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Serie: Generation 1
Fraktion: Autobot
Kategorie: Pretender Vehicles
Jahr: 1988

Die Wahrheit in eine Lüge zu verpacken ist immer noch eine Lüge.
Ein verkehrter Superheld. Mutig und draufgängerisch im Inneren seines Fahrzeugs, aber scheu und zurückhaltend wenn er draußen ist. Gepanzertes Fahrzeug hat gepanzerte Reifen und hydraulische Heber, um es in jedem Terrain kampffähig zu machen. Gunrunner verwandelt sich vom Roboter zum Überschalljet, Höchstgeschwindigkeit ist Mach 5. Ist mit zwei 8mm Elektrostatik-Kanonen ausgestattet, Reichweite über 60 Meilen. Trägt außerdem zwei panzerbrechende Energieplasma-Raketen. Seine Panzerung ist mit Thermalgeneratoren ausgestattet, die sich durch soliden Fels brennen können.



Robotermodus: Gunrunner, ein Name wie ich finde besser zu einem Decepticon passen würde, ist ein gelb-oranger Roboter, der relativ einfach als Pretender zu erkennen ist. Wegen der Vorgabe, dass der Roboter ins Innere einer Hülle passen muss, sind die Pretender-Roboter meist sehr dünn, haben wenige bis gar keine Anhängsel und es ist auch meist nicht erkennbar, dass sie sich in etwas verwandeln können. Gunrunner gehört sogar zu den schöner detaillierten Pretenders, die ich kenne, aber sein einheitlich orange-schwarzer Anstrich verschluckt viele davon wieder. Allerdings ein schön skulptierter Kopf und insgesamt vom Aussehen für einen Pretender Roboter echt nicht übel.

Die Beweglichkeit beschränkt sich darauf, dass Gunrunner die Arme an den Schultern schwingen und die Knie (nur beide zusammen) beugen kann. Als Waffen hat er zum einen zwei Doppelraketen, die er an die Arme stecken kann, sowie zum anderen ein schwarzes Gewehr für die Faust. Außerdem kann Gunrunner sein Jet-Modul (siehe unten) als eine Art Raketenrucksack tragen, allerdings macht ihn das sehr rücklastig und er muss sich vorbeugen, um nicht umzufallen. Außerdem reduziert es seine Armbeweglichkeit auf Null. Alles in allem zwar einer der besseren Pretender Roboter, aber das ist ehrlich gesagt auch nicht sonderlich schwer.

Alternativmodus: Die meisten Pretender haben keine besonders tollen Alternativmodi, da die Vorgabe, in eine Pretender-Hülle passen zu müssen, keine komplexen Transformationen zulässt. Gunrunner kommt da so irgendwie drum rum und hat als Alternativmodus einen zumindest halbwegs beeindruckenden Jet, der mit Doppelkanonen und Raketen an den Flügeln ausgestattet ist. Nicht schlecht. Der Nachteil? Gunrunner ist nicht wirklich Teil des Jets. Er ist vielmehr diese orange Box, die unten dranhängt, während der gesamte Jet ein separates Modul ist. In Wahrheit also ist Gunrunners Alternativmodus entweder ein oranger Kasten oder ein recht massiges Fahrgestell für einen Jet, sucht es euch aus. Das Traurige daran? Trotzdem einer der besten Pretender Alternativmodi.

Pretender Hülle: Anders als die meisten anderen Pretender ist Gunrunners Hülle keinem Menschen in Rüstung bzw. einem annähernd humanoiden Monster nachempfunden, sondern einem Fahrzeug. Ein Auto, um genau zu sein. Gunrunners Jet-Modul wird zu einem Geschützturm für oben drauf und sein Gewehr wird in ein passendes Loch an der Seite der Motorhaube eingestöpselt. Das Auto ist überraschend gut detailliert, wenn hier auch dringend ein paar mehr Farb-Highlights hergemusst hätten, um die Details auch hervorzuheben. Rollt man das Auto über den Boden, dann gehen die Läufe der Doppelkanone oben abwechselnd vor und zurück, um Abschüsse zu simulieren. So weit, so gut.

Jetzt kommt der etwas seltsame Part. Man kann Gunrunner sowohl im Cockpit des Autos wie einen normalen Fahrer platzieren, als auch das gesamte Chassis des Autos hochklappen und ihn dann hineinlegen. Das ist der Teil, den ich nicht verstehe. Wenn das Auto doch extra so designt ist, dass er sich reinsetzen kann, warum dann noch die separate Option, ihn reinzulegen? Es gibt sogar ein gefedertes Panel, welches den Raum, wo er als Fahrer sitzen würde, verdeckt, damit man von außen den drin liegenden Roboter nicht mehr sehen kann. Macht für mich wirklich keinen Sinn, es sei denn es ist das sklavische Halten an das Pretender-Standardverfahren, wo die Roboter halt mit eingeklappten Armen in ihre Hülle gelegt werden müssen, oder man wollte hier sinnvollerweise doch mal wieder das alte „Getarnte Roboter“ Thema aufgreifen. Schaut nur, ein außerirdisches, bewaffnetes Auto ohne Fahrer oder Platz für einen Fahrer. Sicherlich ist das kein außerirdischer Roboter, der sich getarnt hat, oder? Egal, Gunrunner sieht auf jeden Fall besser aus, wenn er in seinem Auto sitzt anstatt liegt.

Bemerkungen: In den späten 80ern hat Hasbro sich dem gesunden Menschenverstand zum Trotze ganz dem Pretender-Gimmick verschrieben, Gott allein weiß warum. Die Fans hatten schon die erste Welle der Pretender in ihren Menschen- und Monster-Hüllen nicht besonders gemocht. Trotzdem bekamen wir danach Fahrzeug-Pretender, Mega-Pretender, Ultra-Pretender, die ganze Palette. Einer davon war Gunrunner und in den 23 Jahren seitdem hat er nicht unbedingt einen großen Bekanntheitsgrad erreicht. Er kann ein paar Hintergrundauftritte in den IDW Comics vorweisen, aber das war’s auch.

Ich habe Gunrunner als Teil eines Konvoluts erstanden, eigentlich mit der Absicht ihn gleich wieder zu verkaufen. Aber aus irgendeinem nicht näher definierbaren Grund ist mir der Kerl ein wenig ans Herz gewachsen. Vielleicht wegen seiner seltsamen, geschummelten Transformation, vielleicht wegen der seltsamen Art, wie er mit seiner Pretender Hülle interagiert, ich weiß es nicht. Werde ihn vermutlich trotzdem verkaufen, aber zumindest für den Moment mag ich ihn ein klein wenig. Objektiv gesehen aber wirklich nur was für Pretender Fans.

Gesamtnote: 3+
 
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