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Serie: Generation 1
Fraktion: Autobot
Kategorie: Dinobot
Jahr: 1985

Angst trifft auch für Kugeln unerreichbare Ziele
Liebt es seine Feinde rennen zu sehen, wenn er sich aus dem Himmel herabstürzt... betrachtet Angst als seine größte Waffe. Die liebenswürdige, freundliche Natur dieses Dinobots verbirgt sich hinter seinem furchterregenden Äußeren... sogar seine Kameraden stehen ihm scheu gegenüber. Fliegt mit 250 Meilen pro Stunde... die Raketenwerfer unter seinen Flügeln feuern Raketen mit einer Sprengkraft von 5000 Pfund TNT über 8 Meilen Reichweite. Als Roboter nutzt er die Werfer und ein 4000° heißes Thermalschwert. Seine zerbrechlichen Flügel sind anfällig für Feindfeuer.


Review von Tobias H.

Vorwort: Nunmehr sind bereits 25 Jahre vergangen, seit 1984 mit den Transformers erstmals eine Fernsehserie und, damit verbunden, auch eine Spielzeugreihe erschien, die einen beispiellosen Siegeszug rund um den Globus führen sollte. Auf das Original folgten zahlreiche Nachfolge- und Ablegerserien. Und über die Jahre wurden Tausende Charaktere und Figuren erschaffen.

Doch wie kam es dazu? Was hat diese langanhaltende Erfolgsgeschichte ausgelöst? Ich denke die Antwort liegt nicht nur in der völligen Neuartigkeit der Spielzeuge, sondern auch in der Einzigartigkeit vieler 1984 geschaffener Charaktere. Wenn man einen Fan der Generation 1 heute fragt, an welche Figuren der Originalserie er sich heute noch erinner, so werden fast immer Charaktere wie Optimus Prime genannt, der heldenhafte Anführer der Autobots, oder Megatron, der bösartige und doch charismatische Anführer der Decepticons, sowie Starscream, Megatrons eigenwilliger Stellvertreter, der ihm andauernd seinen Platz als Anführer streitig machen wollte, oder auch Bumblebee, der kleine Autobot, der vielen Kinder der 80er Jahre als Identifikationsfigur gedient haben dürfte.

Doch auch eine andere Gruppe von Transformern hat für bleibenden Eindruck gesorgt. Vielleicht so sehr, wie keine andere. Die Dinobots. Diese fünf Transformer, die sich, wie der Name schon andeutet, in Dinosaurier verwandeln konnten, erfreuten sich damals wie heute größter Beliebtheit. Einer dieser Dinobots ist Swoop.

Als Spielzeug nimmt Swoop eine gewisse Sonderstellung unter den Dinobots ein, denn er ist mit großem Abstand die seltenste Figur dieses urtümlichen Quintetts. Sogar im Internet sind selbst Fotos des Originals eher selten zu finden. Umso stolzer bin ich darauf, dieser Figur hier und jetzt ein Review widmen zu können.

Robotermodus: Wenn man sich Swoop so ansieht, fällt einem sofort auf, daß er in seinen Proportionen und seinem Detailreichtum für eine Figur der Generation 1 ungewöhnlich nah an sein Cartoonvorbild herankommt. Während die meisten frühen G1 Figuren darunter zu leiden haben, daß bei ihrer Konstruktion weit mehr Aufmerksamkeit auf ihren Alternativmodus aufgewandt wurde, als auf ihren Robotermodus, hat Swoop in dieser Hinsicht absolut keine Probleme.

Der Schnabel des Alternativmodus auf der Brust, die verchromten Flügelansätze auf dem Rücken, selbst die Klauen des Dinosauriers, die in diesem Modus an den Knien des Roboters sitzen, sind sehr fein modelliert und geben Swoop ein sehr einheitlichen Aussehen, mit genau dem richtigen Maß an Exotik, das ihn als Figur besonders interessant macht.

Einzig die Farbgebung wurde im Vergleich mit dem Cartoonvorbild ein wenig verändert. Hatte Swoop in der Serie einen gelb/golden schimmernden Schnabel, ist er beim Spielzeug durchsichtig. Und hatte der Fernsehcharakter einen blauen Körper, ist er beim Spielzeug rot. Das wirkt sich jedoch nicht weiter negativ auf die Figur aus. Im Gegenteil, finde ich, daß Swoop in dieser Farbgebung wesentlich besser zu den anderen Dinobots passt.

Interessant und erwähnenswert ist es dennoch, denn die Farbgebung der Fernsehfigur entspricht weitestgehend dem Spielzeug der Diaclone Serie, der Swoop wie auch die anderen Dinobots ursprünglich entstammt. Warum das Farbkonzept letzten Endes verändert wurde, kann man heute natürlich nicht mehr nachvollziehen. Allerdings wäre es etwas, das zu wissen interessant wäre.

Betrachten wir nun noch Swoops Beweglichkeit. In dieser Hinsicht ist Swoop nicht wesentlich besser oder schlechter als die meisten anderen Transformer der Generation 1. Er kann die Arme an den Schultern bewegen und, bedingt durch seine Transformation, den Kopf vor und zurück neigen. Ansonsten ist er eine Statue. Interessanterweise wäre es sehr einfach gewesen, ihm zumindest funktionierende Knie zu geben, denn tatsächlich hat Swoop an der entsprechenden Stelle Gelenke, die allerdings bei der Transformation in die Beine geschoben werden. Komisch, daß man den Umstand nicht ausgenutzt hat.

Was die Bewaffnung angeht hat man die Wahl, Swoop entweder mit zwei kleinen Raketenwerfern auszustatten, die sehr gut in seine Hände passen, oder ihm ein rotes Schwert in die Hand zu geben. Beides sieht recht gut aus und paßt hervorragend zu der Figur.

Ansonsten kann man über Swoop eigentlich nur noch sagen, daß sein Robotermodus im Verhältnis zu dem der anderen Dinobots relativ klein ist. Aber auch das tut der hohen Qualität der Figur keinen Abbruch. Für G1 Verhältnisse ist Swoops Robotermodus wirklich ausgesprochen gut gelungen.

Alternativmodus: Swoop verwandelt sich nach einer überraschend komplizierten Transformation in einen mechanischen Pteranodon, einen urzeitlichen Flugsaurier. Auch hier gibt es eigentlich nichts zu meckern. Swoop hat völlig verchromte Flügel, was ihn natürlich ein wenig empfindlicher macht, als es für ein Spielzeug, daß einstmals für Kinder gedacht war, gut sein mag. Allerdings verleihen gerade die Flügel der Figur ein besonders edles Aussehen.

Was die Proportionen angeht, gibt es auch hier nichts zu beanstanden. Swoop sieht aus, wie ein Flugsaurier der Art Pteranodon eben aussieht (so weit wir wissen). Große Flügel, langer Schnabel, Horn am Hinterkopf.

Besonders schön finde ich bei Swoop die herausgearbeiteten Details. Die kleinen Füße des Flugsauriers sind sehr schön modelliert. Hier wäre es für die Designer bestimmt einfacher gewesen einen klobigeren Roboterfuß zu verwenden. Aber man hat sich, zu meiner Begeisterung die Mühe gemacht, Swoop gut erkennbare Klauen zu geben. Hinzu kommt noch der Schnabel der Flugechse. Dieser läßt sich nämlich öffnen.

Was die Beweglichkeit angeht, war es das aber auch schon. Man kann zwar noch Swoops Flügel etwa in der Mitte nach oben bewegen und seinen Kopf neigen, aber beides sind lediglich Nebeneffekte der Transformation und sehen auch nicht besonders gut aus.

Allerdings bringt Swoop noch ein erwähnenswertes Extra aus seiner Diaclone-Vergangenheit mit, das den Spielspaß des Alternativmodus für Kinder vermutlich erhöht haben dürfte. Swoop besitzt nämlich ein ausfahrbares Fahrwerk. Die Klauen des Sauriers können so gedreht werden, daß statt dessen Räder nach unten zeigen, und wenn man die Brust auseinanderzieht kann man ein, darin verborgenes Vorderrad ausklappen.

Mit der Diaclone-Serie kenne ich mich nicht wirklich gut aus. Ich weiß kaum etwas über die Hintergrundgeschichte der Reihe. Aber mir ist bekannt, daß die Roboter, respektive Fahrzeuge, damals von Piloten gesteuert werden sollten. Ich nehme an, daß Swoop in der Diaclone-Kontinuität eine Art urtümlichen Düsenjet darstellen sollte.

Was auch immer dahintersteckt, dieses kleine Extra macht den Alternativmodus weder besser noch schlechter, aber Kindern hat es vermutlich ein paar weitere Möglichkeiten eröffnet, mit dieser Figur zu spielen. Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, daß Swoops Alternativmodus zwar nur ein weitgehend unbewegliches Modell ist - eine Eigenschaft in der er sich von den meisten anderen G1 Figuren übrigens nicht unterscheidet - dies aber für diese Figur durchaus ausreicht.

Ich finde auch Swoop Alternativmodus durchaus gelungen. Also: Beide Daumen hoch.

Fazit: Wie kann man eine Figur gerecht bewerten, die mit zu einer der größten Erfolgsgeschichten in der Geschichte der Spielzeuge beigetragen hat? Keine einfache Aufgabe. Würde ich Swoop aus heutiger Sicht betrachten, könnte ich ihm vermutlich keine besonders gute Note geben. Von einem Transformer der heutigen Zeit würde ich eine gewisse Beweglichkeit, oder auch das ein oder andere Extra erwarten. In dieser Hinsicht kann Swoop naturgemäß nicht mithalten.

Außerdem gibt es einen guten Grund, warum Swoop derart selten ist. Nicht nur, daß er offenbar in geringerer Stückzahl hergestellt wurde als die anderen Dinobots, die teilweise sogar ihren Weg nach Europa fanden, er ist zudem noch ausgesprochen fragil. Jedesmal wenn ich ihn transformiere, bekomme ich Panikattacken, weil er zerbrechlich ist. Der Schnabel, die Schultern, die Knie, all das sind Teile, die so sehr dazu tendieren allein bei der normalen Transformation der Figur zu zerbrechen, daß es mich nicht wundert, daß Swoop heutzutage nur noch sehr schwer in gutem Zustand zu finden ist.

All dies sind Aspekte, die eine gute Bewertung der Figur erschweren. Aber Swoops Qualitäten liegen ja auch ganz woanders. Nicht nur, daß sein Design seinerzeit eines der ungewöhnlichsten war, die bis dahin entwickelt wurden, er hat mit seinen vier Kameraden auch stark dazu beigetragen, daß die Transformers für eine ganze Generation bis heute unvergeßlich blieben. Das ist eine Leistung, die nicht zu unterschätzen ist.

Außerdem ist er für mich, wie alle Dinobots, eher als Sammlerstück denn als Spielzeug zu betrachten. Ich gebe zu, meine Bewertung zu dieser Figur ist alles andere als objektiv. Allerdings kann und will ich in diesem Fall auch gar nicht objektiv sein.

Natürlich würde ich nur zu gern sagen: “Wenn Ihr günstig an ihn herankommt, zögert nicht und greift zu.” Allerdings ist das unmöglich, denn selbst Knock-Offs der Figur kosten schon sehr, sehr viel.

Bleibt mir nur noch zu sagen, daß ich Swoop, wie auch den anderen Dinobots - unter denen er für mich übrigens den zweiten Platz in der Beliebtheitsskala einnimmt - absoluten Kultstatus zuspreche. Allein deswegen gebe ich Swoop als Endnote eine, überhaupt nicht objektive...

Gesamtnote: 1
 
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