbombers Headmaster (sie nennen sie auch nicht Titan Master) keinen eigenen Namen. Vermutlich weil es in den meisten japanischen Geschichten so war, das die kleineren Figuren der eigentliche Charakter sind, während die größeren Körper nur leblose Power-Ups darstellen. Nun war Godbomber zwar vorher kein Headmaster, aber man kann denke ich davon ausgehen, dass der kleinere Roboter der eigentliche Godbomber Charakter ist (der nie so wirklich ein Charakter war, außer im Comic. Mehr dazu unten).
Auf jeden Fall ist Godbombers Headmaster praktisch identisch mit den anderen Titan Masters Figuren. Schultern mit Kugelgelenken, verbundene Knie, das übliche. Godbombers große Schulterkanone hat einen Sitz eingebaut, wo die Figur als Kanonier Platz nehmen kann oder er kann in einem der drei Sitze von Godbombers Cockpit hingesetzt werden. Unterm Strich hier also, eine typische Headmaster / Titan Master Figur.
Kombinationsmodus: Wie schon erwähnt ist Godbombers hauptsächlicher Daseinszweck der, für einen anderen Roboter als Rüstung zu dienen, nämlich für Super Ginrai, der fertig kombiniert dann den Namen God Ginrai trägt. Hier gibt es nun eine offizielle Kombination der beiden und eine leicht modifizierte „Fan Version“, die – meiner nicht so wirklich bescheidenenen Meinung nach – deutlich besser aussieht. Aber fangen wir mit der offiziellen Version an.
Godbombers Rücken, die Front des LKW Modus, wird zu einer großen Brustplatte für Super Ginrai. Die Beine werden zu klobigen Stiefeln – Plattformstiefel, wenn man so will – und die Arme zu Handschuhen. Die Brustplatte des Roboters mit den Flügeln dran schließlich wird zu einem Flugrucksack für Ginrai. Die große Schulterkanone bleibt natürlich große Schulterkanone. Godbombers Headmaster kann in der Brustplatte sitzen, während der große Helm auf dem Rücken verstaut werden kann. Super Ginrais Gewehre kann God Ginrai entweder in den Händen halten oder oben am Rucksack montieren für noch mehr Schulterkanonen. So oder so, keine übrigbleibenden Teile, alles wird Teil des Combiners. Sehr schön gemacht.
Nicht ganz so schön gemacht allerdings: die Position der Flügel im offiziellen Combiner Modus. Denn diese sind ein gutes Stück über den Schultern von Ginrai, was…. sagen wir mal, Bescheiden aussieht, ganz zu schweigen davon dass es nicht wirklich der Vorlage aus dem Masterforce Cartoon entspricht. Keine Ahnung warum man das Design hier so gemacht hat. Versteht mich nicht falsch, God Ginrai ist ein toller Combiner auch mit den zu hoch angesetzten Flügeln, es sieht halt irgendwie seltsam aus.
Eine weitere Schwäche, die erwähnt werden muss: die „Stiefel“, die aus Godbombers Beinen entstehen, werden einfach in Super Ginrais Füße eingestöpselt. So weit, so gut. Aber besagte Füße sind ohnehin nicht so wirklich stabil, womit somit auch der fertige Combiner etwas lockere Fußgelenke hat. Da God Ginrai auch so ein wenig hecklastig ist, bereitet das in so einigen Posen Probleme. Mit ein wenig Gefriemel kann man ihn auch in ausladenden Posen stabilisieren, kein Problem, aber es ist halt ein wenig nervig und hätte, denke ich, mit minimalem Aufwand besser gemacht werden können.
Von diesen kleinen Schwäche aber abgesehen ist God Ginrai super und von ausreichender Größe, um sich mit Gegnern wie Carnifex (Overlord) im Kampf um das Schicksal der Erde zu messen. Von der Größe her passt er auch sehr gut zu Star Saber, seinem Nachfolger als Oberkommandant der Cybertron Streitkräfte. Unterm Strich somit: ein schöner Combiner Modus mit ein paar kleinen Schwächen, die jetzt nicht tragisch sind, aber irgendwie vermeidbar wirken.
Was uns dann auch direkt zum „Fan Modus“ des kombinierten God Ginrai bringt, der zumindest eine dieser Schwächen löst. Es ist nämlich möglich den Flugrucksack so zu konfigurieren, dass die Flügel auf Schulterhöhe seitlich rausragen anstatt deutlich darüber. Das sieht nicht nur besser aus, es entspricht auch der Cartoon Vorlage. Vergleicht Bild 28 und 38 aus meiner Galerie, dann seht ihr wie die Konfiguration des Rucksacks geändert werden muss. Diese Fan-Konfiguration ist nicht ganz so kompakt und bietet auch keinen Platz um Godbombers Helm zu verstauen, sieht aber dafür deutlich besser aus und hat außerdem den Vorteil, dass das Gewicht des Rucksacks etwas besser verteilt ist, womit God Ginrai einen Hauch weniger hecklastig ist und nicht so schnell nach hinten umkippt.
Die beiden Gewehre von Super Ginrai können auch in dieser Variante montiert werden, auch wenn sie jetzt etwas weiter auseinander sind und nicht ganz so harmonisch integriert wirken wie im offiziellen Modus. Insgesamt aber ziehe ich diese Variante hier ganz klar vor und genau so steht God Ginrai jetzt auch in meiner Vitrine. Wer also vorhat Godbomber in Kombination mit Super Ginrai auszustellen, der sollte es so machen.
Ein paar letzte Worte zum Combiner Modus. Ich wurde gefragt ob Godbomber auch mit Titans Return Powermaster Optimus Prime von Hasbro kombiniert werden kann. Nun besitze ich Powermaster Prime nicht, aber angesichts der deutlich anderen Füße weiß ich nicht, wie das funktionieren soll. PM Prime kann vermutlich die Brustplatte und den Flügelrucksack anlegen, aber nicht die Stiefel. Ich habe zwar gehört dass es irgendwie doch möglich sein soll, bisher allerdings konnte mir niemand ein Bild davon zeigen. Insofern bleibe ich erstmal bei meiner Aussage, dass es leider nicht möglich ist. (Und wir haben die 2.000 Worte erreicht, darauf einen Tusch bitte!)
Hintergrund Informationen: Transformers Chōjin Masterforce, im Westen besser bekannt als Super God Masterforce, ist eine der ungewöhnlichsten Transformers Serien. Obwohl sie offiziell Teil der japanischen G1 Kontinuität ist (die den Terminus „Kontinuität“ allerdings nicht wirklich verdient hat), ist sie doch eine mehr alleinstehende Serie, die den Fokus hauptsächlich auf Menschen legt und nur sehr wenige Verbindungen zu den vorhergehenden Serien aufweist. Es gibt die Pretender, Roboter die sich als Menschen tarnen. Dann gibt es die Junior Headmasters, menschliche Kinder die zu den Köpfen von leblosen Roboterkörpern werden. Und natürlich die namensgebenden Godmaster (im Westen als Powermaster bekannt), Menschen die zu Motorblöcken für leblose Roboterkörper werden. Der Anführer der Guten in dieser Serie war Ginrai (ein Amerikaner japanischer Abstammung mit einem gewissen Narzissmus was seine Haare angeht), ein menschlicher Godmaster dessen Transector (der Begriff für die leblosen Roboterkörper) so rein zufällig große Ähnlichkeit mit Optimus Prime alias Convoy hatte. Als es Zeit wurde gegen die bösen Oberschurken Overlord und Black Zarak anzutreten, wurde das Bomber Projekt ins Leben gerufen, um Ginrai ein Power-Up in Form des Godbomber zu geben.
In der Serie war Godbomber nicht mehr als eine Drohne, die die Lebensenergie eines Menschen benötigte, um autonom zu operieren. Ginrai war mächtig genug seine Lebensenergie zwischen Godbomber und seinem eigenen Transector aufzuteilen, allerdings schwächte ihn das sehr. Alternativ konnten die drei Junior Headmaster Godbomber von seinem Cockpit aus steuern und ihn mit ihrer Lebensenergie aufladen, was in Kombination God Ginrai noch stärker machte. God Ginrai gewann die Masterforce Kämpfe praktisch im Alleingang, nahm es mit jedem Destron auf und vernichtete Black Zarak, der zu diesem Zeitpunkt von Devil Z besessen war. Am Ende der Kämpfe erwachten die bisher leblosen Transectors zum Leben und verließen die Erde in Richtung Weltraum. Godbomber blieb ein Teil von God Ginrai, scheinbar ohne ein eigenes Bewusstsein zu erhalten. Der arme Kerl war scheinbar dazu verdammt, ein lebloses Power-Up zu bleiben (zumindest bis God Ginrai dann zu Victory Lio reformatiert wurde und selber ein Power-Up für Star Saber wurde, aber das ist eine andere Geschichte).
Die Story von Godbomber setzte sich dann in dem dieser Figur beiliegenden Comic fort. Ginrai, der Mensch, bekam von Grand (der Headmaster von Grand Maximus, außerdem auch ein Pretender) erzählt, dass Godbomber ursprünglich entwickelt wurde, um die Lücke zwischen cybertronischem und menschlichem Leben zu schließen und die drei Formen der Chokon Energie (einer der zentralen Aspekte der Masterforce Serie) zu vereinen. Godbomber war dabei tatsächlich zu einem lebenden Wesen geworden, dank der Infusion der Chokon Energie der drei Junior Headmaster, aber diese Lebenskraft versiegte als die Zerstörung von Devil Z die Verbindung zwischen den Menschen und dieser Energie abschnitt. Der Godbomber, der mit dem robotischen Ginrai verbunden blieb (und später zu Victory Lio wurde) war nun nur noch eine leblose Drohne.
Als der menschliche Ginrai einen neuen Transector erhielt, beganen die Autobots auch mit dem Bau eines neuen Godbomber, diesmal als Headmaster. Teile dieses neuen Godbomber wurden jedoch von Nightbeat, Trickdiamond und Thrust gestohlen. Sie ließen jedoch die Headmaster Einheit zurück. Während sich Ginrai mit dem gestohlenen Godbomber herumgeschlagen musste (vervollständigt durch Trickdiamond und Thrust, die zu seinen Beinen wurden, was die Existenz der Combiner Stecker rechtfertigt) erweckten die Junior Headmaster die Headmaster Einheit mit ihrer Chokon Energie erneut zum Leben. Der nun lebendige Godbomber erinnerte sich an seine frühere Existenz und konnte jetzt auch sprechen. Er setzte sich sofort in Marsch um Ginrai vor dem bösen Godbomber zu retten und verband sich mit ihm wieder zu God Ginrai. Nachdem die Bösen besiegt wurden war Ginrai froh, mit seinem früheren Partner wieder vereint zu sein und lachte ob seiner nun doch recht humorlosen Persönlichkeit.
Fazit: Fangen wir mit dem Offensichtlichen an: Godbomber ist eine unterhaltsame Figur, aber ihn zu holen macht nur Sinn, wenn man auch Super Ginrai besitzt oder vorhat zu besitzen. Wer übrigens Super Ginrai beim ersten Mal verpasst hat, der braucht nicht zu verzweifeln, Takara bringt ein Super Ginrai / Godbomber Doppelpack raus, wobei diese Version von Godbomber dann allerdings wieder in vollem Chrom-Blingbling erstrahlt (die Japaner lieben halt ihre Chromteile). Ob ihr persönlich Chrom mögt oder nicht sei eure persönliche Gewissensentscheidung. Aber langer Rede kurzer Sinn: man braucht schon beide Figuren.
Nun bin ich persönlich ein großer Fan der Masterforce Serie, von Super Ginrai und God Ginrai, als ich also erfuhr dass Takara für ihren Super Ginrai auch einen Godbomber rausbringen würde, war für mich schon völlig klar: den muss ich haben. Und nach der herben Enttäuschung der XOvergen Trailer Force God Armor (man war das eine Verschwendung von Plastik, so sehr ich auch die XOvergen Master Armor mag) klammerte ich mich an die Hoffnung, dass diese Version hier besser sein MUSSTE! Sie musste einfach. Und ich hatte recht (wie meistens, zuumindest wenn es um Transformers geht, sagte er in seiner bescheidenen Art).
Godbomber ist nicht perfekt, das nicht. Er hat ein paar kleine Schwächen (auch wenn einige davon, wie zum Beispiel das schwache Gelenk an der Schulterkanone, wohl nicht bei allen Versionen auftreten). Aber diese ändern nichts daran, dass er zum einen eine gute Stand-Alone Figur ist und zum anderen ein geniales Upgrade für Super Ginrai. Was genau das ist, was ich wollte und von dieser Figur erwartet habe. Um also auf den Punkt zu bringen, was ich hier in knapp 3000 Worten ausführlich dargelegt habe: wer Super Ginrai hat und ein Fan von Combinern oder Robotern mit Power-Ups im klassischen Anime Stil ist, für den ist Godbomber auf jeden Fall eine Anschaffung wert.
Gesamtnote: 2+
Anhang: Da ich die geforderten 5000 Worte noch nicht so ganz erreicht habe, folgen hier noch ein paar mehr oder minder sinnvolle Absätze, um den Zielwert voll zu machen. Wer also nur am Review der Figur selbst interessiert ist, der kann hier guten Gewissens aufhören zu lesen. Ihr habt 3000 Worte geschafft, ihr könnt stolz sein und euch euren Godbomber ohne Schamgefühl kaufen gehen.
Wie passt Super God Masterforce in die Takara Generation 1 Kontinuität? Antwort: eigentlich gar nicht so richtig. Klar, nominell gesehen ist es eine Fortsetzung der japanischen Headmaster Serie, die wiederum die Fortsetzung der dritten Staffel des Original-Cartoons ist. Wir haben auch den einen oder anderen Gastauftritt von Charakteren, die bei Headmasters dabei waren. Insgesamt allerdings ist Masterforce doch eine für sich allein stehende Serie. Die Menschen scheinen der Existenz der Transformers nicht gewahr und die Cybertron Pretender sind seit Jahrhunderten undercover auf der Erde, um die Destron Pretender im Auge zu behalten. Scheinbar haben sie die Ereignisse der originalen Transformers Serie und die mehrfache Beinahe-Zerstörung der Erde während Headmasters einfach verpennt. Interessanterweise ist die nächste Serie, Victory, eine direkte Fortsetzung von Masterforce. God Ginrai, Overlord und Minerva sind unter anderem mit dabei. Natürlich ignoriert Victory die Tatsache, dass God Ginrai eigentlich die Kombinationsform von zwei Transformers ist (genauso wie die Folgeserie Zone das bei Victory Saber tut, der Kombination von Star Saber und Victory Lio). Auch dass die Godmaster mal von Menschen gesteuerte Transectors waren wird mit keiner Silbe erwähnt. Aber zumindest hat die Menschheit in Victory nicht wieder Massen-Amnesie erlitten und die von den Transformers ausgelöste Beinahe-Zerstörung während Masterforce gleich wieder vergessen.
Eines der zentralen Konzepte der Masterforce Serie war die Chokon Energie (grob übersetzt soviel wie Super Seelen Energie). Diese manifestiert sich in drei primären Formen: Chichokon, die Energie der Erde. Jinchokon, die Energie der Menschen. Und Tenchokon, die Energie der Himmel. In der Masterforce Serie wollte der böse Devil Z – der selbst eine korrumpierte Form des Chokon benutzt, die sogenannte Machokon oder Teufelsenergie, da er selbst nicht fähig war die Jinchokon zu nutzen – Krieger erschaffen, die alle drei Formen von Chokon nutzen können. Die Lebensformen die zu den Godmasters werden sollten wurden in einem kosmischen Nebel erschaffen und verwahrt, damit sie dort die Tenchokon Energie aufnehmen konnten. Später brachte Devil Z sie auf die Erde und versteckte sie, um sie mit Chichokon aufzuladen. Und schließlich verband er sie mit Menschen, um das Jinchokon als dritte und mächtigste Kraft hinzuzufügen. Die resultierenden Godmaster waren genauso mächtig, wie er sich das vorgestellt hatte. Zu Devil Z’s Leidwesen allerdings sahen es die meisten der menschlichen Godmaster nicht ein, ihm zu dienen. Diese Fehlkalkulation sollte Devil Z das Leben kosten. Sein Tod zerstörte die Verbindung zwischen den Menschen und ihren Godmaster Transectors allerdings, was die Godmasters zu rein robotischen Lebensformen werden ließ.
Die Godmaster besaßen alle möglichen Fähigkeiten, wenn sie die drei Formen der Chokon Energie kombinierten. Allerdings schwächte es sie erheblich, wenn sie eine der drei nicht mehr nutzen konnten. Als Hydra und Buster (alias Decepticon Powermaster Darkwing und Dreadwind) von Devil Z in rein robotische Lebensformen verwandelt wurden, verloren sie die Fähigkeit das Jinchokon zu nutzen. Devil Z gewährte ihnen Zugang zu seinem Machokon, um das auszugleichen. Ebenso war der rein robotische God Ginrai in der Victory Serie deutlich schwächer als noch in Masterforce und konnte im Kampf gegen Liokaiser nicht seine vernichtende Fire Guts Attacke ausführen.
Kleiner Ausflug in die reale Welt mit all ihren seltsamen Auswüchsen: scheinbar gab es tatsächlich im Westen Leute, die sich ob der Tatsache dass die Powermaster in Japan Godmaster hießen, in ihren religiösen Gefühlen gekränkt sahen. Hier ist aber eine ganz einfache Erklärung vorhanden, nämlich dass in der japanischen Sprache das gleiche Wort für „Gott“ und „Macht / Power“ benutzt wird. Zu keinem Zeitpunkt sollte angedeutet werden das God Ginrai selbst ein Gott ist, somit können alle religiösen Fundamentalisten sich beruhigen und ihre Energie wieder der Einführung von Schulgebeten und der Abschaffung von Sexualkunde und gleichgeschlechtlicher Ehe widmen.
Hier ist der Text zum Super God Masterforce Song, aus dem Japanischen ins Englische übersetzt mit Dank an das Transformers: The Takara Collection Vol. 2 – Super God Masterforce DVD Set von Metrodome. Glaubt mir, dieser Song ist nicht halb so seltsam wie der von Beast Wars Neo, zum Beispiel. Warum ich hier den Songtext zitiere? Nun, zum einen natürlich um die Wortanzahl zu erhöhen, zum anderen aber auch, weil Caked-Up versprochen hat im Gegenzug für dieses sehr, sehr lange Review zusammen mit seinem Sprößling Klein-James den Masterforce Song zu singen. Das hier also für ihn als Hilfestellung:
No one can stop us now
We transform and risk our lives
Even if we get hurt, it has to be done
Who else will protect the blue Earth?
Boys will change into warriors
Go and fight, stand up
Masterforce! Every time we fight
Masterforce! We grow stronger
Masterforce! Now is the time to push on
Get on, God on, Head on
Super-God Masterforce
In that glittering horizon
The drawn dream is transformed
As for the Destrons' ambitions
These skills undoubtedly won't allow
The dazzling shape that is reborn
Go and Fight, show it off
Masterforce! While fighting
Masterforce! Understand what the dream is
Masterforce! Now is the time to push on
Get on, God on, Head on
Super-God Masterforce
Meiner Frau gefällt der Masterforce Song übrigens, wobei sie denkt dass er (und die meisten anderen japanischen Transformers Songs ebenso) besser in den Grandprix d’Eurovision de la Chanson passen würde als in den Vorspann einer Serie über Alien Roboter, die regelmäßig die halbe Welt in die Luft sprengen. Und nur damit ihr mir auch wirklich glaubt, dass der Beast Wars Neo Song noch deutlich schräger ist, hier ist der (englische) Text dafür. Vielleicht bringen wir Caked-Up und seinen Sprößling ja dazu, diesen auch noch zu singen.
Love is here
As long as there is life, it is you
Dream of love
That I'll continue to protect for eternity
From the ends of the cosmos
Can you hear the impact?
Warriors of love
Stand up to become one
Get wild!
The flame of courage is unleashed into the darkness
Absolutely don't give up
Change your hearts, Maximals
Love is here
Always believe in the future
Dream of love
Because you're always shining
Beast Wars
Es gibt doch nichts Passenderes als „die Liebe ist hier“ zu singen, wenn ein riesiger Mammut-Roboter gerade auf dem Bildschirm erscheint und mit seiner riesigen Kanone Sachen in die Luft jagt, oder? Was soll denn daran komisch sein?
Das Konzept einer leblosen Drohne als Power-Up für einen Autobot Anführer wurde in Transformers Armada (Legends of the Microns in Japan) wieder aufgegriffen, wo Optimus Prime sich mit seinem Anhänger oder Jetfire verbindet und dann das Overload System als zusätzliche Bewaffnung nutzt. Armada Overload war übrigens auch ein Headmaster und jetzt wo ich drüber nachdenke konnte auch er seine Beine abnehmen. Allerdings nicht um sie anderen Combinern zur Verfügung zu stellen, er nutzte sie lieber als große Kanonen. Man kann halt nicht alles auf einmal haben.
So, jetzt fehlen uns immer noch ein paar hundert Worte. Caked-Up, falls du das hier überhaupt noch liest, dann will ich dich nur nochmal daran erinnern, dass das ganze hier deine Idee war. FÜNF TAUSEND WORTE, ist dir eigentlich überhaupt klar wie viele das sind? Das sind mal grob geschätzt fünf mal TAUSEND Worte, oder sogar fünfzig mal 100 Worte. Und da mir jetzt so langsam die Sachen ausgehen, die auch nur im Entferntesten noch was mit Godbomber zu tun haben, möchte ich dich an dieser Stelle noch an ein paar Dinge erinnern, die du mir noch schuldest.
a) Die Gründung eines Drift Fanclubs, der die Großartigkeit von Drift zelebriert, der so großartig ist, das sogar Chuck Norris ob seiner Großartigkeit grün vor Neid wird. Natürlich mit einer lebenslangen Premium-Mitgliedschaft für meine Frau, unsere Katze und mich.
b) Den Brautpreis für Mia, die du im Rahmen eines mündlichen Kontrakts im Jahr 2013 als Braut für deinen Sohn James Junior eingekauft hast. Ich akzeptiere nicht weniger als fünfzig Prozent deiner Transformers Sammlung, wobei ich die Figuren aussuche. Der Brautpreis ist spätestens an Mias sechstem Geburtstage fällig.
c) Eine vollständige und ausführliche Entschuldigung, inklusive Kriechen, dafür dass du Teil der Wählerschaft bist, die uns diesen twitternden Schaumschläger aufgehalst hat.
Somit sind wir jetzt tatsächlich und endlich am Ende dieses Reviews angekommen, welches sicherlich mein bisher längstes Review ist. Nicht dass ich bei meinen bisherigen Reviews je die Wörter gezählt habe, war noch nie relevant, somit kann ich es nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Es würde mich allerdings doch sehr überraschen, wenn irgendeines meiner bisherigen Reviews auch nur annähernd diese Länge hätte, geschweige denn noch länger wäre. So viele Worte. Wisst ihr eigentlich wie schwer das ist, so verdammt langatmig zu sein? Immer noch weiter und weiter und weiter zu schreiben? Das ist verdammt viel Arbeit, lasst euch das gesagt sein. Ich hab‘ über eine Woche an diesem Review gesessen, was auf über 10.000 Minuten kommt, also zwei Minuten pro Wort (und irgendwann musste ich ja auch noch schlafen). Außerdem ist Schlafmangel auch dafür verantwortlich, dass solche Ideen entstehen wie ein weiblicher Masterpiece Drift mit Godmaster Motorblock und einer beunruhigend erotischen Pretender Hülle. Das geht auf dein Konto, Caked-Up, ich hoffe du kannst damit leben.
Und das war es jetzt auch, Leute. Ich bin fertig. Finite. Oder um es mit den Worten von Bugs Bunny und Daffy Duck zu singen:
Das Publikum war heute wieder wundervoll
Und traurig klingt der Schlussakkord in Moll
Wir sagen Dankeschön und auf Wiedersehen
Schauen sie bald wieder rein, denn etwas Show muss sein.
Und heißt es Bühne frei, dann sind sie mit dabei
Die Show muss weitergehen, auf Wiedersehen!
Obligatorische Post-Credit Szene: Philister betritt seine Wohnung nach einem langen Arbeitstag, die Finger immer noch wund von den fünftausend Worten, die er für sein Legends Godbomber Review schreiben musste für seinen Freund Caked-Up. Als er zu seiner Couch rübergehen will bemerkt er plötzlich einen Schatten am Fenster. Sofort ist die Müdigkeit vergessen und er greift nach der nächsten erreichbaren Waffe (in diesem Fall ein Toyworld Hegemon, eine 3rd Party Megatron Figur, die zu einer realistisch aussehenden Waffe wird).
„Wer sind Sie?“ fragt er, die Spielzeugwaffe erhoben. „Wie sind Sie in meine Wohnung gekommen?“
Die Figur dreht sich um und Philister ist schockiert, denn da vor ihm steht Peter Cullen, die Stimme von Optimus Prime.
„Guten Abend, Philister,“ sagt Peter Cullen. „Das war schon ein tolles Ding, was du da abgezogen hast. Fünftausend Worte über eine einzige Transformers Figur. Aber denkst du wirklich das reicht schon?“
Philister ist verwirrt. „Wovon reden Sie? Ich habe das doch nur als Gag für meinen Kumpel Caked-Up gemacht.“
Peter Cullen lächelt und geht auf ihn zu. „Ein Gag, ja? Du hast fünftausend Worte über eine Transformers Figur aus der Titans Return Reihe geschrieben (bzw. der Legends Reihe, welche das japanische Äquivalent ist, aber das ist ja auch unwichtig) und du denkst wirklich damit ist deine Arbeit schon getan?“
„Was meinen Sie?“ fragt Philister, immer noch verwirrt worum es hier eigentlich geht.
Peter Cullen tritt an ihn heran und legt ihm die Hand auf die Schulter. „Wir sind noch lange nicht fertig, mein Freund. Da draußen gibt es ein viel größeres Universum voller Transformers Figuren. Noch so viele Figuren, über die man fünftausend oder sogar noch mehr Worte schreiben kann.“
Philister hört ihm fasziniert zu, die Spielzeugpistole schon lange vergessen.
„Ich erzähle Dir jetzt,“ sagt Cullen, „von der Power of the Primes Spielzeugreihe!“
ENDE
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