Serie: Prime Robots in Disguise
Fraktion: Star Seeker
Kategorie: Voyager
Jahr: 2012
Vor Äonen schwor Thundertron, dass die Kreaturen, die die Vernichtung seiner Welt verursacht hatten, für ihre Verbrechen bezahlen würden. Seitdem reist er durch den Weltraum auf der Suche nach seiner Rache. Sein Schiff ist bereit, seine Crew ist motiviert und endlich, endlich liegt Cybertron direkt vor seinem Bug.
Mein Review:
Robotermodus: Thundertron soll eine Art Pirat darstellen und im Robotermodus ist das auch sehr gut gelungen. Sein gesamter Look erinnert an einen (fiktiven) Piraten. Er sieht aus als trüge er einen langen Waffenrock und sein Kopf hat eine Kapitänsmütze und einen Bart, der mich direkt an Davie Jones aus Piraten der Karibik erinnert hat.
Randnotiz: direkt aus der Packung ist Thundertrons Kopf – oder besser gesagt die Schultern-Nacken-Gegend um den Kopf herum – fehltransformiert, da die beiden Platten seitlich des Löwenkopfes noch runtergeklappt und die transparent-blauen Panele seitlich des Roboterkopfes aufgeklappt werden müssen. In der Anleitung fehlen diese Schritte, dafür ist ausnahmsweise mal das Bild auf der Packungsrückseite korrekt und zeigt, wie das ganze aussehen muss. Für meinen Geschmack könnte der Kopf immer noch einen Tick mehr herausstehen, ist aber schon um ein vielfaches besser so als in der Anleitung.
Auf jeden Fall hat Thundertron nicht nur den Bart, die Mütze und die fließenden Klamotten eines Piraten, er hat außerdem ein Holzbein. Oder vielmehr kann man ihm eines machen, wenn man den rechten Fuß einfach abnimmt. Der Fuß kann als Klauenwaffe an den Arm gesteckt werden oder – allerdings ist dies wohl keine beabsichtigte Funktion – als eine Art Arms Micron Partner fungieren. Mehr dazu unten bei Modifikationen.
Die Beweglichkeit der Figur sehr gut und auch mit dem Holzbein gibt es keine Probleme, ihn in stabile Posen zu stellen. Seine Schultern sind ein klein wenig eingeschränkt, dank dieser großen Schulterstücke mit den Klauen oben dran, aber mit ein wenig Gefummel kann man auch hier fast jede beliebige Pose hinbekommen.
Dann wäre da noch die Waffe, ein transparentes Schwert an dem ein lächerlich großes Batteriegehäuse dran ist, welches man umklappen muss um ein lächerlich schwaches kleines rotes Licht anzuschalten. Selbst in fast vollkommener Dunkelheit schafft es jenes kleine rote Licht vielleicht gerade mal die Hälfte des Schwerts zum Leuchten zu bringen. Und wie bei den meisten Prime Voyager Waffen kann man das Ding nicht in Position fixieren, man muss es also die ganze Zeit festhalten. Okay, hier kann man das Ding einfach umdrehen, aber dann steht das tolle Gehäuse seitlich weg und sieht einfach behämmert aus. Am besten direkt bei Entnahme aus der Packung demontieren (siehe unten).
Unterm Strich ist das einzig, was man bei Thundertrons Robotermodus bemängeln kann, seine Waffe und die ist schnell verbessert. Davon abgesehen ein exzellenter Robotermodus, eines der originellsten Designs der letzten Jahre. Schön gemacht.
Biestmodus: Thundertron verwandelt sich in einen mechanischen Löwen. Was jetzt ein Löwe mit Piraten zu tun hat erschließt sich mir zwar nicht sofort, aber das nur nebenbei. Der Löwe selbst sieht sehr cool aus mit seinem schön geformten Löwenkopf, den tollen Vorderpfoten und einem ziemlich schnittigen Körper. Man würde ihn natürlich nicht mit einem echten Löwen verwechseln, aber Details und Look insgesamt sind wirklich gelungen.
Die Beweglichkeit allerdings ist nur halbwegs gelungen. Die Hinterbeine des Löwen – die Beine des Roboters – sind voll beweglich, kein Problem. Die Vorderbeine allerdings sind nur von den Knien abwärts beweglich (ähnlich wie bei Lio Convoy). Die Pfoten sehen toll aus und können auch gut bewegt werden, aber trotzdem fehlt es diesem Löwen somit vornerum doch sehr an Beweglichkeit. Ebenfalls unbeweglich: das Maul, welches man nicht öffnen und schließen kann. Ist jetzt kein riesiger Makel, aber hier wäre doch noch etwas mehr drin gewesen.
Das große Schwert lässt sich auf dem Rücken des Löwen befestigen und ist hier genauso übergroß und sinnlos wie im Robotermodus. Also bitte, wie unten beschrieben modifizieren. Insgesamt ein ziemlich cooler Biestmodus, aber doch mit etwas Luft nach oben.
Modifikation: Wenn man einfach den sehr simplen Anweisungen in FakeEye22s Radicon Thema folgt, dann kann man nicht nur Thundertrons Schwert extrem verbessern, man kann außerdem seinen kleinen Gefährten entdecken, den jeder Pirat braucht: einen Papagei.
Fangen wir mit der Waffe an. Ein kleiner Schraubenzieher ist alles, was ihr braucht, um das übergroße Batteriegehäuse zu entfernen und das Schwert freizulegen. Nun muss man nur noch die kleinen Zähne vom Zahnrad unten abfeilen und kann dann entweder Thundertron das Schwert so in die Hand geben (was allerdings sehr locker ist) oder dem Schwert einen neuen Griff verpassen. Wunder passt hier einfach ein Stück von einem Strohhalm, erfahrene Customizer kriegen da aber sicherlich auch noch was besseres hin. Auf jeden Fall sieht man jetzt wie toll dieses Schwert eigentlich ist und Thundertron kann es führen, wie es sein sollte. Ach ja, und diese golden/bronzene Klaue, die auch an dem Schwert dran war, sollte man auch aufheben, denn sie passt genau auf seine Faust drauf, quasi ein übergroßer Schlagring.
Und dann wäre da noch der Papagei. Thundertrons abnehmbarer Fuß kann sich problemlos zum Papageien verwandeln, wie man oben in den Fotos sieht. Man muss nur ein paar Augen auf den ‚Kopf’ malen (von mir hier einfach mit einem dünnen Edding vollzogen) und fertig. Und weil Gott uns lieb hat gibt es da noch dieses durchsichtig-blaue Stück übrig, mit dem man das Schwert vorher in Thundertrons Arm bzw. Löwenrücken gesteckt hat. Hier passt der Papagei genau rein, das ideale Nest für ihn. Presto, der perfekte Piraten-Look für Thundertron, mit großem Säbel in der Hand und Papagei auf dem Arm. Die gesamte Modifikation hat mich ca. 10 Minuten gekostet und ich bin bei weitem kein geübter Customizer. Ich denke also, das sollte so ziemlich jeder hinkriegen.
Bemerkungen: Thundertron ist bisher nicht in der Prime TV Serie aufgetreten, allerdings spielte er in dem Roman „Exiles“ mit, der auf dem Videospiel „War for Cybertron“ basiert. Und da das ja die selbe Kontinuität wie Prime sein soll (zwar nicht wirklich, aber irgendwie halt schon), ist der Weltraumpirat Thundertron aus dem Buch somit identisch mit dieser Figur hier. Ich lese „Exiles“ gerade, bin aber noch nicht an der Stelle, wo Thundertron vorkommt, somit kann ich hier leider noch nichts dazu schreiben.
Nachdem die ersten Bilder dieser Figur erschienen gab es eine Menge Gemecker, zum einen wegen dem Biestmodus (das war noch bevor diese ganze Beast Hunters Sache angekündigt wurde) und auch wegen seiner langweilig wirkenden Farben. In Wahrheit jedoch sieht Thundertron einfach toll aus. Okay, die vielen weißen Stellen hätten vielleicht das eine oder andere Farb-Highlight gebrauchen können, aber davon abgesehen ist er super. Und auch wenn seine Waffe Müll ist, zumindest so wie sie aus der Box kommt, ist die Modifikation doch wirklich kinderleicht und sieht danach echt cool aus. Und der Papagei ist (wenn auch unbeabsichtigt) einfach wunderbar.
Unterm Strich also: ich liebe diesen Kerl. Der Biestmodus hätte noch einen Tick besser sein können und ich hätte mir eine ab Werk bessere Waffe gewünscht, aber ansonsten habe ich nichts zu meckern. Und wenn ihr nicht gerade zu denen gehört, die ein Ende eines Schraubenziehers nicht vom anderen unterscheiden können, werdet ihr auch kein Problem damit haben, die volle Majestät dieser Figur schnell zum Vorschein zu bringen. Eine klare Empfehlung an jeden, für den nicht schon das Vorhandensein eines Biestmodus ein KO-Kriterium ist.
Gesamtnote: 2 (1- nach Modifikation)
Und als zweite Meinung, das Review von DerSisch:
Vorwort: Ich will eines vorwegnehmen: Da ich ein großer Fan der Beast Wars Reihe war und noch bin, sind Vergleiche zu den damaligen Figuren in Anbetracht von Thundertrons Alternativmodus wohl unvermeidlich.
Auch wenn Thundertron bisher nicht in Transformers Prime zu sehen war (jedenfalls meines Wissens nach nicht), hätte der Charakter bestimmt einiges an Potenzial, allein schon deswegen, weil er keine der beiden (schon vorhandenen) Fraktionen zugehörig ist und sich durch beide kämpfen würde, wir werden sehen.
Robotermodus: Wenn man sich Thundertrons Robotermodus so ansieht, sieht man, dass er seinen eigenen Stil hat. Zum einen hat er eine richtig gute Farbkombination. Blau und Weiß, diese Farben funktionieren einfach gut. Thundertron hat dann noch Farbakzente in Bronze und einige metallische Verfärbungen auf seinem Waffenrock. Eines sollte man auch erkennen: man ist endlich von dem Spartrip runter, der den Großteil der DotM-Serie ziemlich vermiest hat. Einzig an den Beinen und die Hände sind noch in grau gehalten. Die Beine haben hier auch wieder etwas Farbe durch bronze-/ goldfarben Details.
Das Design gefällt mir einfach gut, Thundertron wirkt zum einen sehr edel, jedoch auch kampferprobt und dennoch sehr gefährlich. Ich würde ihm nicht gerne als Feind begegnen. Einige werden sagen, was baumelt da an seiner Hüfte rum? Ich sage, dass das ein Waffenrock ist; er erinnert mich schon etwas an einen erfahren Ritter (vom Kopfdesign passt er etwas zu dem Ritter aus Indiana Jones). Wo wir beim Kopf sind: Der sieht einfach genial aus. Der längere Bart, die Helmzier. Er sieht auf seine ganz eigene Weise sehr königlich aus. Leider ist hier auch der große Kritikpunkt der Figur: wenn man schon einen so schönen Kopf hat, wieso verschwindet der so sehr in den Schulterteilen und im Löwenkopf- Brustpanzer?
Jetzt kommt leider der zweite Kritikpunkt: Die Waffe. Nun gut, das Schwert an sich sieht einfach genial aus (und ich sehe schon Customizer, die es für einen Optimus usw. verwenden werden). Jedoch habe ich persönlich damit ein Problem: Zum einen kann Thundertron das Schwert nicht richtig in der Hand halten. Zweites hängt eine Menge Zeug an der Waffe, damit ein kleines rotes LED leuchten kann, dass eigentlich die Klinge etwas zum Leuchten bringen soll (es aber nicht schafft). Ein einfaches Schwert hätte hier wirklich genügt, vor allem eins das er einfach so in der Hand halten kann.
Jetzt aber zu Thundertrons wohl stilvollstem Gimmick. Man kann ihm einen seiner Füße abnehmen und ihn zur Klaue umfunktionieren. Nun, jetzt sagen einige: „Dann steht der Typ ja auf einem Bein!“ Ist richtig, aber das andere ist jetzt eine Art Holzbein. Ich meine so etwas gab es bisher noch nicht, jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern und an so was hätte ich mich wohl erinnert. Einfach genial! Nun gut, er verliert einen guten Teil der Stabilität, aber man das sieht einfach genial aus! Mir hätte es persönlich gefallen wenn Thundertron eine Art Gehstock bekommen hätte, aus der er bei Bedarf ein Schwert ziehen könnte, hätte bestimmt super gepasst, man kann aber nicht alles haben.
Alternativmodus: Für jetzige Zeiten ist Thundertrons Alternativmodus schon mal was anderes. Denn statt eines Autos, eines Trucks, eines Jets oder irgendeines Alien-Fahrzeugs ist Thundertrons Alternativmodus ein Löwe. Nun gut, vermutlich eher die Cybertronische Version eines Löwen; mit einem Löwen auf unserem blauen Planeten wird man ihn sicher nicht verwechseln (rein maßstabstechnisch wäre dann der Thundertron-Löwe fast genau so groß wie der Truck, in den sich Optimus in TF Prime verwandelt).
Kommen wir zu den Positiven Aspekten: Wie schon im Botmode glänzt Thundertron durch eine tolle Farbkombi und eine schöne Detaillierung. Der Kopf ist schön gestaltet und alles passt auch irgendwie gut zusammen, allein vom Design würde dieser Cybertron-Löwe eine 1- bekommen. Doch da dieser Modus geradezu nach einem Vergleich mit einer Beast Wars Figur schreit, musste ich einfach eine der größten (wenn nicht gar die größte) Stärken der Beast Wars Reihe hier zu Rate ziehen: die Beweglichkeit. Wer’s nicht weiß, im Ende des zwanzigsten Jahrtausends waren die Beastformer in Punkto Beweglichkeit ungeschlagen. Doch genau hier kann Thundertron nicht punkten. Man kann etwas mit den Hinterbeinen posieren, aber die Vorderbeine sind kaum beweglich, laufende Posen sind eigentlich unmöglich. Selbst das Maul des Löwen kann nicht auf- und zuschnappen. Man sollte von einem Beastformer der Voyager-Klasse, der mehr als zehn Jahre älter ist als seine Vorläufer, mehr erwarten können.
Fazit: Thundertrons Botmode vereint Stilelemte eines edlen und erfahrenen Ritters, der jedoch immer noch hart zuschlagen kann. Man könnte ihn um einige Ecken mit Jetfire aus RotF vergleichen, jedoch haben wir mit Thundertron einen noch sehr beweglichen Krieger. Die Waffenwahl wäre ohne LED-Gimmick (ich nenne es mal freundlicherweise so) sehr gut, auch wenn man einige Möglichkeiten gehabt hätte. Der Beastmode kann nur in Punkto Design seine Zähne zeigen (ja, dieser Scherz hat mich eine Minute Bedenkzeit gekostet). Eigentlich trumpft jeder früherer Beastformer seit Beast Wars mit mehr Beweglichkeit (ja sogar die Movie-Beastformer).
Der Botmode bekommt eine verdiente 2+. Der Beastmode hingegen bekommt nur eine 4 (sorry, aber als Beast Wars Fan kann ich ihn nicht besser bewerten). Ich habe lange überlegt: sollte der kaum bewegliche Beastmode den genialen Botmode runterziehen sollen? In meinen Augen wäre das ziemlich fies. Ich meine, die meisten Megatron-Figuren bewertet man auch eher nach den Botmodes und nicht nach ihren Alternativmodi.
Deshalb die Gesamtnote: eine glatte 2.
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