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MUNITIONER & EXPLORER

Serie: Fans Project
Fraktion: Decepticon
Kategorie: Scout
Jahr: 2010

Vorwort: Um den rechtlichen Kram vorweg zu nehmen: Explorer und Munitioner sind natürlich eine Hommage an die G1 Combaticons Blast-Off und Swindle. Aber da es sich hierbei nicht um offizielle Hasbro/Takara-Tomy Produkte handelt, dürfen sie halt nicht so heißen, ebenso wie der Kombinationsroboter, an dem sie teilhaben, nicht Bruticus heißen darf. Ich werde den Combiner aber trotzdem Bruticus nennen, nur damit ihr’s wisst. Und um diese Figuren voll zu nutzen braucht man natürlich mindestens drei der fünf Roboter, die Energon Bruticus Maximus formen, bzw. sein ROTF Reissue (beides offizielle Hasbro/Takara-Tomy Produkte).

Robotermodus (Explorer): Der Explorer ist natürlich Blast-Off und er sieht auch so aus. Die Entwickler haben sich hier den animierten Charakter aus dem Cartoon als Vorbild genommen und ihn sehr genau abgebildet. Explorer ist eine Scout-Klasse Figur und eine vollbewegliche noch dazu. Die einzige kleine Einschränkung ist, dass die Panele auf seinen Oberarmen sich manchmal mit denen auf seiner Brust ins Gehege kommen, ist aber keine große Sache. Vom Look her ist Explorer cool und sehr nahe am Vorbild.

Waffentechnisch nutzt Explorer das Seitenruder seines Shuttle-Modus als Klinge, entweder zusammengeklappt als eine Art Machete oder ausgefahren als langes Schwert (wobei das eigentlich für Bruticus ist). Außerdem kann er noch eines der vier Gewehre nutzen, die dem Set beiliegen. Alles in allem ist Explorer also ein sehr schöner kleiner Roboter, bei dem ich auch bei einem Einzelverkauf als „normale" Scout-Figur einen Kauf in Erwägung gezogen hätte.

Alternativmodus (Explorer): Explorer transformiert sich in ein Space Shuttle, oder besser gesagt eine Art unbemannter Weltraumdrohne (quasi die Weltraumversion von ROTF Skystalker). Das Shuttle wirkt ein gutes Stück größer als der Roboter, da Explorer nicht nur die ganze Länge seines Körpers für die Hülle des Shuttles nutzt, sondern auch noch die Arme über dem Kopf ausstreckt. Hier gibt’s keine Waffen, aber das würde ja auch die Aerodynamik durchbrechen. Von einem gewissen Mangel an Details mal abgesehen (aber wozu braucht ein unbemanntes Fahrzeug auch Fenster oder sowas) gibt’s an diesem Fahrzeugmodus nichts auszusetzen. Sehr schön gemacht.

Robotermodus (Munitioner): Munitioner ist eine Hommage an den Combaticon Swindle und speziell der Kopf ist verdammt gut getroffen. Er fängt den Look des G1 Charakters perfekt ein, bis hin zu dem verschlagenen Grinsen. Munitioner ist ebenfalls eine Scout-Klasse Figur, voll beweglich und sieht einfach gut aus. Der einzige kleine Nachteil an ihm ist sein großer Rucksack, quasi das gesamte Heck des Fahrzeugmodus. Dank großer Füße kommt er hier allerdings nicht in Gleichgewichtsprobleme.

Munitioner nutzt das Geschütz seines Fahrzeugmodus als Waffe und kann zusätzlich ebenfalls eines der vier Gewehre des Sets als Zweitwaffe benutzen. Leider kann er keine Waffe an Schulter oder Oberarm anbringen (wie es der animierte Swindle im G1 Cartoon machte), aber das ist nur eine Kleinigkeit. Auch hier wieder eine sehr schöne Scout-Klasse Figur, die ich mir denke ich auch einzeln geholt hätte.

Alternativmodus (Munitioner): Wo sich Swindle in einen Jeep verwandelte, wird Munitioner zu einem Hummer. Kann ich aber problemlos mit leben. Das Geschütz kommt oben drauf und schon ist das Auto bewaffnet. Die Detaillierung ist nicht außergewöhnlich, aber wie viel kann man bei einem beigen Militärfahrzeug erwarten, ohne dass es unrealistisch wird? Insgesamt also nicht der aufregendste Fahrzeugmodus aller Zeiten, aber solide. Keine Beschwerden.

Zubehörteile: Explorer und Munitioner bringen so einiges an Extrateilen mit, um Bruticus zu formen (siehe unten). Natürlich müssen diese Teile aber auch irgendwo hin, wenn das Team mal nicht kombiniert ist, deshalb sind sie so konstruiert, dass sie sich mit den drei anderen Figuren des originalen Bruticus Maximus Teams sowohl im Roboter- als auch Fahrzeugmodus verbinden können.

Der Panzer-Roboter (in meinem Fall Kickback) kriegt im Robotermodus ein Gewehr und einen Raketenwerfer (eigentlich die Hand von Bruticus). Das Gewehr ist ziemlich cool, nur der Werfer ist ein wenig umständlich, speziell angesichts der bereits vorhandenen Waffen an Kickbacks Armen. Trotzdem, nicht schlecht. Im Fahrzeugmodus kriegt Kickback den Raketenwerfer abgenommen und stattdessen einfach zwei Gewehre oben auf seinen Geschützturm drauf, fertig. Vielleicht etwas überladen, aber nicht schlecht.

Der Helikopter (Blackout) kriegt im Robotermodus ebenfalls ein Gewehr und einen Raketenwerfer mit gleichem Resultat. Cooles Gewehr, umständlicher Werfer. Im Helikopter-Modus allerdings kriegt Blackout das volle Programm: Die Schulterstücke von Bruticus kommen als Raketenwerfer an die Seiten, während zwei Gewehre unter dem Bauch montiert werden. Sieht nicht schlecht aus, aber ich bezweifle dass in der realen Welt ein dermaßen bestückter Helikopter überhaupt vom Boden weg kommen würde.

Der Anführer (Barricade) schließlich teilt das Schicksal seines Vorgängers aus dem Air Team, er muss nämlich die meisten Teile mit sich rumschleppen. Im Robotermodus werden die beiden Füße des Combiners als riesige Raketenwerfer an seinen Schultern befestigt. Der Rucksack mit den beiden großen Kanonen kommt an einen Arm dran, während das große Gewehr einmal in der Mitte gefaltet an den anderen kommt. Auch hier sieht das Resultat nicht schlecht aus, aber es verdammt Barricade leider dazu, einfach nur noch dazustehen. Er kann die Schultern nicht bewegen, ohne dass die Raketenwerfer abfallen, und seine Arme sind ein wenig zu kurz, um mit diesen riesigen Waffen richtig umzugehen. Allerdings sehen die in die Fußspitzen skulptierten Raketenwerfer verdammt cool aus.

Im Fahrzeugmodus ist Barricade besser dran. Sowohl der Kanonen-Rucksack als auch die beiden Füße werden dazu verwendet, dass sein Fahrzeugmodus nun deutlich mehr Ähnlichkeit mit dem von G1 Onslaught (bzw. RID Mega-Octane) aufweist als vorher. Das fertige Fahrzeug sieht zwar auch ein wenig überladen aus, aber hier passt alles deutlich besser und harmonischer zusammen als im Robotermodus. Außerdem kann Barricade nun Explorer im Shuttle-Modus transportieren.

Und wo wir von Explorers Shuttle-Modus reden, Barricade hat außerdem jetzt einen Drittmodus als Abschussrampe. Die diversen Teile werden neu angeordnet und schon kann Explorer in den Weltraum geschossen werden. Eine kleine Hommage an den Basismodus von Onslaught, auch wenn sich dieser hier leider nicht mit Trypticon verbinden kann. Aber man kann ja nicht alles haben.

Kombinationsmodus: Kommen wir nun endlich zu dem, weswegen wir ja eigentlich hier sind: Der Kombinationsmodus. Die Energon Combiner waren allesamt schon verdammt gut, hatten aber ein großes Problem: Keine richtigen Hände oder Füße. Und zum zweiten mal behebt Fansproject dieses Problem und geht diesmal sogar noch einen Tick weiter, indem sie die Ähnlichkeit des Bots mit seinem Vorbild, G1 Bruticus (bzw. RID Ruination) extrem verbessern. Gehen wir’s von oben an.

Bruticus hat einen neuen Kopf erhalten, der dem Vorbild sehr stark ähnelt, bis zu den Spitzen der Antennen. Der Kopf sitzt auf einem Kugelgelenk, ist also voll beweglich. Der originale Bruticus hatte zwei große Kanonen auf dem Rücken, weswegen Fansproject hier einen großen Rucksack mit zwei ebensolchen Geschützen dazugegeben hat. Diese können entweder gerade hochstehen oder auf seine Schultern runterklappen. Wie einige wissen bin ich ja ein großer Fan von schultergestützten Waffen, insofern sind diese Babies hier für mich schon die Erfüllung. Ich hätte mir das Set schon alleine deswegen gekauft. Außerdem verbinden sich die vier kleinen Gewehre aus dem Set zu zwei größeren Gewehren, die Bruticus an den Seiten des Rucksacks festmachen kann, wenn er sie gerade nicht braucht.

Zwei neue Schulterstücke geben Bruticus etwas mehr Spielraum für Armbewegungen und die Arme enden nun in voll beweglichen Händen. Und ich meine hier auch voll beweglich, bis hin zu einzeln beweglichen Fingern mit je zwei Gelenken (außer dem Daumen). Die beweglichsten Hände, die mir bei den Transformers bisher überhaupt untergekommen sind, ob jetzt offiziell oder Drittanbieter. Nach den Schulterkanonen sind diese Hände somit schon der zweite Teil der Erfüllung für mich. Bruticus kann mit diesen exzellenten Händen sowohl sein großes Gewehr, das ausgeklappte Schwert von Explorer, als auch die beiden schon erwähnten Gewehre problemlos halten.

Eine kleine Hüftplatte gibt Bruticus zusätzlichen Schutz in dieser Gegend. Die Platte kann bei manchen Posen mit diesen komischen Zapfen auf Barricades Beinen Probleme machen, ist aber nichts Großes. Was aber groß ist sind die beiden neuen Füße, die Bruticus bekommen hat. Nicht nur dass sie ihn ein gutes Stück größer machen, sie geben ihm auch eine sehr stabile Plattform zum drauf stehen. Die Energon Combiner waren alle recht beweglich, aber Bruticus verbessert das nicht nur, sondern hat jetzt auch den notwendigen Stand, um die coolen Posen hinzulegen.

Um es auf den Punkt zu bringen: Dieser verbesserte Bruticus hat das geschafft, was ich für unmöglich hielt: Er hat mit dem meiner Meinung besten Combiner aller Zeiten, nämlich G1 Predaking, gleichgezogen. Ich werde nicht soweit gehen und ihn besser nennen, aber für mich ist er genauso gut und schlägt jeden anderen Combiner locker aus dem Feld.

Bemerkungen: Nachdem man die Aerialbots schon verbesser hat, nahm sich Fansproject nun den zweiten der drei Energon Combiner vor, Bruticus. Anstatt hier aber nur ein paar Zusatzteile rauszubringen, wurden zwei komplett neue Figuren erdacht, um als neue Gliedmaßen zu dienen und somit das originale Combaticon Team zu vereinen, zumindest was die Alternativmodi angeht. Und das schöne daran: Dieser Austausch wurde sogar in die Hintergrundgeschichte des Sets eingebaut. Die ursprüngliche Colossal Combat Combination (C3 alias Energon Bruticus Maximus) wurde als Reaktion auf den erfolgreichen Air Team Combiner (A3 alias Superion) erschaffen, war aber ein Fehlschlag. Der Combiner tickte aus und zerstörte sich fast selbst, zwei seiner Gliedmaßen dabei verlierend (einen Panzer und einen Helikopter). Um das Projekt zu retten nutzte der Chefentwickler Explorer sich selbst als neue dritte Gliedmaße und holte den jungen Roboter Munitioner als Nummer 4 an Bord.

Es braucht natürlich etwas, dieses Set zu vervollständigen. Man braucht beide Crossfire 2 Figuren, sowie das originale Energon Combiner Team (oder deren ROTF Neuauflage). Die ROTF Figuren haben den G1-ähnlicheren Farbanstrich, dafür gab’s die Energon Versionen aber auch als Einzelfiguren zu kaufen. Wer also nur die drei für dieses Set notwendigen Figuren will, sollte eBay nach Barricade, Blackout und Kickback durchsuchen.

Was das abschließende Urteil angeht: Das Crossfire 2 Set verpasst eine perfekte Note nur um Haaresbreite. Der Grund ist, dass die diversen Extrateile bei den einzelnen Robotern bzw. Fahrzeugen doch teilweise etwas sehr erzwungen wirken. Womit ich nicht sagen will, dass ich es irgendwie hätte besser machen können, keineswegs. Ich mache eine tiefe Verbeugung vor den Leuten von Fansproject, dass sie diese vielen Teile doch insgesamt so perfekt integriert haben, womit sie sich für mich erneut als mit Abstand bester Drittanbieter im Transformers Umfeld etabliert haben. Insgesamt ist dieses Set also nicht hundertprozentig perfekt, aber so nahe dran, dass es kaum einen Unterschied macht. Allen Fans von Combinern vorbehaltlos empfohlen.

Gesamtnote: 1
 
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