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Serie: Fans Hobby
Fraktion: Autobot
Jahr: 2021


Vorwort: Hi, mein Name ist Phil und ich will euch von den Transformers erzählen, mechanischen Wesen aus einer anderen Welt. Da sind die Autobots, die Guten, und ihr Anführer ist ein Typ namens Optimus Prime. Und diese Figur hier ist er nicht, also zumindest rechtlich gesehen nicht. Obwohl er natürlich ganz klar Armada Optimus Prime sein soll, heißt er stattdessen Naval Commander (also vom engl. Wort für Nautisch, Armada, kapiert?) und stammt von der Third Party Gesellschaft Fans Hobby. Vielen Dank an meine Freund Fuchs Geronimo, der mir diese Figur zur Rezension geliehen hat. Ist er seinen hohen Preis wert? Wir werden es erfahren. Los geht’s!

Robotermodus: Armada Optimus Prime war nicht die erste Optimus Prime Figur, die vom klassischen Optimus Design abgewichen ist (diese Ehre gebührt glaube ich Combat Hero Optimus), aber er ist die vielleicht bekannteste. Anstatt der klassischen Windschutzscheiben-Brust hat Naval Commander den Kühlergrill des Trucks als Brust. Sein Unterkörper ist klassischer Optimus Prime (blaue Beine mit Reifen dran), aber die Schultern sind ebenfalls anders (auch hier mit Reifen) und die Auspuffrohre sind als Kanonen an den Unterarmen anstatt an den Schultern. Persönlich hat mir das Design von Armada Optimus immer sehr gefallen, auch wenn Naval Commander hier deutlich schlanker wirkt als die Hasbro Originalfigur. Ist jetzt nicht besser oder schlechter, halt nur anders.

In punkto Beweglichkeit lässt Naval Commander keine Wünsche offen. Er hat bewegliche Hände und auch sonst keinerlei Einschränkungen, bis hin zu doppelten Ellbogengelenken und beweglichen Füßen. Er kann sogar diese Pose, die Armada Prime im Cartoon öfter mal hinlegte, wo er die Hände vor der Brust verschränkte um so eine Art Energieblitz abzufeuern. Eine Sache ist hier allerdings ein wenig seltsam: die Hüfte. Die lässt sich zwar drehen, aber nur wenn man vorher zwei kleine Hebel an den Seiten rauszieht (siehe 12. Bild). Ist jetzt keine große Sache, nervt aber ein wenig, speziell wenn man größere Finger und kurze Nägel hat.

Wie die meisten Optimus Prime Figuren hat auch Naval Commander einen Matrix in der Brust. Aus irgendeinem Grund ist die Platte davor aber nicht an einem Scharnier, sondern hängt an zwei Plastik-Ketten. Das ist durch die Transformation in den Supermodus bedingt, ist aber für mich trotzdem eine etwas seltsame Design-Entscheidung, da ich mir Sorgen um die langfristige Stabilität dieser kleinen weißen Ketten mache. Die Matrix dahinter ist die gleiche wie auch bei Armada Optimus, hier allerdings herausnehmbar. Wenn ihr Naval Commander noch eine weitere Waffe neben seinen Armkanonen geben wollt, dann kann er problemlos das große Gewehr aus seinem Supermodus tragen. Wirkt nur etwas überproportioniert, selbst wenn man den Lauf reinschiebt.

Insgesamt gefällt mir diese Figur, aber zum einen finde ich die Schultern etwas zu schmal, und zum anderen ist da diese Platte hinter seinem Kopf (die zusammengefaltete Motorhaube), die sich gerne immer wieder aufstellt, wenn man die Figur posiert. Auch hier keine große Sache, aber ein wenig nervig. Somit in Summe: eine toll aussehende Figur, eines meiner liebsten Optimus Prime Designs, aber mit ein paar nervigen Kleinigkeiten.

Fahrzeugmodus: Natürlich verwandelt sich Naval Commander in eine Truck. Obwohl er im Robotermodus größer ist als Armada Optimus, sind die beiden Trucks fast gleich groß. Ich finde es etwas seltsam, dass wir auf der Windschutzscheibe des Truck solche Technik-Linien sehen. Klar, transparent sollte die Scheibe nicht sein (der Supermodus Kopf ist dahinter), aber eine nicht-transparente Scheibe hätte hier besser ausgesehen, meiner Meinung nach.

Der Truck hat natürlich auch einen Anhänger dabei, der starke Ähnlichkeit mit diesem etwas seltsamen Dingens hat, das Armad Optimus Prime hinter sich herzieht. Zum Teil ist es ein normaler Anhänger, aber er hat diese blauen Kisten an den Seiten und Raketenwerfer vorne dran. Ach ja, und Panzerketten anstatt Rädern. Der Anhänger ist halt ein Anhänger, viel mehr kann man kaum sagen. Das große Gewehr des Supermodus kann unten dran verstaut oder oben drauf montiert werden. Die Raketenwerfer können ausgerichtet und abgefeuert werden und die blauen Kisten kann man abnehmen. Sie sind groß genug, um darin die meisten Minicon Autos zu verstauen. Außerdem kann man die Paneele vom Heck des Anhängers ausklappen und bekommt so einen ‚erweiterten Truckmodus‘, was auch immer das genau sein mag. Somit unterm Strich ein anständiger Fahrzeugmodus, aber nichts Herausragendes.

Basismodus: Hat ein Transformer einen Anhänger dabei, dann wird der gewöhnlich zu einer Art Basis. Ganz besonders wenn der Transformer Optimus Prime heißt. Nun war der Basismodus von Armada Optimus Prime insofern einzigartig, dass er sich auch nicht die geringste Mühe gegeben hat, die Beine des Supermodus zu verbergen. Naval Commander versucht das auch nicht. Somit haben wir also eine dreistöckige Plattform, wo vorne zwei Beine ausgestreckt sind. Die Beine haben Geschütztürme an den Knien, die man hochfahren und drehen kann. Die Basis ist für die Nutzung mit Armada Minicons ausgelegt und das funktioniert auch ziemlich gut so.

Unterm Strich: der Basismodus ist besser als das Original von Hasbro, aber das ist jetzt auch keine große Kunst. Somit ist der Basismodus okay und macht irgendwo auch Spaß, aber ich hätte ihn jetzt nicht zwingend gebraucht.

Partner: Die meisten Armada Figuren hatten einen Minicon dabei und bei Optimus Prime war das Sparkplug, ein kleiner gelber Sportwagen (nein, nicht Bumblebee!). Der kleine Roboter ist im Robotermodus größer als der originale Sparkplug, außerdem schlanker und besser beweglich. Er hat außerdem Einkerbungen in den Händen, damit er die Matrix von Optimus halten kann, so wie er es im Cartoon während der Wiederbelebung von Optimus Prime tat. Wie die Originalfigur auch hat er auf der Unterseite des Automodus einen Minicon-Port, so dass er am Hintern von Optimus andocken kann, oder alternativ seitlich am Anhänger. Unterm Strich hier somit: eine nette kleine Zusatzfigur.

Supermodus: Nun sind wir endlich beim Supermodus angekommen. Dass sich ein Optimus mit seinem Anhänger zu einem Superroboter verbindet war auch 2002 nicht neu, aber Armada Optimus hat es auf eine sehr originelle Weise getan. Der kleinere Roboter wird zum Oberköper, der Anhänger zum Unterkörper. Die Originalfigur hat hier vom Aussehen her tolles geleistet, aber leider war der resultierende Roboter von der Hüfte abwärts eine Statue und hatte außerdem einen riesigen Rucksack dabei.

Naval Commander macht das deutlich besser. Die Beine des Supermodus sind tatsächlich auch Beine. Sie können sich bewegen, beugen, treten, die ganze Palette. Die Figur hat einen sehr stabilen Stand und die großen Füße sind ebenfalls gut beweglich. Der Supermodus behält die volle Beweglichkeit, inklusive drehbarer Hüfte und einzelnen Fingern. Anders als beim Original gibt es keinen großen Rucksack, stattdessen hängen zwei große und zwei kleine Paneele wie eine Art Waffenrock an seiner Hüfte. Alle Paneele sind an Gelenken, können also in jeder Pose problemlos aus dem Weg manövriert werden. Die großen Paneele hinten können sogar nach oben geschwenkt werden und sind dann quasi zwei Flügel, wem das gefällt. Die daran befestigten Raketenwerfer aus dem Truckmodus können so ebenfalls zum Einsatz kommen.

Die blauen Kisten an den Beinen klappen an den Seiten auf und enthüllen (nicht-abfeuerbare) Raketenwerfer, die man alternativ auch auf den Schultern befestigen kann. Für die Figur gibt es außerdem austauschbare ‚Ohr-Flügel‘ für den Kopf, sowie andersfarbige Augen.

Ein paar kleine Sachen muss ich aber dann doch bemängeln. Erstens, die Schultern soll man derart am Nacken befestigen, indem man winzig kleine Zapfen aus selbigem ausfährt. Allerdings ist das ziemlich unmöglich, es sei denn man hat eine Pinzette oder einen Helfer mit sehr kleinen Fingern zur Hand. Außerdem ist es absolut überflüssig, denn die Arme des kleinen Roboters fixieren die Schultern problemlos. Zweitens wäre da die Brustplatte. Viele frühe Exemplare dieser Figur hatten dort Qualitätsmängel. Bei diesem hier finden sich zwar keine, aber der Zusammenbau der Brustplatte ruht auf vier wirklich, wirklich winzigen Zäpfchen (siehe 58. Bild) und ich bin mir nicht sicher, wie langlebig diese sein werden, wenn man den Jungen öfter mal hin und her verwandelt. Das gleiche gilt für die kleinen Tabs, mit denen der Oberkörper in den Unterkörper gesteckt wird (siehe 57. Bild). Das hält alles gut, keine Probleme, aber auch hier habe ich Zweifel, wie oft man es einstecken und wieder rausziehen kann, bevor die kleinen Dinger aufgeben.

Unterm Strich somit: ein toller Superdmodus! Ich liebe ihn und falls ich mir diese Figur noch holen sollte, dann wird sie sicherlich so bei mir in der Vitrine stehen. Toller Look, tolle Beweglichkeit, das ganze Paket. Nur leider auch hier ein paar kleine (buchstäblich in diesem Fall) Dinge, die das Gesamtbild etwas trüben.

Bemerkungen: Transformers Armada war schon so eine Art Meilenstein in der Transformers Geschichte. Die Ästhetik bewegte sich wieder weg von den organischeren Beast Wars Designs und kehrte zu den klobigeren Fahrzeugformen der 80er zurück. Armada war auch die bis dahin erfolgreichste Transformers Reihe (der 2007er Kinofilm sollte sie dann toppen) und zog zwei Fortsetzungen nach sich. Optimus Prime machte die üblichen Optimus Prime Sachen in der Serie (führen, kämpfen, sich opfern, auferstehen, großer Endkampf mit Megatron), aber sein Armada Design ist nach wie vor eines meiner liebsten.

Fans Hobby Naval Commander hatte einen etwas durchwachsenen Start, da viele der frühen Exemplare Qualitätsmängel hatten, speziell an der Brust des Supermodus. Dieses Exemplar hier zeigt zwar keine Mängel, aber angesichts einiger Design-Entscheidungen bin ich ein wenig pessimistisch ob der Langlebigkeit der Figur. Aber lassen wir das mal beiseite und kommen zum finalen Urteil. Der kleine Roboter ist gut, wenn auch nicht spektakulär. Der Basismodus ist okay, auch wenn ich ihn nicht gebraucht hätte. Die Figur punktet vor allem im Supermodus, der alles Tolle vom Original übernimmt und es mit Beweglichkeit, guten Proportionen und Detaillierung aufpäppelt.

Unterm Strich somit: eine exzellente Figur mit ein paar seltsamen Design-Entscheidungen und ein paar Kleinigkeiten, die nerven können. In Verbindung mit dem Preis der Figur reicht es somit nicht für ein 1er Rating. Trotzdem bin ich momentan geneigt, mir diese Figur selbst auch zu holen. Klare Empfehlung für Fans der Unicron Trilogy und ausgefallen Optimus Prime Figuren, die sich am Preis nicht stören und auch nicht planen, ihn ständig hin und her zu transformieren.

Gesamtnote: 2+

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