Beast Wars II Lio Convoy

Robotermodus: Das erste, was einem an Lio Convoy auffällt, ist sein recht asymetrisches Oberkörperdesign. Bei den meisten Transformers, die sich in vierbeinige Tiere verwandeln, landet der Tierkopf entweder auf der Brust oder dient als Hand. Nicht so bei Lio Convoy. Der Löwenkopf seines Biestmodus wird zu seiner rechten Schulter. Und auch wenn das für ihn sehr unpraktisch ist, da er auf seiner rechten Seite einen riesigen toten Winkel hat, den er nicht einsehen kann, so sieht das doch verdammt beeindruckend aus.

Wo wir von beeindruckend reden, das trifft auf Lio Convoys gesamten Look zu. Die weiß-rot-goldene Farbkombination steht ihm sehr gut und sein Körper ist sehr schlank, sehr detailliert und sehr beweglich. Speziell gefällt mir sein Brustdesign, das so ein wenig den klassischen Optimus-Look hat, aber in eigener Interpretation und ohne den schlanken, schnittigen Look seines Körpers zu durchbrechen. Das Panel auf der linken Brustseite öffnet sich und zeigt die dahinter einskulptierte Matrix.

Die einzige Kleinigkeit, die mir an diesem Robotermodus nicht gefällt, ist dass die Anordnung der Schultern etwas instabil ist. Die Schultern, die eigentlich der Rücken des Löwen vom Kopf bis zum Schwanz sind, sitzen nur lose oben auf dem Torso drauf. Hebt man seine Arme zu sehr an, dann heben sich die Schultern mit und sein Kopf verschwindet im Nacken. Hier wäre es denke ich besser gewesen, wenn die Schultersektion irgendwie fest eingeklickt werden könnte, auch wenn das die Beweglichkeit der Arme etwas reduzieren würde. Ist keine große Sache, man muß aber daran denken, wenn man die Figur in Posen stellen will.

Lio Convoy ist hervorragend bewaffnet. Jeder Unterarm bietet einen ausklappenden Raketenwerfer, sowie eine doppelte Klinge, die aus den Biestmodus-Pfoten ausklappt, die unter den Unterarmen hängen. Zwei weitere Raketenwerfer sind in der Löwenmähne versteckt. Diese können abgenommen werden, um als Handwaffen zu dienen. Außerdem kann Lio seine Raketen als Schlagstöcke nutzen, da sie gut in die Löcher in seinen Fäusten passen. Und abschließend kann man die Löwenmähne auf seiner Schulter per Knopfdruck rotieren lassen, was im Nahkampf vermutlich sehr gefährlich wäre. Leider fehlen mir bis auf eine alle von Lio Convoys Raketen, aber auf jeden Fall fehlt es ihm nicht an Feuerkraft.

Alles in allem ist Lio Convoys Robotermodus verdammt gut. Ein paar kleine Verbesserungen am Design hätten ihn perfekt gemacht und man sollte nicht darüber nachdenken, was er tun soll wenn Angreifer von rechts kommen, aber davon abgesehen: Sehr cool. Der vielleicht am besten aussehende Roboter der japanischen Beast-Ära.

Alternativmodus: Wie man aus seinem Namen und auch seinem Look im Robotermodus leicht schließen kann, verwandelt sich Lio Convoy in einen Löwen. Einen weißen Löwen mit goldener Mähne und Schwanz. Wenn er jetzt nur so dasteht, sieht der Löwe sehr beeindruckend aus. Der Kopf wirkt einen Tick zu groß, das mag aber auch nur an der gewaltigen Mähne liegen, die fast die gesamte vordere Hälfte des Körpers bedeckt. Einige Roboterteile sind am Bauch sichtbar und an den Hinterbeinen sieht man an den Gelenken auch was, aber das lässt sich leicht ignorieren.

Was nicht so leicht ignoriert werden kann ist der Mangel an Beweglichkeit des Löwen. Die Hinterbeine sind okay, die sind dank doppelter Kniegelenke und beweglicher Knöchel voll beweglich. Aber die vordere Körperhälfte ist eine Statue. Der Kopf ist komplett unbeweglich und die Vorderbeine bestehen nur aus den 'Unterschenkeln'. Die obere Hälfte der Beine, die bei einem echten Löwen mit einer solchen Mähne darunter verborgen wären, sind einfach nicht da. Die Unterschenkel sind an Kugelgelenken zwar voll beweglich, aber aufgrund der fehlenden Oberschenkel sieht jede Pose außer dem gerade stehen irgendwie unnatürlich aus. Die Klauen können natürlich auch in diesem Modus aus den Pfoten ausklappen, aber das sieht nicht so besonders toll aus, da sie quasi aus der Sohle der Pfoten ausklappen. Ligerjack hat das Klauengimmick besser umgesetzt als Lio Convoy.

Der Löwe hat auch einen Angriffsmodus. Alle vier Raketenwerfer können aus der Mähne ausklappen, was dem Löwen ordentlich Feuerkraft verleiht. Leider kann auch dieser toll gemachte Angriffsmodus nicht verbergen, dass Lio Convoys Biestmodus mehr zum Anschauen als zum damit spielen gedacht ist. Es ist jetzt kein schlechter Biestmodus, aber die Sache mit den Vorderbeinen zieht ihn leider ganz schön runter.

Bemerkungen: Nach dem Ende der ersten Staffel der Beast Wars Serie entschieden sich japanische Produzenten, die Lücke zwischen den Staffeln mit einer eigenen Serie zu füllen, nämlich Beast Wars II. Die Story ähnelt stark dem Original. Zwei verfeindete Gruppen von Transformers stranden auf einem geheimnisvollen, primitiven Planeten, wo die guten Jungs die Formen von Tieren annehmen. Der Anführer dieser Maximal Gruppe ist Lio Convoy.

Als Figur kombiniert Lio Convoy einen spektakulär aussehenden Robotermodus, der ein paar leichte Design-Schwächen hat, mit einem Biestmodus, der mehr zum Angucken als sonstwas geeignet ist, diesen Teil aber sehr gut macht. Ich besaß zuerst die Robotmasters Version dieser Figur, die trotz ihrer geringeren Größe vom Design her einen Tick besser ist. Aber auch dort hat der Löwenmodus keine richtigen Vorderbeine. Egal, diese Figur hier mag ihre kleinen Besonderheiten haben, aber sie gefällt mir trotzdem sehr gut.

Diese 'Standard' Version von Lio Convoy ist interessanterweise seltener (zumindest auf Ebay) als die transparente 'Flash' Version. Als dritte Variante gibt es Lio Convoy außerdem in schwarz (ein schwarzes Repaint? Oh Mann, Takara lässt sich aber auch immer wieder was Neues einfallen, nicht wahr?) Welche Version auch immer, wenn man die Chance hat eine zu kriegen und ein Fan von Biest-Transformern oder Prime/Convoys ist, dann sollte man zugreifen. Ist wahrscheinlich nicht jedermans Sache, aber mir gefällt er sehr gut. Deswegen gebe ich ihm trotz der kleinen Schwächen eine sehr gute (wenn auch leicht subjektive) Note.

Gesamtnote: 1-