Superlink Black Rodimus Convoy

Vorwort: Wenn Takara ein exklusives Repaint einer Figur rausbringt, dann ist es in neun von zehn Fällen ein schwarzes Repaint. Und neun von zehn schwarzen Repaints sind irgendeine Version von Optimus Prime / Convoy. Nicht so in diesem Fall, denn heute gucken wir uns das Takara exklusive schwarze Repaint von Energon Rodimus / Superlink Rodimus Convoy an. Es ist volle achtzehn Jahre her, seit ich die Originalfigur rezensiert habe (ich mache das hier schon viel zu lange), somit denke ich, dass ein komplettes Review durchaus angebracht ist. Los geht’s!

Vielen Dank an meinen Kumpel Fuchs Geronimo, der mir Black Convoy für dieses Review geliehen hat.

Robotermodus: Sehen wir uns zuerst die Farben an. Die originale Rodimus Figur aus Energon war rot mit goldenen Flammen. Dieses schwarze Repaint hier ist (Überraschung!) schwarz mit roten Flammen. Außerdem hat er gelbe/goldene Highlights, wo der erste Rodimus graue/silberne hatte, inklusive der Truck-Fenster an seinen Füßen. Das transparente Energon-Gewehr ist rot anstatt orange. Und das war’s in punkto Änderungen ggü. der ersten Rodimus Figur, kein Retooling, kein neuer Kopf.

Jetzt zu der Figur selbst. Obwohl sie eine große Ähnlichkeit mit dem Hot Rod / Rodimus Archetypen hat, sind hier doch einige Sachen anders. Die Proportionen vor allem; Rodimus ist ein kräftig aussehender, gedrungener Ty mit riesigen Beinen und Füßen, einem recht kurzen Torso, und einem vergleichsweise kleinen Kopf. Die Arme sind auch nicht gerade groß. Die Schultern sind dank den Reifen seines Truck-Modus ziemlich breit, im Cartoon haben diese außerdem als zusätzliche Kanonen fungiert. Auch fehlt ihm der typische Spoiler auf dem Rücken. Und wo wir vom Rücken reden, da gibt es so einige offene Bereiche, was aber aufgrund der hinten komplett schwarzen Färbung kaum auffällt.

In punkto Beweglichkeit ist Rodimus etwas gewöhnungsbedürftig. Theoretisch ist er sehr gut beweglich, mit Kugelgelenken an den Armen und auch die Beine haben eigentlich alle notwendigen Gelenke. Aber die Kombination aus der Hüftplatte und den riesigen Kniestücken lässt es irgendwie seltsam aussehen, sobald er die Beine beugt. Irgendwie sieht er dann noch misproportionierter aus als vorher.

Als Waffe hat Rodimus das schon erwähnte Gewehr dabei, eigentlich ein Raketenwerfer, sowie die Reifen an seinen Schultern. Außerdem kann er die Hände einklappen und die Raketendüsen aus dem Truck-Mode zum Einsatz bringen. Schön gemacht. Somit unterm Strich für den Robotermodus: sieht gut aus, aber wäre da nicht das Powerlinx-Gimmick (mehr dazu unten) hätten wir mit Sicherheit einen besser proportionierten Roboter bekommen.

Alternativmodus: Was ist besser als ein Truck? Natürlich ein raketengetriebener Renn-Truck! Rodimus sieht als Truck einfach genial aus, muss ich da noch mehr sagen? Ein großer, langnasiger Truck mit Raketentriebwerken hinten drauf, sowie einem Spoiler. Da sind auch so einige schön skulptierte Details am Truck, leider gehen viele davon in der fast komplett schwarzen Farbe verloren. Ein paar mehr Farbakzente hätten hier Wunder bewirkt.

Viel mehr kann ich hier kaum schreiben. Ein wirklich genial aussehender Truck-Modus. Einer meiner absoluten Lieblinge unter allen Hot Rod / Rodimus Fahrzeugmodi.

Combiner Modus: Wie die meisten Autobots aus Energon/Superlink kann auch Rodimus mit einem anderen Roboter kombiniert werden, entweder als Ober- oder Unterkörper. Das ist auch der Grund, warum so einige Energon Autobot Figuren etwas eingeschränkt sind, wurden sie doch um dieses Gimmick herum gebaut. Für Rodimus bedeutet dies die etwas seltsamen Proportionen, da seine massigen Beine entweder die Beine eines größeren Roboters sind (wenn er den Unterkörper gibt) oder die Arme eines größeren Roboters (als Oberkörper).

Sieht man sich die beiden Combiner-Optionen von Rodimus an, dann funktioniert er als Oberkörper recht gut. Die Roboterarme werden zu Schulterkanonen (und ich liebe Schulterkanonen), während die Roboterbeine zu den Armen werden. Leider sehen die Arme in diesem Modus sehr verkürzt aus, denn die eigentlichen Schultergelenke liegen sehr weit innen, was dazu führt dass Rodimus‘ Ellbogen auf Schulterhöhe hängen. Trotzdem, sieht besser aus als wenn er den Unterkörper formt, denn hier klappt einfach der gesamte Oberkörper von Rodimus‘ normalem Robotermodus nach hinten und hängt dann da hinten am Hintern des Combiners. Somit unterm Strich: einige Energon Autobots gehen tolle Combiner ab, aber Rodimus ist keiner davon. Besser man lässt ihn im normalen Robotermodus oder, wenn es schon ein Combiner sein muss, dann lieber als Oberkörper.

Bemerkungen: Im Energon / Superlink Cartoon war Rodimus ein Rivale von Optimus um den Rang des Autobot Anführers. Er führte seine eigene Autobot Fraktkon an und war weniger daran interessiert, Unicron zu vernichten und Decepticons zu verprügeln, sondern wollte die Macht Unicrons nutzen, um die von ihm verschlungenen Welten neu zu erschaffen. Das brachte ihn in Konflikt mit Optimus... zumindest eine Zeitlang. Wie die meisten Handlungsstränge in Energon jedoch wurde auch dieser Konflikt einfach still fallen gelassen und am Ende war Rodimus nur ein weiterer Autobot, der auf Decepticons feuerte. Hier wurde einiges an Potential verschenkt, wie ich finde.

Natürlich gibt es einen Grund, warum schwarze Repaints so populär sind, denn meistens sehen sie einfach Klasse aus. Black Rodimus ist da keine Ausnahme, die Farben stehen dieser Figur sehr gut. Die Figur selbst ist natürlich noch die gleiche, also ein genialer Truck-Modus und ein Robotermodus, der leider durch das Powerlinx Gimmick runtergezogen wird. Immer noch eine gute Figur, aber ich hoffe mal, dass wir eines Tages eine neue Version von Energon Rodimus sehen werden, die ohne das Powerlinx Gimmick einen deutlich besseren Roboter hinstellt. Und was das schwarze Repaint hier angeht: sieht toll aus und ich bin froh, dass ich es mir für dieses Review leihen konnte, aber ich war dann doch nicht willens, das nötige Geriebene hinzulegen, um ihn mir fest in die Sammlung zu holen. Trotzdem, für Fans von Rodimus und Takara Exclusives definitiv einen Blick wert.

Gesamtnote: 2