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Serie: Robots in Disguise
Fraktion: Decepticon
Kategorie: Ultra
Jahr: 2001

Galvatron hat seine zerstörerische Kraft noch gesteigert. Er besitzt jetzt vier schreckliche neue Modi und ist damit ein noch gefährlicherer Feind, der sowohl zu Land, in der Luft, als auch unter Wasser vernichtende Angriffe starten kann. Seine sechs ursprünglichen Modi sind auch noch stärker geworden, was ihn zu einem der gefährlichsten Feinde der Autobots macht.


Vorwort: Galvatron ist ein Repaint von RID Megatron, den ich bereits rezensiert habe. Seitdem sind aber fast sieben Jahre vergangen, insofern kann ich hier denke ich doch noch mal etwas genauer hinschauen.

Robotermodus: Megatron / Galvatron war der einzige Bösewicht in der gesamten Robots in Disguise Spielzeugreihe, der kein Repaint einer früheren Transformers Figur war und es sind eine Menge Arbeit und Liebe zum Detail in ihn geflossen. Das zeigt sich vor allem hier im Robotermodus, denn Galvatron ist auf jeden Fall einer der am meisten detaillierten Transformers Figuren, die ich je gesehen habe. Sein Look ist natürlich sehr Anime-lastig, weit entfernt von früheren Megatron Figuren (am ehesten ähnelt er noch Beast Wars TM2 Megatron). Er hat einen sehr verspielt gestalteten Torso, große Flügel auf dem Rücken und jede Menge Details am ganzen Körper verteilt. Ob man den Look jetzt mag oder nicht ist natürlich rein subjektiv, aber man kann klar erkennen, dass sich hier jemand so richtig ausgetobt hat.

Das einzige Problem, das Galvatron hat, sind seine Füße, die zu den beiden Köpfen für seinen Drachenmodus werden. Sie sind leider nicht die stabilsten Füße aller Zeiten, weswegen es ein wenig dauern kann, bis man ihn in dynamischen Posen in Balance hat. Was Waffen angeht trägt Galvatron zwei Schwerter / Schlagstöcke / Raketenwerfer (sucht es euch aus), die er entweder einzeln oder zu einer Art langem Kampfstab kombiniert führen kann. Alternativ kann er die Klauen an seinen Unterarmen ausklappen für den Nahkampf.

Insgesamt ist der Robotermodus ziemlich cool und obwohl er so viele Alternativmodi enthält, gibt es doch kaum nervige Anhängsel. Von den leichten Balance-Schwierigkeiten mal abgesehen gibt es hier also absolut nichts auszusetzen. Falls euch also nicht bereits der Look komplett abschreckt, gibt’s für Galvatrons Robotermodus beide Daumen nach oben.

Alternativmodi: Als ein Deca-Changer hat Galvatron nicht weniger als 9 weitere Modi neben seinem Robotermodus vorzuweisen, was ihn zum vielseitigsten Transformers Spielzeug aller Zeiten macht und zwar mit ordentlich Abstand vor den bisherigen Titelträgern Sixshot und Quickswitch. Fairerweise muss man aber sagen, dass die Figur ursprünglich mit nur sechs verschiedenen Formen entwickelt wurde. Die letzten vier Modi, obwohl offiziell und auch in der Anleitung enthalten, weisen keine extra für den jeweiligen Modus vorhandenen Teile auf und wurden offensichtlich „erschaffen“, als die Designer mit der ursprünglichen Figur experimentierten. Trotzdem eine beeindruckende Anzahl an Transformationen. Schauen wir sie uns der Reihe nach an:

Erstens wäre da die Fledermaus. Vom Roboter zur Fledermaus zu kommen ist recht einfach, man klappe einfach die Beine nach hinten, verlängere die Arme und klappe die kleine Schnauze hoch vor Galvatrons Gesicht. Das Resultat ist... schlecht. Belassen wir es einfach dabei. Es sieht zwar schon irgendwie wie ein... na ja, geflügeltes Etwas aus, aber die Fledermausschnauze auf Galvatrons Gesicht ist zu klein und wirkt eher wie eine billige Faschingsmaske. Viel mehr gibt’s hier nicht zu schreiben, gehen wir einfach schnell weiter.

Zweitens, der doppelköpfige Drache. Das hier ist mein persönlicher Favorit unter Galvatrons vielen Alternativmodi. Im Prinzip stellt man den Roboter auf den Kopf und man hat ein riesiges doppelköpfiges Ungeheuer mit coolen Köpfen (die mehr an Wölfe denn Drachen erinnern), kleinen Ärmchen, klauenbewehrten Beinen und einem langen Schwanz. Sehr beweglich und auch sehr detailliert, was Galvatrons zweiköpfigen Drachenmodus auf jeden Fall zu einem seiner Topmodi macht.

Drittens, der Jetmodus. Der Schwanz des Drachen wird zum Cockpit, die Flügel werden zu Tragflächen ausgebreitet, die Beine eingeklappt und die Raketenwerfer seitlich des Cockpits angebracht. Das Resultat ist ein Jet, der zwar nicht im Entferntesten irgendeinem real existierenden Flugzeug ähnelt, aber trotzdem klar als Fluggerät erkennbar ist und auch zumindest näherungsweise aerodynamisch wirkt. Sicherlich nicht der beste Jetmodus eines Megatron, aber immer noch eine deutlich glaubwürdigere Flugmaschine als z.B. Movie Megatron. Nicht Galvatrons bester Modus, aber gut.

Viertens, die große Hand. Im Cartoon war dies der erste Modus, in dem wir Megatron sahen und Galvatron nutzte ihn später erneut, um sich mit seiner Raumbasis zu verbinden. Ich bin nicht sicher ob es der seltsamste Alternativmodus aller Zeiten ist, aber zumindest ein Platz in den Top 10 dürfte ihm sicher sein. Galvatrons Arme und Beine aus dem Robotermodus werden zu den Fingern, der Schwanz / das Cockpit zum Daumen. Das Resultat sieht aus den meisten Blickwinkeln tatsächlich einer Hand ähnlich und es gibt hinten sogar einen Hebel, der eine Art Zugreif-Funktion aktiviert. Sicherlich nicht Galvatrons bester Modus, aber sicherlich der seltsamste.

Fünftens und damit der letzte der ursprünglichen Modi dieser Figur ist das Auto, auch als Bodentransporter bezeichnet. Im Prinzip ist es der auf dem Rücken liegende Roboter, wo man das Cockpit nach vorne ausgeklappt hat und die Flügel anlegt, so dass die in die selbigen integrierten Räder zum Tragen kommen. Das ganze Ding ist (mit viel Phantasie) als eine Art berädertes Fahrzeug erkennbar und erinnert mich ein ganz klein wenig an den Automodus von Cybertron Megatron. Insgesamt aber trotzdem ein recht überflüssiger Modus, den man gerne überspringen kann.

Nun kommen wir zu den vier „neuen“ Modi, die Galvatron nach seiner Wiedergeburt hinzugefügt hat. Nummer sechs nach meiner Zählung wäre der einköpfige Drache, bei dem es sich im Prinzip um die Fledermaus handelt, nur umgedreht und mit dem Schwanz / Cockpit als neuem Kopf. Obwohl es nur eine leichte Variation ist, ist dieser Modus doch zehnmal besser als die Fledermaus und wirkt tatsächlich wie eine Art gefährliches, geflügeltes Biest. Nicht so gut wie der zweiköpfige Drachenmodus, aber trotzdem recht gelungen.

Siebtens folgt der (für mich) coolste der neuen Modi, der Greif, ein vierbeiniges Monster mit Flügeln und einem langen Hals. Eigentlich nur der Roboter auf allen Vieren und mit dem Cockpit als neuem Hals/Kopf, sieht aber sehr gut aus und ich glaube dies ist auch der Modus, den Galvatron im Serienfinale am öftesten benutzt hat.

Als achter Modus folgt der Elefant bzw. das Mammut, der einzige echte Herausforderer der großen Hand im Kampf um den Titel als seltsamster Modus Galvatrons. Geht man vom Greif zum Mammut über, muss man eigentlich nur die Flügel hochklappen, so dass sie zu Ohren werden, und das Cockpit-Dingens weiter oben als Kopf & Rüssel feststecken. Die Raketenwerfer fungieren als Stoßzähne. Das Endergebnis sieht tatsächlich einem Elefanten recht ähnlich, fällt für mich aber trotzdem in die „was haben die da nur geraucht?“ Kategorie.

Und der neunte und letzte Alternativmodus von Galvatron ist auch gleichzeitig der mit Abstand schlechteste von allen, sogar noch mieser als der Fledermaus-Modus. Bei Megatron hielt ich das Ding ja noch für einen misslungenen Fanmodus, dann aber kam er in der Serie vor. Es soll eine Art Tragflächenboot sein, im Prinzip nur der Automodus, bei dem man die Flügel runtergeklappt hat, damit sie als Tragflächen fungieren. Ich weiß echt nicht, was ich hier noch schreiben soll, außer das jetzt, wo die Fotos gemacht sind, mein Galvatron wohl niemals wieder in diesen Modus transformiert werden wird.

Bemerkungen: Die Robots in Disguise Reihe war der Pionier des Trends, dass es zu Megatron ein Repaint namens Galvatron gibt, welches ein „Power-Up“ des Charakters darstellt. Dieser Trend setzte sich in Armada, Energon und Cybertron fort. In der TV Serie selbst gab es nicht wirklich eine Erklärung dafür, wieso Megatron plötzlich weiß war und vier neue Modi hatte (er wurde „wiedergeboren“, wie er sagte, und in Japan ist Weiß die Farbe des Todes). Auf jeden Fall hatte natürlich auch die Megatron Figur schon alle zehn Modi, obwohl nur sechs davon auf der Packung abgebildet und in der Anleitung enthalten waren. In der japanischen Car Robots Reihe war Devil Gigatron (Galvatron) eine leicht modifizierte Version von Gigatron (Megatron), denn es wurden Zapfen installiert, damit im Elefantenmodus der Rüssel fest eingesteckt werden kann. Hasbro nutzte diese modifizierte Version sowohl für Megatron als auch Galvatron, insofern ist bei den westlichen Versionen dieser Figuren der Unterschied nur in der Farbe zu finden.

Ich habe Galvatron hier als Geschenk von meiner Frau bekommen, sie hat ihn mir 2009 auf der zweiten CONS Convention gekauft. Warum habe ich zweieinhalb Jahre gebraucht, bis ich ihn rezensiere? Weil es verdammt anstrengend ist, ihn für die Fotos durch alle zehn Modi durchzunudeln, deswegen. Insgesamt gefällt mir diese Figur doch ziemlich gut, allerdings hätte ich ehrlich gesagt auf die meisten seiner Alternativmodi verzichten können. Versteht mich nicht falsch, die Tatsache dass sie hier zehn verschiedene Formen in ein Spielzeug reingepackt haben ist eine Meisterleistung der Ingenieurskunst und die Designer verdienen eine Menge Lob dafür, aber wenn man beim Betrachten der Hälfte jener Modi als erstes so was in der Richtung „wozu zum Teufel braucht der diesen Modus?“ denkt, dann darf man doch mal den tieferen Sinn hinterfragen. Unterm Strich aber ist Megatron / Galvatron auf jeden Fall eine Anschaffung wert, allein schon deshalb weil er eben ein echtes Glanzstück des Spielzeugdesigns ist. Man braucht sicherlich nicht beide Versionen, aber wer von seinem Look nicht komplett angewidert ist, der kann zumindest einem von ihnen mal eine Chance geben.

Gesamtnote: 2

 

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