United Frenzy & Rumble

 

Vorwort: Es gibt unter Fans eine andauernde Diskussion über Rumble & Frenzy, genauer gesagt welcher von ihnen nur rot und welcher blau ist. Im originalen G1 Cartoon war Rumble blau und Frenzy rot, während die ursprünglichen Spielzeuge genau andersrum betitelt waren. Laut den Techspecs auf der Packung dieser beiden Jungs hier hat man letztere Variante gewählt, Frenzy ist also blau und Rumble rot. Für mich aber, der ich mit dem G1 Cartoon aufgewachsen bin, wird Rumble immer blau und Frenzy rot sein, insofern sind sie in diesem Review hier auch so betitelt. Soll aber jeder halten wie er will.

Robotermodus: Wie ich es bei Figuren, die eine Hommage an G1 Charaktere darstellen, eigentlich immer mache, sehen wir uns erstmal die Ähnlichkeit mit den Vorbildern an. Rumble und Frenzy haben den Look der Cartoon Charaktere fast perfekt übernommen. Da wären ihre charakteristischen Kassetten-Brustplatten (obwohl sie nicht mehr zu Kassetten werden), die Köpfe sind praktisch perfekte Abbilder der animierten Charaktere und auf dem Rücken sind ihre silbernen Waffen angebracht. Die einzigen Änderungen sind die Arme, aber das war wohl unvermeidlich denn a) müssen die Panzerketten ja irgendwo hin und b) fehlten den ursprünglichen Figuren ja die Presslufthämmer, die die Cartoon Charaktere hatten. Alles in allem also Mission klar erfüllt, diese beiden Figuren hier sind ganz klar Frenzy und Rumble aus G1.

Nun zu den Figuren selbst. Dank vieler Gelenke sind die beiden so beweglich wie man es von aktuellen Scout-Klasse Figuren erwartet, deshalb keine Beschwerden an dieser Ecke. Die einzige Einschränkung sind die Anhängsel an den Armen, aber auch hier: irgendwo müssen die Panzerketten und Presslufthämmer ja hin und ein Ärgernis sind sie nicht. Rumble und Frenzys Waffen, je zwei silbergraue Kanonen (kein Chrom? Aber das sind doch japanische Figuren! Wo ist das Chrom?), können entweder an dem Geschützturm auf dem Rücken oder an den Armen befestigt werden. Die Waffen haben die sogenannten C-Bar Clips und sind somit mit anderen Figuren austauschbar. Persönlich gefällt es mir am besten, wenn die Waffen auf dem Rücken sind, denn dann kann man sie über den Schultern ausrichten und ich bin ja großer Fan von Schulterwaffen.

Und jetzt noch das Gimmick, welches Rumble im Cartoon oft einsetzte und was der Spielzeugfigur stets fehlte: die Presslufthämmer. Im Cartoon konnte Rumble seine Arme in zwei Erdbebenverursachende Presslufthämmer verwandeln und nun haben wir endlich eine Figur, die das auch kann. Im Prinzip klappt man die Arme nur um und dreht sie einmal um 180 Grad, fertig. Die silbernen Plättchen an den Seiten sind Knöpfe, die die Presslufthämmer ausfahren lassen. Kniet sich die Figur dann noch hin, kann sie den Boden bearbeiten und Autobots von den Füßen holen. Sehr schön gemacht.

Insgesamt sind diese Figuren hier die besten Inkarnationen von Frenzy und Rumble, die ich bisher gesehen habe (so viele gab’s ja noch nicht). Gibt eigentlich nichts, worüber man hier wirklich meckern kann, deshalb Daumen hoch.

Alternativmodus: Da ja Audio-Kassetten nicht mehr so wirklich zeitgemäß sind, haben Rumble und Frenzy ihre Alternativmodi modernisiert und transformieren sich jetzt zu... Panzern. Okay, wie genau sich jetzt Panzer als modernere Version von Kassetten darstellen lassen weiß ich jetzt spontan nicht, aber gut. Die beiden in ihren Panzermodus zu verwandeln ist nicht sonderlich schwer, das einzig komplizierte ist, es zu schaffen dass die Presslufthämmer dabei nicht ständig raus springen. Ich glaube mein Rekord liegt mittlerweile bei nur zweimal pro Hammer. Bei der ersten Transformation hab’ ich dann irgendwann aufgehört mitzuzählen.

The fertigen Panzer sind gut aussehende, solide Fahrzeuge. Es gibt keine sichtbaren Roboterteile, alles passt gut zusammen und der Geschützturm kann volle 360 Grad drehen, während die kleine Waffe vorne sich ebenfalls geringfügig drehen kann. Natürlich passt keins der beiden Farbschemas wirklich zu einem realistisch aussehenden Panzer, aber das ist mir ehrlich gesagt auch wurst. Das einzige, was hier etwas deplaziert wirkt, ist die Brustplatte der Roboter, die den hinteren Teil des Panzers bildet. Man erkennt sie zwar nicht als Teil eines Roboters, aber sie passt nicht so ganz zum Rest. Ansonsten aber keine Beschwerden. Ein solider, gut designter Panzermodus.

Bemerkungen: Im originalen G1 Cartoon gehörte Rumble (in blau) zum festen Kern der Decepticon Streitkräfte und nutzte seine Erdbebenverursachenden Presslufthämmer sehr effektiv gegen die Autobots. Frenzy (in rot) hingegen kam nicht wirklich oft vor, allerdings durfte auch er im 1986er Kinofilm sein Talent mit den Presslufthämmern beweisen. Keiner von beiden trat seitdem wirklich oft in Erscheinung (außer in G1-basierenden Comics), lediglich Frenzy durfte seinen Namen für den 2007er Kinofilm zur Verfügung stellen.

Während Takara-Tomy die beiden hier als Doppelpack rausgebracht hat, war bei Hasbro geplant sie einzeln als Teil der Reveal the Shield Reihe rauszubringen. Rumble (diesmal auch als Figur in blau) schaffte es bis zum Stadium fertiger Verpackung, während Frenzy (in rot) lediglich als Prototyp zu sehen war. Am Ende kam aber keiner von beiden in die Geschäfte, da die Reihe vorher eingestellt wurde. Stand Heute kriegt man die beiden also nur als japanisches Release.

Sind sie den höheren Preis eines japanischen Importspielzeugs auch wert? Kommt drauf an. Wer ein nostalgischer G1 Fan ist wie ich und gerne ein Frenzy/Rumble Pärchen für seine CHUG-Decepticons haben will, dann ja. Ohne den Nostalgiefaktor allerdings wäre meine Antwort eher nein, sie sind es nicht. Wären sie wie geplant bei Hasbro für ca. 12 Euro das Stück rausgekommen, dann hätte ich kein Problem damit sie zu empfehlen, aber hier zahlt ihr 75 Dollar plus Versand und Zoll für eine Figur der Scout-Klasse und ihr Repaint. Die Figur ist zwar gut, aber für den Preis müsste sie dann doch noch etwas besser sein. Es sei denn man ist halt G1 Fanatiker.

Gesamtnote: 2