Serie: Beast Wars Neo
Fraktion: Cybertron
Kategorie: Mega
Jahr: 1999
Longrack ist der geschwätzige, nervige, an einen Klassensprecher erinnernde Typ in der Gruppe. Er nimmt Regeln sehr ernst und befolgt sie immer, wie er oft und gerne jedem erzählt. Seine Armschuss-Attacke verlängert seinen rechten Arm, während sein Zermalm-Arm Feinde greift und zerquetscht. Longrack ist außerdem auf das Basteln an Maschinen spezialisiert.
Mein Review:
Robot Mode: Longrack ist definitiv einer der am seltsamsten aussehenden Roboter in der gesamten Geschichte der Transformer. Hauptsächlich wegen seinem rechten Arm. Dieser besteht größtenteils aus dem Hals seiners Biestmodus und da jener Biestmodus eine Giraffe ist, ist da eine ganze Menge Hals. Noch seltsamer ist, dass der Hals nach oben geht, somit sitzt der Kopf der Giraffe weit über dem Rest des Körpers. Der eigentliche Arm kommt unten aus dem Hals raus, kann auf gehörige Länge ausgefahren werden, und endet in einer großen Greifklaue, inklusive eines voll beweglichen Handgelenks. Nicht schlecht, aber verdammt seltsam.
Der Rest von Longracks Körper ist ein wenig normaler, aber immer noch seltsam. Seine Beine sind eigentlich zwei von den Giraffenbeinen, eingehüllt in eine Art robotischer Stiefel. Seine Hüfte und sein Bauch sind extrem dünn, wenn auch die Hüftplatten aus den meisten Winkeln etwas mehr Breite vortäuschen. Seine Brust und sein Kopf sehen ziemlich cool aus und sind wohl die normalsten Teile von ihm. Sein linker Arm schließlich hat an der Schulter den Giraffenschwanz und unten dran ein Ausklappmesser als Waffe. Die verbliebenen beiden Beine des Giraffenmodus sitzen als Raketenwerfer auf seinem Rücken.
Longrack ist sicherlich ein gewöhnungsbedürftiger Roboter. Er ist sehr beweglich, auch wenn seine seltsame Zusammensetzung ihn in manchen Posen behindert. Er hat eine ordentliche Menge an Gimmicks, die ihn aber nicht erschlägt. Die Detaillierung ist ebenfalls sehr gut. Objektiv gesehen gibt es also eigentlich nichts an ihm auszusetzen. Ich meine, wenn man erstmal über die Sache mit dem Giraffenhals und -kopf hinweg ist, aus denen sein rechter Arm besteht. Hat man das verdaut, dann hat man hier einen exzellenten Robotermodus.
Alternativmodus: Wie man aus dem Robotermodus vielleicht vermuten kann, transformiert sich Longrack in eine Giraffe. Fragt mich jetzt nicht, wieso sie euch die Zunge rausstreckt. Geht nicht anders, ist halt so. Egal, auf jeden Fall sieht die Giraffe recht gut und realistisch aus. Nur hinten und von unten kann man ein paar Elemente des Robotermodus sehen, der Rest ist gut versteckt. Die Beweglichkeit ist hier nicht so toll, die Vorderbeine können sich kaum bewegen, aber trotzdem ein ziemlich gut gemachter Biestmodus. Keine Beschwerden.
Wie die meisten Beast Wars Neo Figuren hat Longrack so eine Art dritten Modus als eine Waffenplattform. Eigentlich ist es die Giraffe mit zurückgeklapptem Kopf, damit die große Greifklaue nach vorne rauskann. Außerdem kniet sie, damit die in den Knien verborgenen Raketenwerfer nach vorne feuern können. Eine kleinere Figur kann sich hinten draufstellen und quasi als 'Steuermann' fungieren. So oder ähnlich. Bisher hat mir noch keine der Beast Wars Neo Figuren in ihrem Drittmodus gefallen und Longrack ist da leider auch keine Ausnahme.
Bemerkungen: Die nur in Japan ausgestrahlte Beast Wars Neo Zeichentrickserie ist berühmt (oder auch berücktigt, je nachdem wen man fragt) für ihre seltsame Auswahl an Alternativmodi für ihre Helden. Da wären ein Pinguin, ein Hoppelhase, ein Waschbär und schließlich in Longracks Fall eine Giraffe. Ob das gut ist oder nicht soll jeder für sich selber entscheiden. Auf jeden Fall füllte Longrack in Beast Wars Neo die selbe Rolle aus wie einst G1 Prowl, der analytische, immer nach den Regeln spielende Kerl, der jedem auf die Nerven geht, denn aber jeder gerne an seiner Seite hat, wenn's in den Kampf geht.
Als Figur kriegt Longrack schon mal eine ganze Reihe von Bonuspunkten für Originalität und interessantes Seltsamsein. Nicht nur dass er eine Giraffe ist, er hat auch einen der seltsamsten, aber trotzdem voll beweglichen und gut gemachten Robotermodi, die ich je gesehen habe. Und er ist eine Giraffe, die einzige Giraffe in der Geschichte der Transformers. Seid ihr also Fans von Beast-Transformern und macht euch der etwas seltsame Look im Robotermodus nichts aus, dann gibt es eigentlich keinen Grund, der gegen diese interessante, gut gemachte Figur spricht.
Gesamtnote: 2+
Und als zweite Meinung das Review von Tobias H:
Vorwort: Den allermeisten Fans ist die Serie “Beast Wars” ein Begriff, war sie doch einer der größten Meilensteine in der Geschichte der Transformers. Den wenigsten ist jedoch bekannt, daß “Beast Wars” nicht nur eine, sondern sogar zwei Ablegerserien mit sich brachte.
Zum einen wäre da “Beast Wars II”, welches dazu dienen sollte den japanischen Fans die lange Wartezeit auf die nächste Beast Wars Staffel zu verkürzen. Zwar blieb die Serie ein japanisches Exklusivereignis, aber trotzdem war sie erfolgreich genug um einem Nachfolger den Weg zu ebnen.
“Beast Wars Neo” war wohl die ungewöhnlichste Transformersserie, die jemals produziert wurde. Insbesondere die einzelnen Charaktere waren anders konzipiert, als man es erwarten würde. So entsprechen vor allen Dingen Big Convoys Rekruten in kaum einer Art und Weise der typischen Stammcrew einer Transformersserie, wo es meist viele ähnlich geartete Figuren gibt, die im Laufe der Handlung kaum Zeit haben, einen eigenen Charakter zu entwickeln. Zusätzlich dazu gibt es immer einen Chaoten, der es gerne übertreibt. Man denke nur an Armada Hot Shot. Bei Beast Wars Neo ist es genau anders herum.
Die gesamte Stammcrew der Serie besteht ausschließlich aus Individualisten, wobei in diesem speziellen Fall alle auf die ein oder andere Weise Chaoten sind. Die einzige Ausnahme bildet hier Longrack, der sozusagen die sprichwörtliche “Stimme der Vernunft” in der Serie darstellt. Nicht, daß irgend jemand jemals auf diese Stimme hören würde.
Trotzdem ernennt Big Convoy Longrack bereits in der ersten Folge der Serie zu seinem ersten Offizier und Stellvertreter. Wenn auch vielleicht nur deshalb, weil er sehr wenige Alternativen hat, bedenkt man die Tatsache, daß seine Crew ansonsten aus unbeherrschten Rüpeln, Feiglingen und einer ziemlichen Schnarchnase besteht. Wie dem auch sei, Longrack nimmt seine Stellung ernst und entwickelt sich mit der Zeit tatsächlich zu einem recht brauchbaren ersten Offizier.
Robotermodus: Longrack ist eine Figur der Mega-Klasse (heutige Voyagerklasse) und wirkt, bedingt durch seine höchst eigenwillige Konstruktionsweise, um vieles massiger, als er tatsächlich ist. Vor allem die Tatsache, daß sein rechter Arm aus dem kompletten Hals und dem Kopf des Alternativmodus besteht, läßt Longrack sehr groß wirken. Sein linker Arm dagegen besteht vor allem aus dem verlängerten Rücken des Alternativmodus und dem dazugehörigen Schwanz. (Mit anderen Worten: Es handelt sich um seinen Hintern.)
Der eigentliche Körper der Figur wirkt tatsächlich eher schmal, ist dafür aber ausgesprochen schön skulptiert und detailliert und wartet zudem noch mit einem hübschen kleinen Gimmick auf. Dreht man nämlich die gefleckte Brustplatte zur Seite, kommt dahinter Longracks Sparkkristall zum Vorschein. Auch was den Kopf angeht gibt es nicht das Geringste zu bemängeln. Er ist ebenfalls sehr gut modelliert und entspricht wünschenswerterweise absolut seinem Vorbild aus der Cartoonserie.
Ein weiteres Detail sind natürlich die beiden schwenkbaren Raketenwerfer auf Longracks Rücken. An und für sich sind solche Dinger zwar nicht außergewöhnlich, stellen jedoch durchaus auch für diese Figur eine Bereicherung dar, wenn sie mich während der Transformation auch an den Rand des Wahnsinns getrieben haben, da sie alle paar Sekunden losgingen. (Die Auslöser befinden sich an Stellen, die man während der Transformation ganz automatisch immer wieder berührt.) Trotzdem hat sich das Ergebnis durchaus gelohnt.
Nun noch schnell zu den Beinen. Auch hier kann ich eigentlich nur sagen, daß sie sehr schön skulptiert sind und eine gute Beweglichkeit an den Tag legen. Überhaupt gibt es an Longracks Beweglichkeit nichts auszusetzen. Selbst der lange Hals am rechten Arm behindert ihn nicht im Geringsten in seiner Bewegungsfreiheit.
Übrigens verbirgt sich in diesem Arm ein weiteres Gimmick. Drückt man an einer bestimmten Stelle auf den Hals, schießt die große Klaue, die Longrack statt einer normalen rechten Hand sein Eigen nennt, an einer ausfahrbaren Verstrebung hervor. Als ob das nicht schon gut genug wäre, läßt sich die Klaue noch öffnen und schließen. Sie kann sogar, auf Grund einer entsprechenden Vorrichtung, Longracks Waffe, eine Art Säbel, festhalten. Allerdings sieht es besser aus, wenn Longrack das Ding in der Linken, normalen Hand trägt.
Was gibt es noch zu sagen? Ah, ja, die Bemalung habe ich bisher außer Acht gelassen. Longracks Bemalung wird von dem beigebraunen Fleckenmuster seines Alternativmodus geprägt, weist jedoch mit zahlreichen, silbriggrau gehaltenen, mechanischen Elementen und einigen roten Akzenten einige Auflockerungen auf. Ein schönes Farbschema, daß den sehr guten Gesamteindruck des Robotermodus noch ein wenig verstärkt. Mit anderen Worten: Hinsichtlich des Robotermodus gibt es nichts zu meckern.
Alternativmodus: Nach einer recht komplizierten und teilweise asymmetrischen Transformation, verwandelt sich Longrack in eine Giraffe. Tatsächlich dürfte dies einer der skurilsten und ungewöhnlichsten Alternativmodi sein, die es jemals gegeben hat. Das ist freilich nichts Schlechtes. Ganz im Gegenteil, es macht Longrack nur noch interessanter.
Die Giraffe ist groß, sogar sehr groß, wenn man bedenkt, daß die eigentliche Figur nur Mega-Größe hat. Was die Beweglichkeit angeht hat Longrack hier ein wenig zurückstecken müssen. Der Kopf ist beweglich und die Hinterbeine lassen sich, ebenso wieder Schwanz, auch gut bewegen. Die Vorderbeine jedoch, sind nur an den Knien beweglich.
Dagegen sind die Oberschenkel völlig starr, ebenso wie der lange Hals. Dies schränkt Longracks Möglichkeiten hinsichtlich guter Posierbarkeit ein wenig ein. Allerdings war es konstruktionsbedingt vermutlich gar nicht anders möglich, denn in dem langen Hals befindet sich die ausfahrbare Klaue, und in den Oberschenkel verbergen sich die Raketenwerfer. Diese sind hier übrigens in erster Linie lästig, denn wenn man die Giraffe anfassen will berührt man auch hier fast schon automatisch die Auslöser für die Waffen, welche Longrack dann praktisch in die Kniescheiben feuern.
Ansonsten bietet Longrack in diesem Modus noch ein weiteres kleines Extra. Es handelt sich um seine Zunge. Sie hängt ein wenig aus seinem Maul. Schiebt man sie zurück, bewegen sich Longracks Augen. Es läst sich vermutlich darüber streiten, ob dies nun ein supertolles Gimmick ist oder nur eine kleine Merkwürdigkeit dieser Figur. Aber in jedem Fall ahmt es die Fressbewegungen einer echten Giraffe nach, die ihr Futter quasi mit der Zunge “greift”. Wie dem auch sei, ich sehe es als nettes Goodie.
Alles in Allem ist der Alternativmodus, von einigen Kleinigkeiten einmal abgesehen ebenfalls recht gut gelungen. Doch halt, habe ich da nicht noch etwass vergessen? Ich fürchte fast,daß dies der Fall ist, denn wie so viele Figuren der Beast Wars Neo Reihe, besitzt auch Longrack einen recht überflüssigen und eher merkwürdigen dritten Modus. Er verwandelt sich in eine Art Rammbock, oder vieleicht auch einen Kran, so recht kann ich das Ding ehrlich gesagt nicht identifizieren. Allerdings zeigt der ausfahrbare Arm nach vorne, während eine kleinere Figur hinter dem Ding stehen kann, was schon irgendwie auf einen Rammbock hindeutet.
So oder so, ich tendiere dazu, diese merkwürdige Konstruktion zu ignorieren und mich an die anderen Modi zu halten, die schließlich auch in der Serie vorkamen. Das Ding macht die Figur nicht schlechter, aber ich wollte wenigstens erwähnen, daß es diesen seltsam anmutenden Modus gibt.
Fazit: Man kann über Beast Wars Neo sagen was man will, aber in jedem Fall ist die Serie immer wieder für eine Überraschung gut. Als ich das erste Mal von Longrack hörte, hielt ich die Geschichte von einem Transformer, der sich in eine Giraffe verwandelt, für einen Scherz. Umso angenehmer meine Überraschung, als sich der “Scherz” als Realität herausstellte, und dazu noch als recht gelungene Realität.
Longracks Robotermodus ist klasse. Er sieht nicht nur toll aus und hat ein höchst ungewöhnliches Design, er bringt auch noch eine gute Posierbarkeit und einige schöne Extras, wie den eigentümlichen Säbel, seine Greifklaue und die Raketenwerfer an seinem Rücken mit. Das Farbschema ist ebenfalls recht angenehm und die Bemalung im Allgemeinen sehr ordentlich und detailliert gehalten. Also bezüglich des Robotermodus kann ich nur sagen: Beide Daumen hoch.
Was den Alternativmodus angeht bin ich im Großen und Ganzen auch recht zufrieden. Das einzige, was den positiven Gesamteindruck ein wenig schmälert ist die eingeschränkte Beweglichkeit der Vordergliedmaßen. Was den dritten Modus angeht kann ich allerdings nur sagen, daß es völlig ausreicht, wenn man weiß, daß es ihn gibt. Ansonsten ist der Rammbock nur ein kleines Extra für Fans von erzwungenen Tripplechangern.
Alles in Allem bin ich von Longrack ziemlich begeistert. Auf Grund der kleinen Unzulänglichkeiten des Alternativmodus verpasst er die 1 dennoch knapp und bekommt daher eine immer noch sehr gute...
Endnote: 2+
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