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Glaubt man dem Volksmund dann ist das siebente Jahr so etwas wie das Schicksalsjahr in einer Ehe oder Beziehung, also das Jahr in dem sich zeigt ob das Ganze wirklich dauerhaft hält oder dann doch auseinander geht, weil man sich gegenseitig nicht länger ertragen kann. Ob sich diese Beziehungsweisheit auch auf die Veranstaltung von Transformers Fan Conventions ausdehnen lässt, darüber schweigt der Volksmund, aber auch im Convention Business zeigt sich irgendwann, ob man es wirklich drauf hat oder nicht.

Die größte Gefahr in einem verflixten siebenten Jahr ist ja die, dass man mit der Routine nicht klar kommt. Die große Romantik ist verflogen, denn dass es möglich ist in Deutschland eine Transformers Fan Convention zu machen wissen wir ja inzwischen zur Genüge. Die Leidenschaft lässt nach, so dass einige die am Anfang noch mit Herz und Seele dabei waren inzwischen aus dem Orga-Team ausgeschieden sind oder wurden.

Die große Herausforderung ist jetzt der gemeine Alltag, also all die Dinge weiterhin gut zu machen, die man eben schon etliche Male gut gemacht hat. Special Guests organisieren? Kein Problem. John-Paul Bove aus England und Frederic Pham Chuong aus Frankreich waren da und hatten viel Spaß. Contests organisieren? Überhaupt kein Thema und wenn dann am Ende der Auszählung doch der wichtige Zettel mit den Gewinnern auf sich warten lässt, überspielt der routinierte Moderator das einfach mit Charme und Witz. Transformers Quiz? Machen wir aus dem Handgelenk, auch wenn es einige der Anwesenden dieses Jahr zu leicht fanden. Händler aus ganz Europa anlocken und platzieren? Unsere leichteste Übung.

Man muss mit den zur Routine gewordenen Dingen einfach weiterhin gut umgehen. So wurde z.B. ich selbst, wie es inzwischen ja scheinbar Tradition ist, ca. eine Woche vor der Veranstaltung wieder mal von der Erkältung übermannt und verlor meine Stimme. Na und? Kennen wir schon, war zur Veranstaltung wieder soweit fit (und Gott sei Dank dieses Jahr meine Frau auch) und wenn auch das eine oder andere Husten die Redegewandtheit trübte, so geriet das angesichts der tierisch lauten Rückkopplung inklusive drohendem Tinnitus schnell in Vergessenheit. Und ab und zu ist dann auch mal ein wenig Glück im Spiel, z.B. wenn die im selben Saal für den Tag davor angesetzte Hochzeit plötzlich abgesagt wird und wir somit doch den Vortag für das entspannte Aufbauen zur Verfügung hatten anstatt alles mit großem Stress Sonntag früh machen zu müssen. Ach so, und dass Alex alias Skywarp irgendwelche dunklen Mächte beschworen hat um die Hochzeit zu sabotieren ist ein böses Gerücht und juristisch absolut unhaltbar.

So ganz konnten wir uns der verflixten Sieben dann aber doch nicht entziehen, denn leider waren die Besucherzahlen dieses Jahr erstmals etwas rückläufig. 489 Besucher kamen dieses Jahr auf die CONS, etwa genauso viele wie 2012, was aber zum einen immer noch eine gute Zahl ist und wir zum anderen ja auch nichts dafür können, dass Volkswagen der Marke „Made in Germany“ solchen Schaden zugefügt hat, dass die Besucher aus Übersee fernbleiben, weil sie vor den Dieselabgasen solche Angst haben. Beschwerdebriefe also bitte nach Wolfsburg schicken und nächstes Jahr rechtzeitig den Hybrid als Mietwagen buchen.

Aber zum Glück ist ja nicht alles zur Routine geworden, so dass auch in diesem Jahr wieder ein paar neue Dinge gelernt wurden. So zeigte uns zum Beispiel NTF-Reviewer Ian, dass bei einer G1 Figur früher oder später Teile verloren gehen, das ist nun mal so sicher wie das Amen in der Kirche. Manchmal auch mitten in einem Live Review eines Fortress Maximus auf der Bühne, wenn die kleine Waffe von Cerebros in hohem Bogen vom Tisch segelt. Und TF-Urgestein Raymond-T bewies, dass Globalisierung eben doch funktioniert, indem ein Niederländer auf deutschem Boden einen Briten und einen Franzosen asiatischer Abstammung interviewte und das noch mit einem halben Österreicher als Zugabe mit drin.

Vor allem aber hat uns dieses verflixte siebente Jahr doch gezeigt, dass wir sehr wohl in der Lage sind hier etwas von Bestand auf die Beine zu stellen. Man lernt auf welche Leute man sich verlassen kann und auf welche nicht. Man freut sich auch im siebenten Jahr wieder jede Menge bekannter Gesichter wiederzusehen, die man zwar vielleicht nicht immer namentlich zuordnen kann, was aber der Freude keinen Abbruch tut. Man erkennt dass die Brieftasche leider niemals voll genug ist, um all die schönen Sachen zu bezahlen, die man gerne mit nach Hause nehmen würde (vor allem diese blöden Third Party Dinger, verflucht sein sie!). Und vor allem, dass Lucy und Alex es wieder mal geschafft haben. Routinemäßig natürlich nicht anders erwartet, aber trotzdem vielen, vielen Dank und großes Kompliment.

Und abschließend kann ich zumindest für mich selbst nur das folgende Fazit ziehen: Verflixtes siebentes Jahr heil überstanden! Auf zur Nummer Acht!

 

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