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Serie: Fans Hobby
Fraktion: Destron
Jahr: 2023


Vorwort: Im Jahr 1992, als die Transformers in den USA bereits aus und vorbei waren, gab es in Europa immer noch neue Figuren. Darunter die heldenhaften Turbomaster, die gegen die bösen Predators kämpften. Der einzige bodenbasierte Predator war Stalker, der Kommunikationsexperte des Teams. Und nun, mehr als 30 Jahre später, bringt uns Fans Hobby eine neue Version dieses Euro-exklusiven Charakters in Form ihres TFCon-exklusiven Huntsmans. Los geht‘s!

Robotermodus: Ok, erstmal ein paar Grundlagen etablieren. Diese Figur wurde nicht ursprünglich als Hommage an G1 Predator Stalker geschaffen, sondern als Hommage an einen anderen G1 Charakter, nämlich Double Dealer. Fans Hobby nahm dann diese Figur (Double Agent) und erschuf daraus Huntsman. Und beachtet bitte, dass ich Double Agent weder besitze, noch plane ihn in Zukunft zu besitzen, somit kann ich die beiden Versionen dieser Figur nur anhand von Fotos vergleichen. Soweit, so gut? Okay, dann weiter im Text.

Das erste, was mir beim Auspacken dieses Kerls auffiel, war, dass er verdammt schwer ist. Das zweite war, dass die Box zwar recht klein ist, aber das nur daran liegt, dass er im Fahrzeugmodus kommt. Denn sein Robotermodus ist groß. Wir reden von Old-School Leader-Klasse groß. Ein großer, kräftiger Bot mit gutem Gewicht und schön festen Gelenken, die so richtig schön Krach machen, wenn man sie bewegt. Prächtig! Und bewegen kann er sich, wo wir schon dabei sind. Huntsman ist eine voll bewegliche Figur, bis hin zu einzeln beweglichen Fingern. Er kann sich auf jede beliebige Art bewegen, inklusive Aushängen der Schultern, um die Hände vor der Brust zusammenzuführen. Hier also absolut keine Beschwerden.

Machen wir weiter mit den Farben. Oh, diese herrlichen 1990er Neonfarben. Huntsman trägt Stalkers originalen Anstrich – ein beinahe türkises Grün und ein fast rotes Pink – mit viel Stil und Flair. Man kann sich diese Figur nur angucken und weiß sofort, aus welcher Dekade sie ursprünglich stammt. Meine Frau hat keinen Schimmer von Predators oder 1990er Transformers, aber ein Blick reichte ihr um zu sagen: der ist aus den Neunzigern, richtig? Verdammt richtig!

Nun war Stalker ein recht einfach gestrickter Transformer mit zwei herausragenden Charakteristika: eine große weiße Rakete auf der einen Schulter und eine Radarschüssel auf der anderen. Huntsman hat beides dabei (und was auf welche Schulter kommt ist frei wählbar) und sieht damit prächtig aus. Nun hatte ja auch Double Agent schon eine Rakete dabei und somit, wie in den Tagen von G1 Double Dealer, teilt sich die Rakete in eine kleinere Rakete und eine Handwaffe. Jetzt nicht wirklich Stalkers originale Waffe, aber voll okay, speziell da sie den Lauf extra noch golden angemalt haben (Stalkers Originalwaffe war ein Raketenwerfer komplett aus Goldplastik, bei dem heute bereits ein strenger Blick reicht, um ihn zu einem Haufen goldener Splitter zu pulverisieren). Huntsman hat außerdem nicht weniger als sechs grüne Raketen dabei (die Standardbewaffnung der Predators), die er an diversen Stellen am Körper anbringen kann. Der einzige kleine Nachteil: die Waffe kann keine der Raketen abfeuern. Hier hätte man nur den Lauf etwas ändern müssen. Verpasste Chance, wie ich finde.

Randnotiz: in die Waffe kommen Batterien und dann gibt’s Licht- und Soundeffekte, habe ich aber noch nicht ausprobiert. Auf jeden Fall kein würdiger Ersatz für das Megavisor System, nur nebenbei.

Huntsman hat einen Powermaster dabei (oder von mir aus auch einen Mini-Con), dazu mehr weiter unten. Im Robotermodus trägt der diesen im Motorenmodus auf dem Bauch, was ihm ordentliche Bauchmuskeln verleiht. Man kann den Powermaster auch weglassen, allerdings ist dann da ein recht unspektakuläres Loch im Bauch. Also lieber drinlassen.

Nun müssen wir auch ein paar kleine Schwächen dieser Figur noch schnell ansprechen. Insgesamt gesehen ist Huntsman prächtig, aber er hat schon einen recht großen Rucksack hinten dran, bestehend aus mehreren Schichten zusammengefalteter Platten. Bringt ihn nicht aus dem Gleichgewicht, man sieht es auch von vorne nicht, aber das sind schon eine Menge gefalteter Platten da hinten. Und will man alle sechs von Huntsmans Raketen am Körper verstauen, dann müssen zwei davon hinten am Rücken an die rosa Radkästen gesteckt werden. Passt irgendwie, aber nicht so wirklich schön. Alles keine große Sache, aber hier merkt man halt, dass diese Figur ursprünglich jemand anderes war.

Und wo wir von den zusammengefalteten Platten gesprochen haben: die Füße sind genau das. Drei Lagen zusammengefalteter Platten. Sie sind stabil, sie können posieren, mir gefällt einfach der Look nicht so hundertprozentig, das ist alles. Also insgesamt alles wirklich nur minimale Schwächen.

Unterm Strich also für den Robotermodus: Brillant! Prächtig! Fabelhaft! Ich liebe diesen Jungen!

Alternativmodus: Stalker verwandelt sich in ein ICBM (Interkontinentale ballistische Raketen) Abschussfahrzeug, also eine mobile Startrampe für Atomraketen. Die eigentliche Transformation ist jetzt nicht wirklich anders als bei der Originalfigur. Huntsman klappt die Beine ein, legt sich auf den Bauch, verschränkt die Arme über dem Kopf, und das war’s auch schon fast. So einige Platten möchten entfaltet und positioniert werden, um das Chassis des Fahrzeugs zu komplettieren, aber insgesamt ist der Prozess deutlich einfacher, als es die Anleitung auf den ersten Blick suggeriert.

Stalker und Double Dealer hatten schon recht ähnliche Fahrzeugmodi, insofern waren hier nicht viele Änderungen notwendig. Anstatt dass die Reifen direkt im Chassis sitzen, hat Huntsman diese rosa Radkästen an den Seiten, wo man außerdem die grünen Raketen anbringen kann. Die große weiße Rakete liegt mittig auf dem Fahrzeug und vorne rechts ist ein Cockpit. Das Cockpit kann man aufklappen und sieht dann dort die Seriennummer dieser limitierten Figur (509 von 600 bei mir). Außerdem kann man dort den Powermaster (siehe unten) als Fahrer reinsetzen. Nur bitte beachten: er passt nicht so ganz durch die Öffnung durch, deswegen muss man quasi das ganze Panel vorne rechts aushaken, ihn dann vorsichtig schräg reinfriemeln, und alles wieder schließen. Nicht die beste Art einen Fahrer zu platzieren, aber es geht.

Allzu viel machen kann man hier ehrlich gesagt nicht. Huntsman kann über den Boden rollen (Gummireifen) und… ja, das war’s auch schon fast. Leider kann man die große Rakete nicht anheben, sie kann lediglich flach auf dem Fahrzeug liegen. Es gibt so eine Art Startrampen-Modus, bei dem eigentlich nur das Heck hinten aufklappt und unten zwei Paneele ausgeklappt werden, wo die Riefen der Rakete reinpassen, damit sie gerade stehen kann. Nicht sehr spektakulär, wie ich finde. Somit unterm Strich für den Fahrzeugmodus: tolle Ähnlichkeit mit Stalkers Fahrzeugmodus, aber darüber hinaus nur wenig Spielspaß zu bieten.

Übrigens, Double Agent, genau wie Double Dealer, war ein Triple Changer und hatte noch einen Vogelmodus neben Roboter und Fahrzeug zu bieten. Huntsman allerdings nicht. Man findet an den Beinen noch ein paar Flügel-Restanten und der große Platten-Rucksack suggeriert, dass man diese zu Flügeln ausbreiten kann, aber einen Vogelkopf oder Vogelbeine sucht man hier vergeblich.

Partner: Wie schon mehrfach erwähnt war diese Figur erstmal ein Double Dealer, der ja zwei Powermaster dabei hatte, einen für jeden Alternativmodus. Da der Vogelmodus bei Huntsman fehlt, bleibt nur ein Powermaster übrig, in G1 hieß er damals Knok. Der kleine Kerl kann sich zu einem Motorblock transformieren und sitzt entweder in Huntsmans Bauch im Robotermodus oder hinten am Heck des Fahrzeugs. Oder als Fahrer im Cockpit halt. Die Figur selbst ist für die Größe sehr schön beweglich und so bemalt, dass sie fast wie eine Miniaturversion von Huntsman aussieht. Sehr schön gemacht, auch wenn die Figur am Ende irgendwie überflüssig ist. Stalker war kein Powermaster, sie aktiviert keine Gimmicks, sie ist eigentlich nur dafür da, damit Huntsman ordentlich Bauchmuskeln hat.

Bemerkungen: Damals 1992 hatten die Turbomasters und Predators keine Medienbegleitung für ihre Spielzeuge. Es gab ein kurzes Comic in einem 1992er Katalog, wo nicht viel mehr geschah als dass sich die angepriesenen Toys gegeneinander kämpften. Erst als IDW die Miniserie Last Stand of the Wreckers rausbrachte, durften die Predators mal etwas glänzen. Stalker war Teil von Skyquakes Schwadron beim Angriff auf das Autobot Gefängnis Garrus-9. Nachdem Overlord dort die Macht übernahm, wurde Stalker sein Berater und Verhörspezialist. Er hatte besondere Freude daran, Autobots auf innovative Arten zu foltern. Am Ende wurde er von Springer getötet, aber erst nachdem er seinen ehemaligen Gefährten Snare umbrachte, weil dieser die Seiten gewechselt hatte.

Was also ist das finale Urteil über diese Figur? Huntsman hat ein paar kleine Schwächen, hauptsächlich deshalb weil die Figur ursprünglich für einen anderen Charakter gedacht war. Insgesamt aber liebe ich diesen Kerl. Seine Größe, seine Farben, und diese Welle 90er Jahre Nostalgie. Huntsman ist die dritte Fans Hobby Figur, die einen Charakter aus der Turbomaster / Predator Ära darstellt (Bossman und Lightning Eagle sind die anderen) und ich hoffe, dass wir in Zukunft noch mehr davon sehen werden. Gerne auch mal mit Molds, die nicht vorher jemand anderes waren. Unterm Strich also: wer Fan der Turbomasters und Predators ist oder einfach gerne große, schwere Bots in 90er Neonfarben mag, der sollte sich Huntsman mal ansehen. Dürfte nur nicht so einfach sein, ihn auf dem Sekundärmarkt für normales Geld zu finden, fürchte ich.

Gesamtnote: 1-

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