Universe Ramjet

Vorwort: Ramjet ist ein Repaint von Armada Skywarp, der wiederum ein Repaint samt einigen Änderungen (neuer Kopf, neue Heckflossen) von Armada Starscream ist. Es ist über sieben Jahre her, dass ich diese Figuren rezensiert habe, deshalb können wir uns Ramjet ruhig mal ausführlich zur Brust nehmen.

Robotermodus: Die Figur, die als Basis für Ramjet diente, ist ein gutes Beispiel für die Philosophie, die hinter der Armada Serie stand. Nach den hochbeweglichen Figuren der Beast Ära entschied sich Hasbro die Figuren wieder etwas zu „vereinfachen“. So sieht Ramjet zwar toll aus und hat Soundeffekte zu bieten, ist aber nicht so toll beweglich. Die meisten G1 Figuren steckt er zwar immer noch locker in die Tasche, aber im Vergleich mit den Beast Figuren ist er doch eher steif. Er kann die Beine nicht spreizen, seine Ellbogen sind etwas seltsam, er hat keine drehbaren Handgelenke (für einen Schwertschwinger nicht besonders gut) und kann den Kopf nicht drehen.

Von der reduzierten Beweglichkeit abgesehen ist Ramjet aber eine recht coole Figur. Das Kanonen-Gimmick, welches er von seinen Armada Vorgängern geerbt hat, braucht einen Minicon um es zu aktivieren. Ist das geschehen klappen zwei große Kanonen auf seine Schultern vor und schießen Raketen ab. Ja, das Gimmick beschert Ramjet einen großen, nach hinten rausstehenden Buckel, ist aber trotzdem cool. Außerdem kann er seinen linken Flügel abnehmen und zu einem Schwert entfalten. Seine Fähigkeit damit rumzufuchteln ist zwar eingeschränkt, aber es sieht trotzdem gut aus.

Ich erwähnte Soundeffekte. Ramjet macht Action-Geräusche, wenn man sein Kanonen-Gimmick aktiviert oder wenn man auf das gelbe Cockpit auf seiner Brust drückt. Nicht das tollste elektronische Gimmick aller Zeiten (ich hab‘ die Batterien inzwischen entfernt), aber für Kinder (und ja, die sind die eigentliche Zielgruppe, Fan Boys!) ist es denke ich spaßig.

Zum Schluss dann noch die Bemalung. So als angedeutete Hommage an G1 Ramjet ist Universe Ramjet größtenteils weiß, lockert das aber mit roten und blauen Highlights auf. Eine schöne Bemalung, auch wenn das weiß natürlich einige der Details verschlingt. Insgesamt also ein toller Robotermodus, der lediglich in Punkto Beweglichkeit einige Einschränkungen aufweist.

Alternativmodus: Ramjet verwandelt sich in einen futuristischen Jet. Dieser hat zwar wie die meisten Jet-Transformer auch einen Unterbauch, insgesamt sind die diversen Roboterteile aber trotzdem gut versteckt. Einzige Ausnahme: die Arme, die als eine Art Extratank oder etwas ähnlichem unter den Flügeln hängen. Trotzdem gefällt mir dieser Jetmodus gut und das Kanonengimmick aus dem Robotermodus ist auch hier voll funktionsfähig.

Das einzig andere Feature, was man noch erwähnen kann, ist dass Ramjet seinen Hauptminicon Thunderclash direkt unter seinem Cockpit verstauen und transportieren kann. Der Jet hat außerdem so eine Art Fahrgestell, kleine Räder in den Roboterarmen und –beinen, die jetzt unten sind. Nicht das beste Fahrgestell aller Zeiten, aber funktionstüchtig. Alles in allem bietet Ramjet einen ziemlich guten Jetmodus. Nicht realistisch, aber ein schöner Science Fiction Jet.

Partner Minicons: Ramjet hat vier Minicon Partner im Gepäck, der erste davon ist Thunderclash, der komplett unverändert von seinem vorherigen Partner Armada Skywarp übernommen worden ist. Ein größtenteils grauer Science Fiction Jet, der sich in einen (für einen Minicon) recht großen Roboter verwandelt, der gut zu der größeren Figur passt.

Die anderen drei Minicons sind Repaints des Armada Military Team und durften ihre Originalnamen behalten, nur die Bemalung wurde leicht geändert. Kleine Randnotiz: hinten auf der Packung sind die Minicons mit komplett anderen Bemalungen abgebildet, als sie tatsächlich bekommen haben. Egal, auf jeden Fall wäre da zuerst mal Thunderwing, der sich von einem Tarnkappenbomber in einen Roboter und als Drittmodus in eine Art Wurfstern verwandeln kann. Roboter- und Fahrzeugmodus sind gut gelungen, aber auf den Wurfstern hätte ich verzichten können.

Dann kommt Terradive, ein schlanker Jet im Stile eines SR-71 Blackbird, der zu einem schlanken, großen (für einen Minicon) Roboter wird, sowie zu einer Waffe mit drei Klingen. Hier ist der Waffenmodus ziemlich gut gelungen und die anderen beiden Modi sind auch nicht übel. Für mich ist Terradive der beste des Teams, da alle drei seiner Modi gut gemacht sind.

Abschließend gibt es noch Gunbarrel, eine Art Bomber der zu einem recht dicklichen Roboter wird, sowie zu einer sechsläufigen Minikanone. Gunbarrel hat den besten Waffenmodus der drei, aber seine anderen beiden Modi gefallen mir nicht so. Der Roboter sieht wie eine wandelnde Mülltonne aus und der Jet hat ein etwas misslungenes Heck.

Bemerkungen: Ramjet war zuerst mal nur ein weiteres Universe Repaint im Jahr 2004, wurde aber dann als Hauptbösewicht für den ersten Handlungsbogen im Transformers Collectors Club Comic, „Balancing Act“ ausgewählt, welcher parallel zum zu der Zeit laufenden Cybertron Cartoon lief. Natürlich sieht Ramjet in den Comics doch etwas anders aus als die Figur, da er teilweise geschmolzen, ständig von einem lila Entropiefeld umgeben und mit sporadisch auftauchenden Tentakeln und anderem Kram bedeckt ist. Außerdem ist er komplett wahnsinnig und trachtet nach der kompletten Zerstörung des Multiversums. Er wurde schließlich von Vector Prime zerstört, aber nicht bevor es seinem Partner Nemesis Prime beinahe gelang, Cybertron zu vernichten.

Als Spielzeug ist Ramjet nicht mehr und nicht weniger als ein gelungenes Repaint von Armada Skywarp. Persönlich habe ich ihn mir wegen seiner Rolle in den Comics besorgt, aber wer ein Exemplar der Armada Starscream Form sein eigen nennen und dabei noch ein paar gute Minicons einsacken will, für den ist Ramjet auch unabhängig davon einen Blick wert. Sicherlich kein Muss, aber eine gute Figur aus einer interessanten Zeit.

Gesamtnote: 2