Sprache auswählen

mit Speeder

Serie: G1 Japan Zone
Fraktion: Cybertron
Kategorie: Powered Master
Jahr: 1990

Vorwort: Vielen Dank an BlackZarak, der mir seinen Dai Atlas für diese Rezension geliehen hat.

Robotermodus: Fangen wir mit der Tatsache an, dass Dai Atlas ein verdammt großer Roboter ist. Nach heutigem Maßstab wäre er Leader-Klasse und auch dort am oberen Ende der Skala. Wie die meisten G1 Figuren, ob jetzt Japanisch oder nicht, ist er aus heutiger Sicht nicht sonderlich beweglich. Er kann die Arme an Schultern und Ellbogen drehen, was für damals Standard war. Die Beine kann er an der Hüfte beugen, aber da die Unterschenkel ein einziges, verbundenes Stück sind, bleiben dynamische Posen hier ganz klar außen vor. Er kann halt dastehen und mit seiner Waffe zielen. Okay, hinsetzen kann er sich auch noch.

Vom Look her ist Dai Atlas denke ich mal nicht jedermanns Sache. Er ist ganz klar im 80er-Japan-Mecha Look verwurzelt und vom Stil her hat er mit anderen G1 Figuren nicht so viel gemein. Mir persönlich gefällt er trotz seinem kantigen Look, bin halt ein Fan des 80er Jahre Anime Looks. Dieser ganz spezielle Dai Atlas hier zeigt an einigen Stellen schon sein Alter. Einige der weißen Teile sind vergilbt, sein Torso ist etwas wackelig und die Flügel an den Schultern (einfach nur eingestöpselt) sind nicht mehr so stabil. Insgesamt aber trotzdem ein visuell sehr schöner Roboter.

Dai Atlas Gimmick, welchem er auch seine Klassifizierung als „Powered Master“ verdankt, sind die Panzerketten an seinen Beinen. Getrieben von den Batterien untern seinen orangefarbigen Schienenbeinschonern kann er vorwärts und rückwärts rollen, sowohl im Roboter als auch im Fahrzeugmodus. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube das hier ist der erste Transformer den ich kenne, der auch im Robotermodus von alleine rollen kann. Es gibt ja viele, die im Fahrzeugmodus rollen, aber als Roboter? Ich denke er ist der erste.

Viel mehr gibt’s nicht zu sagen. Ob man den Robotermodus mag oder nicht hängt stark daran, ob man seinen visuellen Stil mag. Mir gefällt er, deshalb gibt’s von mir den Daumen nach oben.

Alternativmodus: Dai Atlas ist ein sog. Quad-Changer, hat also neben dem Robotermodus noch drei weitere Modi zur Verfügung. Der erste (in zufällig gewählter Reihenfolge) ist sein Jetmodus. Der Jet ist größtenteils weiß mit schwarzen, orangen und blauen Highlights. Außerdem steht er auf Panzerketten, was die Aerodynamik irgendwie ruiniert. Trotzdem schafft er es so auszusehen, als könnte er (zumindest in einem Science Fiction Universum) fliegen. Und da dies hier ein japanisches Toy ist, hat der Jet vorne dran noch einen Bohrer. Ja, diese lustigen Japaner lieben ihre Bohrer-Waffen. Ich frage mich warum. Auf jeden Fall aber ein gut aussehender Science Fiction Jet.

Mit ein paar Handgriffen wird der Jet zum Panzer. Man entferne die Flügel, öffne das Cockpit in der Mitte, stecke zwei Waffen dran und drehe die Roboterarme nach vorne. Fertig. Jetzt haben wir einen Panzer. Einen Bohr-Panzer, um genau zu sein, denn auch hier ist die Bohrer-Waffe vorne dran. Hab’ ich schon erwähnt wie sehr die Japaner ihre Bohrer-Waffen lieben? Hab’ ich? Okay, dann weiter im Text. Das offene Cockpit bietet Platz für Dai Atlas’ Micromaster Partner Speeder, der außerdem noch am hinteren Geschützturm stehen kann, wenn er will. Der Panzermodus sieht okay aus, wenn mir persönlich der Jetmodus auch besser gefällt. Sowohl Panzer als auch Jet können batteriegetrieben vorwärts und rückwärts fahren.

Dai Atlas letzter Modus ist eine Micromaster Basis. Die Beine des Roboters werden zu einer Plattform, während der Oberkörper dahinter zu einer Art Turm wird. Man befestige noch Flügel und zusätzliche Rampen und voila, eine Micromaster Basis. Speeder und andere Micromaster können hier die Rampen hinunter rasen, die Geschütze bemannen oder in die im Zentrum befindliche Garage einziehen. Der Basismodus ist außerdem der Modus, wo am wenigsten Zusatzteile übrig bleiben. Nur die Heckflosse des Jetmodus findet hier keinen Platz. Für mich als Fan der alten Citybots ein schöner Basismodus, wenn es auch deutlich schönere gibt.

Kombinationsmodus: Dai Atlas ist so konstruiert, dass er sich im Fahrzeug- und Basismodus mit den anderen Powered Masters Road Fire und Sonic Bomber kombinieren kann. Da ich keine jener Figuren zur Hand habe, kann ich dazu allerdings nicht wirklich was sagen. Auf den Fotos der Packung gibt’s ein paar Eindrücke davon, wie das aussehen kann.

Partner / Zubehör: Dai Atlas hat einen Micromaster als Partner dabei, den weißen Sportwagen Speeder. Speeder ist ein recht durchschnittlicher Micromaster, seine Transformation zum Roboter besteht aus dem Ausklappen der Beine und dem Runterdrücken der Motorhaube des Autos, die zur Burst wird, fertig. Er kann die Arme an den Schultern drehen, aber da die Gelenke recht niedrig sitzen sieht das irgendwie komisch aus. Ein wenig mehr Farbe hätte ihm außerdem gut getan.

Dai Atlas hat außerdem einige Zubehörteile dabei, aus denen man eine Art Geschütz-auf-Schlitten für Speeder bauen kann. Kein Muss, aber ein nettes kleines Extra. Insgesamt geht Speeder als Juniorpartner für Dai Atlas okay, aber mehr auch nicht.

Bemerkungen: Dai Atlas hatte seinen ersten Auftritt in der vierten und letzten der nur in Japan erschienenen G1-Nachfolgerserien, Transformers: Zone. Diese Serie hatte nur eine einzige TV-Episode, bevor sie nur noch in Form von Mangas fortgesetzt wurde. In dieser Episode kämpfte Dai Atlas gegen die 9 Dämonengeneräle (sämtliche Decepticon Combiner aus G1, sowie Scorponok und Trypticon) und wurde am Ende von seinem Vorgänger Star Saber zum neuen Oberkommandierenden der Cybertrons ernannt.

Als Spielzeug setzt Dai Atlas den Trend der nur in Japan erschienen G1 Figuren hin zum immer ausgeprägteren Anime-Look fort, der in den späten 80ern und frühen 90ern vorherrschte. Dai Atlas könnte problemlos in jeder beliebigen japanischen Anime-Serie aus dieser Zeit beheimatet sein. Versteht mich nicht falsch, er ist eine unterhaltsame Figur, die trotz geringer Beweglichkeit viel Spielspaß bietet, aber vom Stil her passt sie zu den meisten G1 Toys nicht wirklich dazu. Unterm Strich also: eine gute Figur, aber kein Muss, außer man ist G1 Komplettist oder fanatischer Sammler von japanischen Exklusivfiguren.

Gesamtnote: 2
 
Toy DB Link

Bildergalerie:

Keine Kommentare