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Serie: Transform & Rollout
Fraktion: Autobot
Jahr: 2023

Vorwort: Wer mich kennt, der dürfte wissen dass Galaxy Convoy (auch bekannt als Cybertron Optimus Prime) eine meiner absoluten Lieblingsfiguren unter den Transformers ist. Als also eine Third Party Version dieser fantastischen Figur angekündigt wurde, war ich Feuer und Flamme. Dann gingen einige Jahre ins Land und als keiner mehr damit rechnete, tauchte die Figur dann doch noch auf. War sie die Warterei und den recht hohen Preis wert? Los geht’s!

Vielen Dank an meinen Freund Fuchs Geronimo, der mir diese Figur für das Review überlassen hat.

Robotermodus: Okay, also schon bevor ich die Figur jemals selbst in Händen hatte, wusste ich eines über ihn: die Hände sind Schrott! Die Finger sind voll beweglich, was ja nett ist, aber so zerbrechlich, dass allein schon beim Begradigen der Finger oder beim Ballen der Faust mindestens einer davon brechen wird. Und nein, das liegt nicht nur an diesem einen Exemplar hier. Fuchs hatte sich Ersatzfinger schicken lassen und diese sind genauso zerbrechlich wie die, die dabei waren (siehe Bild 41 für den ganzen traurigen Haufen). Es ist ein generelles Problem und ist wirklich, wirklich beschissen. Hat da keiner von der Qualitätskontrolle gemerkt, dass man mit den Händen dieser Figur nichts machen kann? Gab es überhaupt sowas wie eine Qualitätskontrolle?

Dann dachte ich, okay, die Hände sind ein Totalausfall, aber der Rest der Figur sieht doch ganz cool aus. Vielleicht sind es also nur die Hände? Vielleicht gibt’s ja irgendwann ein Set Ersatzhände (von einer anderen Firma) und alles ist gut? Leider nein. Aber bleiben wir fair, Commander of Stars sieht im Robotermodus verdammt gut aus. Er ist etwa zwei Köpfe größer als Galaxy Convoys Robotermodus, etwas schlanker, und hat Metallteile in den Beinen, um ihm ein gutes, solides Feeling zu geben. Soweit, so gut. In punkte Aussehen gibt es hier nichts, worüber man sich beschweren könnte.

Wenn wir aber anfangen, uns mit der Beweglichkeit zu beschäftigen, dann fangen die Probleme an. Lassen wir mal die (theoretisch) voll beweglichen Hände beiseite. Commander of Stars verbessert die bereits ziemlich gute Beweglichkeit von Galaxy Convoy. Also, theoretisch. CoS hat drehbare Handgelenke, aber nach nur wenigen Grad Drehung geht’s nicht weiter, da sind die Unterarmplatten im Weg. CoS hat außerdem Fußknöchel, die funktionieren soweit gut, aber leider geht die Figur schnell mal in den Spagat, wenn man die Beine zu weit auseinander macht. Doppelte Ellbogengelenke sind schön und er hat den sog. Ab Crunch (kann also den Oberkörper am Bauch beugen), auch schön. Aber dann kommen wir zum Kopf. Er kann sich drehen, aber nicht sehr weit. Und er kann, im Gegensatz zu Galaxy Convoy, auch nach oben gucken, aber anstatt einem Kugelgelenk funktioniert das über ein Scharnier hinten am Nacken. Sobald er also hochguckt, öffnet sich da ein hässlicher Abgrund, wo seine Kehle sein sollte (siehe Bild 34).

Um noch was Positives zu erwähnen: CoS hat beide Gesichter von Galaxy Convoy dabei, das mit und das ohne Mundschutz. Man drehe einfach den Kopf im Helm. Eine netter Variante und funktioniert besser als der Hebel-betriebene Mundschutz bei Galaxy Convoy, wie ich finde. Ehre wem Ehre gebührt. Aber dann versucht man, seine Brustklappte zu öffnen, um an die darin befindliche Matrix zu gelangen und stellt fest: es geht nicht. Zumindest nicht, ohne vorher die Schultern auszuhängen (siehe Bild 7). Wirklich? Nun, zumindest sieht die Matrix ganz nett aus und man kann sie rausnehmen und ihm in die Hand geben (wenn noch genug Finger dran sind). CoS hat außerdem das gleiche Gewehr dabei wie Galaxy Convoy und – gute Nachrichten – man kann es fest in seine Handfläche einstecken, selbst wenn er keine Finger mehr haben sollte, um es zu halten.

Was also ist mein finales Urteil über den Robotermodus. Auf mich wirkt es, als hätte jemand versucht, die Originalfigur einfach größer und beweglicher zu machen, aber ohne wirklich darauf zu achten, wie die ganzen Teile zusammenspielen. Die drehbaren Handgelenke hätte man genauso gut weglassen können und dass man die Schultern aushängen muss, um die Brustklappe zu öffnen, ist schon fast peinlich. Unterm Strich also für den Robotermodus: er sieht gut aus. Alles weitere aber ist ein Trümmerhaufen.

Alternativmodus: Commander of Stars transformiert sich in den gleichen futuristischen Löschzug wie schon Galaxy Convoy. Die beiden Fahrzeuge sehen praktisch identisch aus, nur ist CoS etwas länger, ebenso die beiden Waffen (die noch nie wirklich nach Leiter und Wasserwerfer aussahen) oben drauf. So seltsam es also klingt, für mich ist das hier CoS‘ bester Modus. Der Löschzug hat keinerlei Probleme, alles hält gut zusammen, und die Kanonen kann man wunderbar ausrichten, alles funktioniert. Okay, klar, man sieht von der Seite ganz gut die Roboterbeine, aber das gleiche Problem hat schon die Originalfigur gehabt und zumindest schafft es CoS deutlich besser, den Roboterkopf zu verstecken. Galaxy Convoy war da eher schlecht drin.

Koppelt man den Anhänger ab, dann bleibt einem eine recht komische Zugmaschine. Zugegeben, Galaxy Convoy sah ohne Anhänger auch schon komisch aus. Die Originalfigur war nicht wirklich gut darin zu verbergen, dass die hintere Hälfte ein paar Roboterbeine war. Allerdings ist CoS sogar noch schlechter dabei. Außerdem gibt es da recht hässliche Lücken links und rechts vor dem Hinterrad, die hatte das Original nicht. Also am besten einfach den Anhänger dranlassen. Genau wie bei der Originalfigur gibt es auch hier so eine Art Flugmodus. Man klappe die Flügel zur Seite und die Geschütze aus und schon man hat so eine Art sehr wenig aerodynamischen fliegenden Truck. Seltsam, aber genau wie beim Original, somit keine Beschwerden.

Schließlich kann man den Anhänger noch zu einer Art Artilleriestation aufklappen, ziemlich identisch mit der des Originals. Nicht so wirklich mein Ding, aber es funktioniert. Somit unterm Strich für den Fahrzeugmodus: mit Abstand CoS‘ bester Modus, ohne wirkliche Probleme solange man den Anhänger dranlässt.

Supermodus: Nun kommen wir zum Supermodus, was ja eigentlich nur der normale Robotermodus mit größeren Stiefeln und einem Flügelrucksack mit zwei großen Kanonen ist. Auch hier, wenn wir mal nur nach dem Aussehen gehen, ist Commander of Stars eine Augenweide. Breite Flügel (beinahe so breit wie mein normaler Hintergrund für die Fotos) und ich hab diesen Look mit den großen Geschützen unter den Schultern schon immer sehr gemocht, bereit alle Decepticons zu Schrott zu ballern. Genau wie im Robotermodus sieht CoS auch hier phantastisch aus.

Guckt man allerdings genauer hin, treten auch hier Probleme zu Tage. Natürlich erstmal die gleichen wie im normalen Robotermodus, aber sogar noch ein paar mehr. Fängt schon damit an, wenn man den Rucksack anbringen will, denn auch hier muss man die Schultern aushängen, damit es klappt. Dann hat man die zwei großen Geschütze, die hinten an den Flügeln hängen und zwar über ein VIERFACHES Gelenk. Ja, ihr lest richtig. Theoretisch ist das toll, denn man kann die Geschütze wirklich in alle denkbaren Richtungen ausrichten, frei nach Laune. In der Praxis allerdings sind diese zwei Geschütze nun doch recht schwer und auch wenn die Gelenke alle solide Ratschengelenke sind, ist es trotzdem recht schwierig, die Geschütze nach vorne auszurichten, ohne das alles nach unten absackt. Am besten funktioniert es, wenn man die Handgriffe ausklappt und in die Handflächen des Roboters einsteckt, damit er sie oben halten kann (siehe Bilder 26, 29 und 30). Nur mit den Fingern aufpassen, sonst brechen noch mehr ab.

Nun erinnert ihr euch vielleicht, dass Galaxy Convoy einen Cyberkey dabei hatte (besser gesagt einen Force Chip), der das Gimmick jedes Geschützes aktivieren konnte. Links öffnete sich die Kanone vorne, rechts klappten seitliche Raketenwerfer aus (die tatsächlich was abfeuerten). Nun hat auch Commander of Stars einen Cyberkey dabei, aber zum einen braucht man ihn nicht, um die Kanone links zu öffnen oder die (nicht-feuernden) Raketenwerfer rechts auszuklappen. Und zum anderen gibt die Anleitung keinerlei Hinweis darauf, wie man ihn benutzen soll. Er wird nicht einmal erwähnt. Ich vermute mal, dass es irgendwie magnetisch funktioniert, hat der Cyberkey doch ein großes Stück Metall drin, und beide Kanonen haben Elektronik im Inneren. Das weiß ich, weil bei beiden die Mündungen vorne ganz leicht abgehen und man dann die blanken Drähte und Lämpchen sieht. Nun hätte ich mir vermutlich irgendein Video angucken können, um rauszufinden wie das mit dem Cyberkey geht, aber an diesem Punkt hat es mich eigentlich schon überhaupt nicht mehr interessiert.

Unterm Strich also für den Supermodus, genau wie im Robotermodus: sieht toll aus, aber alles andere ist Schrott.

Bemerkungen: Damals im Jahr 2017 (plus oder minus ein Jahr, bin mir nicht mehr sicher) kündigte die Third Party Firma Transform & Rollout ihre zweite Figur an, Commander of Stars, eine (mehr oder weniger) Masterpiece-große Version von Cybertron Optimus Prime alias Galaxy Convoy. Kein Preis, kein Lieferdatum, nur ein paar Prototypbilder. Dann passierte etwa fünf Jahre lang nichts (wie gesagt, plus oder minus ein Jahr) und als so ziemlich jeder die Figur bereits vergessen hatte, kam sie dann plötzlich doch noch raus. Ich hatte ja ursprünglich vor, mir diesen Jungen zu holen, aber da war so eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf, die sagte: tu es nicht! Spar dir das Geld! Du hast schon das Original und das ist doch praktisch schon perfekt! Und ich hörte auf diese kleine Stimme und selten war ich so glücklich darüber, dass ich es getan habe.

Um es klipp und klar zu formulieren: Commander of Stars ist Schrott. Was, bedenkt man das geniale Original, schon eine Leistung ist. Selbst wenn man die Knusperfinger beiseitelässt, hat diese Figur so viele Probleme, dass es einfach keinen Spaß macht. Ich habe mit der finalen Note lange gekämpft, denn aus bestimmten Winkeln sieht er echt gut aus und wenn man es schafft, ihn in den Supermodus zu kriegen ohne seine Hände zu zertrümmern, denke ich gibt er ein ganz nettes Stück für die Vitrine ab. Also zum Ansehen und nie wieder anfassen, meine ich. Aber bedenkt man, wie toll die Originalfigur war (die ein tolles Vitrinenstück UND ein sehr spielbares Spielzeug ist), wie hoch der Preis ist (179€ in einem Onlineshop) und dass sie etwa fünf Jahre zwischen Ankündigung und Auslieferung Zeit hatten, dann gibt es eigentlich keine Entschuldigung für die ganzen Probleme.

Also finales Urteil: wer unbedingt den Drang hat, etwas Geld rauszuwerfen, dem empfehle ich, es einfach zu verbrennen anstatt damit Commander of Stars zu kaufen. So hat man zumindest noch ein schönes, warmes Feuerchen anstatt diesem schlecht designten Trümmerhaufen einer Figur.

Gesamtnote: 6

Nachtrag: Habe festgestellt, dass ich beim Roboter vergessen habe, die Räder an den Seiten der Hüfte noch runterzuklappen. Macht die Hüfte etwas beweglicher, löst aber nicht CoS' diverse andere Probleme.
 
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