Siege Soundwave

Vorwort: Wenn wir von Transformers Bösewichten reden, dann ist Soundwave natürlich einer der ersten Namen, der fällt. Sein Gesicht inspirierte das Decepticon Symbol und er hatte diese coole Stimme. Somit ist es keine Überraschung, dass er auch in der Siege Reihe wieder dabei ist, diesmal mit der erst dritten Voyager-großen Soundwave Figur überhaupt. Und Spoiler: auch mit der besten Voyager-großen Soundwave Figur überhaupt.

Robotermodus: Was man bei dieser Figur als erstes bemerkt – also abgesehen davon, wie unglaublich Soundwave-ig sie ist – ist die enorme Menge an Kampfschäden, die aufgemalt wurden. Seine Beine und seine gesamte Brustplatte sind mit Kratzern nur so übersät. Damit hätte ich ja vielleicht leben können, wenn er sich immer noch in einen 80er Jahre Kassettenrekorder verwandeln würde, dann könnte man so tun als wäre er 35 Jahre lang ständig in Benutzung gewesen. So allerdings finde ich es etwas übertrieben. Habe auf Ebay G1 Soundwaves im stark bespielten Zustand gesehen, deren Brustplatte weniger abgenutzt aussah. Denke ich werde mich erstmal damit beschäftigen, wie man diese Kampfschäden-Bemalung am besten entfernen kann.

Davon aber abgesehen ein toller Soundwave. Trotz des abweichenden Alternativmodus ist das hier ganz klar Soundwave, keine Frage. Er hat den Look, er hat die Kanonen, und natürlich auch das Kassettenfach in der Brust. Keine Kassetten dabei, aber es gibt Ravage und Laserbeak als Micromaster Doppelpack. Soundwave kann eine einzelne Kassette in der Brust verstauen (was die Menge an Kratzern darauf zumindest etwas tarnt) oder sie als eine Art Schild an Arm oder Schulter stecken. Außerdem hat er eine weitere Waffe dabei, die wie ein verhungerter Waffenlauf aussieht. Sie kann einzeln als Waffe verwendet werden, dient aber eigentlich dazu, Soundwaves zwei blaue Waffen zu einer großen Waffe zu verbinden. Das sieht... nicht so toll aus. Kann man also getrost beiseitelassen, man braucht sie auch nicht für die Alternativmodi.

Die Beweglichkeit ist, wie wir es von aktuellen Generations Figuren erwarten, nämlich sehr gut. Soundwaves linke Hand ist außerdem so skulptiert, dass er einen Finger rausstreckt (nein, nicht den mittleren), um damit seine eigenen Knöpfe drücken zu können. Schön gemacht. Und es gibt dann noch die Möglichkeit, Soundwave in eine Art „Hypermodus“ zu bringen, indem man die grauen Streben an Schultern und Unterarmen rausklappt, sowie die beiden Module auf seinem Rücken. Somit sieht es aus als würde Soundwave eine riesige Anzahl an Geschützen haben, die er gleichzeitig abfeuern kann. Wäre noch schöner gewesen, wenn die meiden Rückenmodule vollständig auf die Schultern klappen könnten, aber das beißt sich dann mit Soundwaves vorhandener Schulterkanone.

Unterm Strich somit: das hier ist Soundwave! Ein exzellenter Robotermodus. Hätte von mir volle Punktzahl bekommen, wenn sie diese Kampfschäden-Bemalung etwas dezenter gehalten hätten.

Alternativmodus: Ähnlich wie Shockwave leidet auch Soundwave darunter, dass er in seiner originalen Inkarnation einen brillanten, aber inzwischen leider nicht mehr wirklich zeitgemäßen Alternativmodus hatte. Und wenn Hasbro versucht Soundwave einen etwas aktuelleren Altmodus zu geben, dann sind die Resultate gemischt. Wir hatten ein paar brillante Soundwaves mit Automodus (War for Cybertron, RID 2015) und ich hätte persönlich nichts gegen einen Siege Soundwave als Bodenfahrzeug gehabt. Stattdessen aber kriegen wir hier so eine Art Raumkreuzer. Bei Shockwave hat das ja gut funktioniert, aber bei Soundwave? Nein, nicht so wirklich.

Der Raumkreuzer versucht wie so eine Art Weltraum-Flugzeugträger auszusehen, denke ich mal, erinnert aber dann doch mehr an einen auf dem Bauch liegenden Roboter. Es sieht jetzt ja nicht total schlecht aus, das nicht, und ein paar Elemente wie das Cockpit und die abgesetzten Triebwerke sehen auch gut aus. Insgesamt allerdings ist das ganze Ding einfach nur langweilig. Somit... ja, Sonudwave wird zu einem Raumkreuzer-Dingens. Machen wir weiter.

Soundwave hat noch einen semi-offiziellen Drittmodus im Gepäck, der auf die allererste Transformers Episode von 1984 zurückgeht. Er verwandelt sich in etwas, das eine cybertronische Straßenlaterne sein soll. Der Modus ist auf der Packung angedeutet, sichtbar unter Schwarzlicht oder in bestimmten Winkeln. Das Resultat ist... interessant. Klar, es ist eigentlich nur der immer noch stehende Roboter, der lediglich Arme und Kopf einklappt, aber irgendwie trotzdem spaßig. Und sicherlich besser als der Raumkreuzer. Abschließend noch zu sagen, dass man so ein wenig auch Soundwaves klassischen Modus als Walkman / Boombox approximieren kann, wobei das nicht so wirklich toll aussieht. Somit unterm Strich für die Alternativmodi: besser ihr lasst Soundwave im Robotermodus.

Bemerkungen: Viel gibt es ja nicht, was ich hier über Soundwave schreiben könnte, das ich nicht schon in einem halben Dutzend anderer Reviews geschrieben habe. Inzwischen gibt es ja einige von ihm. Siege Soundwave hat allerdings etwas bewerkstelligt, dass kein Soundwave vor ihm geschafft hat: nämlich Soundwaves originalen Cybertronischen Altmodus... na ja, so ungefähr. Die Straßenlaterne, in die er sich in der allerersten G1 Episode verwandelt hat, sieht schon etwas anders aus als das hier, aber Bonuspunkte für den Einfallsreichtum und die obskure Referenz. Davon abgesehen, klar, er ist Soundwave, ihr kennt ihn.

Als Figur ist Soundwave spitze im Robotermodus, eher langweilig im „offiziellen“ Altmodus und hat als nettes kleines Extra den Straßenlaternenmodus dabei. Er ist mit Sicherheit der beste Soundwave in Voyager-Größe, den ich kenne (wobei die Konkurrenz hier auch nicht wirklich groß ist) und auch wenn ich mir einen besseren Altmodus gewünscht hätte, so bin ich doch insgesamt zufrieden. Die Figur ist nicht perfekt, aber jeder der einen Voyager-großen Soundwave für seine CHUG-Decepticons sucht, der macht hier sicherlich nichts falsch.

Gesamtnote: 2+

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