G1 Snapdragon

Robotermodus: Das erste, was mir bei Snapdragon aufgefallen ist, ist dass er für eine G1 Figur unglaublich beweglich ist. Er hat Schulter- und Ellbogengelenke, kann die Beine an den Hüften bewegen, hat doppelte(!) Kniegelenke und kann sogar die Füße etwas bewegen (wobei das durch die Transformation bedingt ist). Für eine Figur aus dieser Zeit ist er geradezu ein Schlangenmensch und kann so einige coole Posen einnehmen. Und wenn's mit dem Gleichgewicht hapert, dann kann man noch die Dinosaurier-Arme an den Unterschenkeln als zusätzliche Hacken ausklappen. In punkto Beweglichkeit gibt's bei Snapdragon also absolut nix zu meckern.

Als Headmaster kann Snapdragons Kopf abkoppeln und zur Extrafigur Krunk werden (mehr dazu unten). Ist der Kopf eingesteckt, dann sieht man hinter Snapdragons Brustklappe seinen Tech-Spec-Meter, der seine Werte für Stärke, Intelligenz und Tempo anzeigt. Glaubt man diesem, dann ist Snapdragon in allen drei Katergorien ganz oben dabei, wobei die Stärke leicht überwiegt. Das sieht man ihm auch an, denn er hat muskulöse Arme und einen massigen Torso. Snapdragon hat zwar einen Rucksack hinten dran (die eingeklappte Nase des Jetmodus), aber im Vergleich mit so einigen viel moderneren Figuren schränkt ihn das kaum ein. Die türkisen Seitenruder an seinen Unterarmen können abgemacht und als Klingen genutzt werden, sieht aber nicht so wirklich toll aus. Besser man gibt ihm seine beiden lila Gewehre in die Hände.

Das einzige kleine Manko an diesem tollen Robotermodus ist, dass nirgends eine Decepticon Symbol zu sehen ist. Ich denke ich werde hier selbst nochmal einen Reprolabel-Sticker anbringen, vielleicht au der Schulter. Aber davon abgesehen: Ein exzellenter Robotermodus. Beide Daumen hoch.

Alternativmodus: Als Triple Changer hat Snapdragon zwei Alternativmodi. Der erste ist ein Biestmodus, den man entweder als eine Art Dinosaurier (eine Mischung aus T-Rex und Velociraptor) oder als einen Drachen (wie's im Namen steht) interpretieren kann. Aber was es auch immer sein soll, der Biestmodus sieht dafür, dass er klar der Modus ist, der die meisten Kompromisse eingehen musste, überraschend gut aus. Die lange Nase des Jetmodus wird zum Schwanz, die Roboterarme werden zu den Beinen (auch hier mit Kniegelenken!) und kurze Arme klappen aus den Roboterbeinen aus. Krunk wird auch zum Kopf des Biestmodus und die Beine der kleinen Figur bilden hier den Unterkiefer, was erstaunlich gut aussieht. Das resultierende Reptil ist auch recht beweglich, kann Arme, Beine, das Maul und sogar die Schwanzspitze bewegen. Und am besten: Snapdragons Gewehre können auf dem Rücken montiert werden, was irgendwie geil aussieht. Unterm Strich also ein sehr gelungener Biestmodus.

Snapdragons dritter Modus ist ein Jet, der ein wenig an den SR-71 Blackbird erinnert, wenn auch größtenteils weiß. Der Jet ist jetzt nicht unbedingt herausragend detailliert oder skulptiert, aber er sieht trotzdem solide aus und es sind nirgends irgendwelche Roboterteile sichtbar. Der Jet hat genaugenommen sogar zwei Cockpits. Das eine ist nur mit gelb ganz vorne aufgemalt, während ein 'richtiges' Cockpit für Krunk weiter hinten ist. Krunk passt hier sitzend problemlos rein. Leider keine Detaillierung im Cockpit-Innenraum. Snapdragons Gewehre können hier unter den Flügeln montiert werden um dem Jet ausreichend Feuerkraft zu geben. Aus meiner Sicht ist das hier Snapdragons am wenigsten beeindruckender Modus, aber trotzdem ein guter, solider Jetmodus ohne echte Schwächen. Nicht spektakulär, aber anständig.

Partner: Snapdragons Kopf wird zu der kleineren Figur Krunk, ein Nebulon. Krunk ist ebenfalls so eine Art Triple-Changer, denn er wird zu zwei verschiedenen Köpfen, einmal für den Roboter und einmal für den Biestmodus. Okay, eine Transformation gibt es nicht zwischen den beiden Kopfmodi, man dreht den Kopf einfach um, aber das funktioniert sehr gut. Im 'Robotermodus' hat Krunk die gleiche Beweglichkeit wie alle frühen Headmaster Figuren. Er kann die Beine an Hüfte und Knien (die verbunden sind) bewegen, sowie die Arme an den Schultern. Die Zähne des Drachenmauls umranden ihn im Robotermodus, was irgendwie furchterregend aussieht. Alles in allem also eine nette Zubehörfigur.

Bemerkungen: Snapdragon gehört zu den obskureren Transformers Charakteren, obwohl er einige Besonderheiten hat, die ihn eigentlich populärer machen könnten, als er tatsächlich ist. Zum einen und am allerwichtigsten ist er der Typ, der es beinah geschafft hat Daniel Witwicky zu töten. In dem Dreiteiler "Die Wiedergeburt", das Finale des G1 Cartoons (und Snapdragons einziger Auftritt auf westlichen Bildschirmen) hat er im Drachenmodus den kleinen Nervtöter praktisch durchgekaut und Gott allein weiß, wie Daniel das überhaupt überlebt hat. Er hätte eigentlich in zwei Teile gebissen werden müssen. Außerdem kann Snapdragon von sich behaupten, der 100. Decepticon der Transformers-Geschichte zu sein, zumindest laut der japanischen Zählweise (er trägt die japanische Nummer D-100) und er ist einer von nur zwei mir bekannten Transformers, die gleich drei verschiedenen Gimmick-Gruppen angehören. Er ist ein Headmaster, ein Triple-Changer, und bildet zusammen mit Apeface die Horrorcons. Oh, und er hatte das Vergnügen im finalen Handlungsbogen des Transformers Comics von Marvel Nightbeat den Kopf wegzutreten. Wieso ist dieser Kerl nur kein Fan Liebling?

Zumindest aber kommt Snapdragon die Ehre zuteil, die erste Rezension zu bekommen, die mit Fotos aus meinem neuen Mini-Fotostudio bestückt ist. Ich übe noch mit den veränderten Licht- und Oberflächengegebenheiten, aber die Bilder sind doch ganz gut geworden, oder? Auf jeden Fall war ich, als ich Snapdragon bekam, ziemlich baff wie toll er ist. Ob man jetzt das Headmaster Gimmick mag oder nicht, Snapdragon ist einfach ein super Transformer. Er hat drei gute Modi, tolle Beweglichkeit für eine G1 Figur, keine übrigbleibenden Teile in irgendeinem Modus, viel Spielspaß... ich hab' echt nach einem Grund gesucht, warum man ihn nicht mögen kann, aber falls man nicht ein kompletter G1-Gegner ist, dann weiß ich nicht, wie das gehen soll. Eine klare Empfehlung.

Gesamtnote: 1