Open menu

Sprache auswählen

Erst neulich habe ich ja eine insgesamt sehr positive Kritik zu dem Film Transformers One geschrieben und auch in unserer jüngsten Podcast Episode der Teutonicons haben wir uns sehr positiv über den Film geäußert. Klar, der Film ist ja auch gut. Aber ist das allein schon Grund, auch positiv über ihn im Internet zu reden?

Ich meine, wenn man gängige Seiten wie IGN ansieht, dann merkt man doch, dass negative Kritiken, reißerische Schlagzeilen, und allgemein negatives Posting doch ein viel, viel rentableres Geschäftsmodell abgeben. Da kommt ordentlich Geld von der Werbung rein, wenn mehr und mehr Nerds entrüstet klicken und kommentieren, dass man doch nicht so negativ über ihre Lieblings-Franchise reden soll.

Also, ab heute dann nur noch negative Reviews, denn da ist das große Geld zu holen. Und natürlich immer schön dick auftragen und auf die Kacke hauen. Schließlich bin ich Philister, der Boss, der beste Transformers Reviewer der ganzen Welt und ein Rockstar im Transformers Fandom. Glaubt ihr mir nicht? Egal, ich behaupte es aber, und damit bleibt man im Gespräch.

Mal gucken, vielleicht fange ich demnächst auch noch damit an, in jedem Review die Fans als Idioten zu beschimpfen und aufs Übelste zu beleidigen (wie könnt ihr nur so einen Schrott mögen?), regelmäßig zu eskalieren, und verschaffe mir so noch mehr Gehör. Sicherlich wird es dann nicht lange dauern, und man lädt mich in andere Podcasts ein (oder ganz Old School in eine Talkshow?), in der Hoffnung, dass ich dann dort live total ausflippe, rumfluche und die gesamte Welt als woke und linksversifft bezeichne. Schwupp bin ich in aller Munde.

Dann kommen die Schlagzeilen wie „Absturz eines Reviewers, wie konnte das nur passieren?“ oder „Kollegen haben sich schon lange Sorgen gemacht.“. Daraufhin ziehe ich mich ein paar Monate zurück, schreibe ein Buch darüber dass früher alles besser war, und kehre dann triumphal auf die Bildfläche zurück. Am besten trainiere ich mir dabei dann gleich noch ein Sixpack an und poste ein paar oben ohne Fotos auf Instagramm, mich dabei selbst immer schön als Ikone oder Legende bezeichnend.

Nein, ich hab’s: begnadeter Boss-Reviewer und Interweb-Celebri-Star Philister ist zurück, besser denn je!

So, oder ähnlich. Irgendein Medium wird den Begriff schon übernehmen und ich habe mir die eigene Legende geschaffen. Und sollte mein Buch dann wider Erwarten nicht den deutschen Buchpreis gewinnen, drehe ich total durch, beschimpfe die Jury, bezeichne es als Schande für die deutsche Literatur, und habe somit zumindest für ein paar weitere Wochen für Gesprächsstoff gesorgt.

Aber ehrlich gesagt ist mir das alles dann doch etwas zu aufwendig und vielleicht vermische ich da jetzt gerade auch ein paar ganz unterschiedliche Medien. Egal, ich bleibe wie ich bin und ob’s jemand liest oder nicht ist mir dann auch Wurst, Hauptsache es macht weiterhin Spaß!

In diesem Sinne, Eure Boss-Legende und Ikone Phil!

Keine Kommentare