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Serie: Beast Wars Neo
Fraktion: Destron
Kategorie: Deluxe
Funktion: Destron Staff Officer
Jahr: 1999

Als rechte Hand von Magmatron ist Guiledart ein Bot mit Verstand und kann als Taktiker diverse Operationen planen. Der Thunderhorn-Blast, den er aus seinem Horn abfeuert, kann jeden Feind schwer beschädigen, während sein Schwanz zum Tail-Shooter wird, der mächtige Raketen abfeuert. Als ambitionierter Typ wartet er auf die Gelegenheit, im Rang weiter aufzusteigen.


Review von Tobias H:

Vorwort: Den allermeisten Fans ist die Serie “Beast Wars” ein Begriff, war sie doch einer der größten Meilensteine in der Geschichte der Transformers. Den wenigsten ist jedoch bekannt, daß “Beast Wars” nicht nur eine, sondern sogar zwei Ablegerserien mit sich brachte.

Zum einen wäre da “Beast Wars II”, welches dazu dienen sollte den japanischen Fans die lange Wartezeit auf die nächste Beast Wars Staffel zu verkürzen. Zwar blieb die Serie ein japanisches Exklusivereignis, aber trotzdem war sie erfolgreich genug um einem Nachfolger den Weg zu ebnen.

“Beast Wars Neo” war wohl die ungewöhnlichste Transformersserie, die jemals produziert wurde. Insbesondere die einzelnen Charaktere waren anders konzipiert, als man es erwarten würde. Schaut man zum Beispiel auf die lange Reihe von ersten Offizieren in den Reihen der Decepticons, so taucht vor allem ein Name immer und immer wieder auf: Starscream. Machtgierig und arrogant, dabei gleichzeitig laut und von unübertroffener Selbstherrlichkeit geprägt, immer auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Das ist Starscreams typischer Charakter. So wird er in fast jeder Serie dargestellt.

Aber es gibt noch mehr erste Offiziere abgesehen von Starscream. Da wäre unter anderem Scorponok, ein recht tumber Brutalo, der sich in der originalen Beast Wars Serie etwas darauf einbildet, ein “Freund” Megatrons zu sein. Oder Cyclonus, der ständig hinter Galvatron aufräumen muss, um den Schaden zu begrenzen, den dieser in seinem Wahnsinn anrichtet.

Guildart dagegen ist als Charakter ganz anders angelegt. Obwohl er aussieht wie ein kraftstrotzender Brutalo, der seine Position einzig und allein seiner Stärke zu verdanken hat, ist er in Wahrheit sogar ein eher zurückhaltender, relativ stiller Charakter, der vor allen Dingen durch seine taktischen Fähigkeiten beeindruckt, was freilich nicht heißen soll, daß er als Kämpfer nichts taugt. Ganz im Gegenteil. Einmal in Fahrt kann sich Guildart mit nahezu jedem Gegner messen und würde meistens wohl auch die Oberhand gewinnen.

Von den übrigen Destrons wird er als Magmatrons rechte Hand weitgehend akzeptiert. Nur Archadis macht ihm seine Position gelegentlich streitig, muß aber am Ende feststellen, daß Guildart nicht der Typ ist, mit dem man sich anlegen sollte, denn er hat immer noch ein Ass im Ärmel: D-Navi. Der exzentrische, weibliche Bordcomputer des Destronschiffes hat sich nämlich in Guildart verliebt und würde alles tun, um ihrem Liebsten zu gefallen.

Dieser Vorteile zum Trotz strebt Guildart niemals nach mehr. Im Gegensatz zu einigen seiner “Amtskollegen” hat er keine Ambitionen seinen Vorgesetzten zu stürzen und selbst Anführer der Destrons zu werden. In der Tat hat sich Magmatron einen der verläßlichsten und fähigsten ersten Offiziere ausgesucht, die es je in der Geschichte der Transformers gegeben hat.

Robotermodus: Wie die meisten Figuren der Beast Wars Neo Reihe, hat auch Guildart ein ziemlich ungewöhnliches Erscheinungsbild. Obwohl er verhältnismäßig klein ist, tatsächlich sogar kleiner als viele Deluxefiguren, ist Guildart unheimlich wuchtig und macht die mangelnde Größe dadurch mehr als wieder wett. Viele Ecken und Kanten, Stacheln, Hörner und Dornen sorgen dazu auch noch für ein urtümliches, bedrohlich wirkendes Aussehen. So hat Guildarts rechter Arm keine Hand im eigentlichen Sinne, sondern statt dessen den kompletten, riesigen Kopf seines Alternativmodus. In der Serie war dies auch seine Primärwaffe. Aus den Stirnhörnern konnte er Energieblitze verschießen.

Als Figur hat er in dieser Hinsicht aber noch mehr zu bieten. Seine linke Hand ist normal aufgebaut, hat allerdings am Handrücken einen gefährlich wirkenden Dorn. Zweifellos eine recht unangenehme Waffe für den Nahkampf. Für einen Gegner dürfte allerdings der Raketenwerfer, den Guildart in dieser Hand halten kann, noch wesentlich unangenehmer sein. Die fremdartig wirkende Waffe ist in sich geschwungen und enthält Guildarts violetten Sparkkristall. Und sollte er die Waffe einmal nicht benötigen, so kann Guildart sie sehr bequem am Rücken verstauen.

Apropos “verstauen”. Die beiden mitgelieferten Raketen lassen sich in dem riesigen “Schulterpolster” des linken Armes verstauen, wo es eigens zu diesem Zweck zwei kleine Haltevorrichtungen gibt. Diese Schulterpartie wird aus dem Rückenteil des Alternativmodus gebildet. Warum das besonders interessant ist? Na weil die davon ausgehenden Rippen wie eine gruselige Karikatur von Epauletten an einer Uniform aussehen. Ein liebevoll gemachtes Detail.

Ebenso liebevoll wurde Guildarts Körper skulptiert. Da gibt es viele Details, die man leicht hätte weglassen können. Doch Takara hat sich hier sehr viel Mühe gegeben. Und das Ergebnis dieser Mühe kann sich sehen lassen. Zu meiner Freude wurde bei der Bemalung der gleiche Aufwand betrieben. Viele der Details wurden farblich noch einmal betont. Überhaupt empfinde ich Guildarts Farbschema als ausgesprochen angenehm. Die sichtbaren Teile seines Altmodes sind hauptsächlich in einem hellen Ockerfarbton gehalten. Der Körper ist dagegen hauptsächlich metallisch grau. Es gibt jedoch zahlreiche Akzente in rot, braun, gelb und einigen anderen Farben. Wie schon gesagt, hier hat sich jemand sehr viel Mühe gemacht.

Besonders schön ist auch Guildarts Kopf gelungen. In der Serie wirkt sein Gesicht auf Grund der Beleuchtung oftmals schwarz. Tatsächlich ist es jedoch rot, was die Figur auch wiedergibt. Der Kopf ein wenig wie ein Samuraihelm.

Nun noch ein paar Worte zu den Beinen. Guildarts Beine bestehen aus den ausgeklappten Hinterbeinen seines Alternativmodus. Seine Unterschenkel sind relativ dünn, doch gerade das verstärkt noch den Effekt von Massigkeit, der dieser Figur innewohnt. Auch die Füße sind nicht wirklich groß, dafür aber überraschend stabil. Um ehrlich zu sein hatte ich anfangs meine Zweifel betreffs Guildarts Standfestigkeit. Allerdings waren diese Zweifel völlig unbegründet. Die Figur steht sogar ziemlich gut.

Nun habe ich Guildart bisher ja quasi “in den Himmel” gelobt. Da stellt sich natürlich auch die Frage, ob es nicht auch etwas Negatives zum Robotermodus zu sagen gibt. Und bedauerlicherweise ist dies auch der Fall. Was nämlich Guildarts Beweglichkeit angeht, so ist diese, bedingt durch seine eigene Massigkeit, die gedrungene Form, vor allem also durch seine zahlreichen ausladenden Elemente, stark eingeschränkt. Dabei könnte sich Guildart theoretisch sogar ganz hervorragend bewegen. Er besitzt so gut wie jedes denkbare Gelenk, daß eine Figur seiner Größe nur haben kann, wäre also im Grunde voll beweglich, würde dies nicht durch seinen eigenen Körper verhindert.

Dies ist freilich schade, da die Figur ansonsten absolut klasse aussieht, also durchaus eine super Wertung hätte bekommen können. So muß ich leider einige kleine Abzüge machen. Aber keine Sorge. Die Einschränkung seiner Beweglichkeit ist nicht derart dramatisch, daß es die Figur schlecht machen würde. Ich ziehe deswegen nur eine halbe Note ab.

Was bleibt ist ein fantastisch aussehender Robotermodus, der mich in seiner Machart an meine persönliche Vorstellung eines Orks oder vielleicht auch eines Trolls aus einem Fantasyroman erinnert. Wer diesen Look auch nur ein bisschen mag, wird Guildart sicherlich lieben.

Alternativmodus: Guildart verwandelt sich nach einer recht komplexen aber nicht unangenehmen Transformation in einen Triceratops. Damit tritt er in die Fußstapfen von Slag, einem der bekannteren Dinobots der Generation 1. Als Dinosaurier wirkt Guildart recht natürlich. Der schuppige Körper wurde schön und mit viele Liebe zum Detail modelliert, wobei das Highlight sicherlich der Kopf des Dinosauriers sein dürfte. Sogar die Zunge wurde als einzelnes Element gefertigt und schaut zwischen den Kiefern hervor und auch an die kleinen Dornen am Halskragen wurde gedacht. Rein vom Aussehen her also eine sehr gute Replik des wohl bekanntesten pflanzenfressenden Dinosauriers überhaupt.

Auch die Bemalung ist hier recht gut gelungen. Vorherrschend ist der schon beim Robotermodus erwähnte Ockerfarbton, der an einigen Stellen mit einem leichten Schimmer von Dunkelgrün aufgelockert wird. Der Kopf hat freilich einige farbliche Akzente zu bieten. Die Hörner sind bräunlich, die Zunge rot, und die Augen weis mit einer extra aufgemalten Pupille. Besonders schön ist das etwas kräftiger bemalte Schnabelmaul des Tieres. Alles in allem ist die Bemalung natürlich nicht sonderlich spektakulär. Aber das kann sie bei diesem Alternativmodus naturgemäß auch nicht sein. Trotzdem wurde hier alles herausgeholt, was herauszuholen war.

Was die Beweglichkeit angeht, so ist Guildart als Dinosaurier beinahe eine Statue. Er kann die Beine an den Schultern bewegen. Das war es dann aber auch schon. Ein beweglicher Kopf hätte mir an dieser Stelle gut gefallen.

Allerdings hat dieser Alternativmodus noch mehr zu bieten als es auf den ersten Blick erscheint. Viele Figuren aus der Beast Wars Neo Reihe haben einen, meist eher nicht erwähnenswerten, dritten Modus. Häufig handelt es sich hierbei um eine Art Waffe. Manchmal auch um einen Gebrauchsgegenstand wie zum Beispiel eine Heckenschere. Auch Guildart hat eine Art dritten Modus. Und dieser ist tatsächlich sehr gelungen.

Anstatt sich nämlich in irgendein an den Haaren herbeigezogenes Ding zu verwandelt, kann Guildartv sich einfach totstellen. Nein, damit meine ich nicht, daß man den Dino einfach auf den Rücken legt. Damit meine ich vielmehr, daß Guildart sich in einen verwesenden Leichnam transformieren kann, an dem sich schon das ein oder andere Raubtier gütlich getan hat. Es gibt eine Wunde im Nacken, möglicherweise ein gebrochenes Genick, eine Wunde an den Oberschenkeln der Hinterbeine, eine am Schwanz und, mein persönlicher Favorit, eine starke Verletzung an den Flanken. Hier hängt ein Teil der Haut herab. Das “Fleisch” ist schon verschwunden, wurde entweder gefressen oder hat sich bereits in Verwesung aufgelöst, und die Rippen des Dinosauriers schauen hervor. Klasse gemacht.

Als ob das nicht schon genug wäre, hat Guildart noch einen Mechanismus, der es auch seinem Kopf erlaubt “tot” zu wirken. Bewegt man nämlich sein Nasenhorn, so fährt die Zunge heraus und die Augen brechen. Eben wie bei einem toten Tier. Von diesem Modus bin ich, insbesondere auf Grund der guten Ausführung, wirklich ausgesprochen begeistert. Also wirklich ein tolles Gruselviech.

Am Ende kann man über Guildarts Alternativmodus sagen, daß er sicherlich ein paar Einschränkungen haben mag, im Großen und Ganzen aber sehr gut ausgeführt ist und für einen Modus, der nicht gerade beweglich ist, doch eine ganz gehörige Menge Spielspaß bietet.

Fazit: Es ist wohl nicht zu überlesen, daß ich von Guildart ziemlich angetan bin. Die Figur hat mir vom ersten Augenblick an sehr gut gefallen, auch wenn sie, ähnlich wie zum Beispiel Animated Bulkhead, eigentlich zu klein für ihre Größenklasse ist. Bei Guildart fällt das allerdings überhaupt nicht auf, denn er macht das alles durch seine Masse und sein bulliges Aussehen mehr als nur wett.

Überhaupt ist sein Aussehen in beiden Modi ausgesprochen gelungen und wurde, sowohl hinsichtlich der Modellierung wie auch hinsichtlich der Bemalung, mit sehr viel Liebe zum Detail und von offensichtlich sehr fähigen Händen umgesetzt. Einzig die Beweglichkeit hätte in beiden Modi etwas besser sein können. Gut, im Grunde ist sein Robotermodus sogar voll beweglich, doch leider kann Guildart diese Beweglichkeit eben nicht ausspielen.

Bezieht man noch den gruseligen “Verwesungsmodus” des Dinosauriers mit ein, komme ich am Ende als Ergebnis auf eine wohl verdiente und immer noch hervorragende 2+. Gerne hätte ich noch mehr gegeben, aber ich denke, eine 2+ ist immer noch eine Note, mit der Guildart gut leben kann.

Gesamtnote: 2+
 
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